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TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

Titel: TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine
Autoren: Keith Laumer
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darüber einig, daß ...«
    »Genie versuchte mir zu helfen, aber ich ließ sie ebenfalls im Stich«, fuhr Chester fort. »Als Kuve sich mit mir befaßte, war ich so ziemlich am Boden angelangt. Aber dann entschloß ich mich dazu, meine Schulden zu begleichen. Ich habe Bandon geholfen und Devant einiges heimgezahlt. Dann konnte ich Genie aus dem Gefängnis befreien. Die Sache mit dir tut mir wirklich leid, Case. Durch meine Schuld hast du dreißig Jahre deines Lebens eingebüßt.«
    »Die besten dreißig Jahre, Chester! Jetzt sind wir wieder quitt.«
    »Nein, ich muß mich noch um den Zirkus kümmern.«
    »Richtig, Chester. Wenn in der Zwischenzeit vielleicht doch nicht dreißig Jahre vergangen sind, können wir unter Umständen noch etwas retten!«
    »Und Urgroßvaters Erfindung ist auch noch da«, fuhr Chester fort. »Er hat sein Leben lang daran gearbeitet und sie mir anvertraut. Ich muß dafür sorgen, daß sie nicht zerstört wird. Und dann habe ich noch etwas anderes vor.«
    Case stand auf. »Lieber jetzt als nie, Chester. Komm, gehen wir gleich.«
     
    *
     
    Eine halbe Stunde später erreichten Chester, Case und Genie in Begleitung der Dorfbewohner den Teppich und die beiden Sessel.
    »Case, ich nehme an, du willst eine Rede halten, einen Nachfolger ernennen und einen Ausblick auf die Zukunft geben – wie es weiße Götter tun, bevor sie bei Sonnenuntergang davonsegeln.«
    Case seufzte. »Ich habe viele Freunde hier, Chester, die ich nur ungern zurücklasse. Aber trotzdem möchte ich keinen Festakt daraus machen. Ich habe sie dreißig Jahre lang unterrichtet und bezweifle deshalb, daß schöne Sprüche in letzter Minute überhaupt sinnvoll wären.«
    »Dann kann es losgehen, Genie«, sagte Chester. »Aber diesmal möchten wir an der richtigen Stelle landen – genau gesagt in Urgroßvaters Weinkeller.«
    Genie schüttelte langsam den Kopf. »Ich stehe mit dem Computer in Verbindung«, sagte sie. »Aber ...«
    »Was ist los, Genie?«
    »Anscheinend«, erklärte Genie ihm zögernd, »besteht die Welt nicht mehr, aus der wir ursprünglich gekommen sind.«

 
14
     
    »Allmählich verwandeln sich meine schrecklichsten Vermutungen in Überzeugungen«, stellte Chester fest. »Cases Dorf mit einer Einwohnerschaft von dreihundert Menschen und die Stadt der Zukunft, in der ich fast ein Jahr verbracht habe – könnte es sein, daß die Stadt nur eine Weiterentwicklung dieses Dorfes war?«
    »Keine Ahnung, Chester«, sagte Case. »Aber ich wundere mich schon lange über nichts mehr, was mit der verdammten Maschine zusammenhängt.«
    »Wenn ich recht habe, bedeutet das, daß wir die Realität verändert haben ...«
    »Du meinst also, daß der verrückte Apparat uns die Wirklichkeit statt einer guten Imitation gezeigt hat?«
    Chester nickte langsam. »Unser Schwindel ist nach hinten losgegangen, fürchte ich, Case. Der Computer ist tatsächlich eine Zeitmaschine.«
    Case runzelte nachdenklich die Stirn.
    »Als wir die Vergangenheit aufsuchten«, fuhr Chester fort, »veränderten wir damit die Zukunft. Ich erinnere mich jetzt deutlich, daß der Computer anzunehmen schien, wir hätten uns nie aus Urgroßvaters Keller entfernt.«
    »Aber wie erklärst du dir dann die Stadt mit den schrecklichen Polizisten in den rosa Uniformen?« fragte Genie. »Alles kam mir irgendwie vertraut, aber ein bißchen altmodisch vor – ich nehme an, daß daran Mister Mulvihills Abwesenheit schuld war, die das Gleichgewicht störte.«
    »Case war damals erst kurze Zeit hier; er hatte kaum mit den ersten entscheidenden Veränderungen begonnen.«
    »Dann bleiben wir also doch«, stellte Case fest.
    »Zuerst möchte ich dem Computer ein paar Fragen stellen. Können wir wirklich nicht wieder nach Hause, Genie?«
    »Die diffizile Balance des Raum-Zeit-Kontinuums wurde durch die Einführung verschiedener Faktoren gestört, zu denen vor allem Mister Mulvihills unbewußte Modifizierung seines Daseinsintervalls auf der achten Ebene und die ...«
    »Schon gut«, unterbrach Case sie hastig. »Aber wie steht es mit dem Haus, das Chester vom Urgroßvater geerbt hat?«
    »Es ist in den Zustand einer unverwirklichten Pseudo-Realität zurückversetzt worden«, erklärte Genie ihm.
    »Und weshalb hat der komische Apparat diese Möglichkeit nicht von Anfang an erwähnt? Warum hat die verrückte Maschine uns nicht gewarnt?«
    »Weil sie eben nur eine Maschine ist, falls dir das noch nicht aufgefallen sein sollte«, sagte Chester. »Der Computer besitzt keine
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