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PR2613-Agent der Superintelligenz

PR2613-Agent der Superintelligenz

Titel: PR2613-Agent der Superintelligenz
Autoren: Michael Marcus Thurner
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1.
    Perry Rhodan
     
    Im Schutz der Raumanzüge flogen sie von Segment zu Segment. Mit den Worten: »Ich habe gewisse Möglichkeiten«, die Rhodan sattsam bekannt waren, versicherte ihm Ennerhahl, dass sie vor einer Ortung durch ihre Gegner sicher waren.
    »Ich habe den Schutz meiner Ausrüstung so weit ausgedehnt, dass du ebenfalls davon erfasst bist, Terraner«, sagte sein Begleiter. Er strotzte nur so vor Selbstsicherheit, und Rhodan fragte sich, warum er so sehr auf seinen vorgeblich so überlegenen technischen Möglichkeiten herumritt.
    Vielleicht, weil sie gar nicht so überragend waren? Weil er sich selbst beruhigen wollte?
    Perry Rhodan wischte diesen Gedanken beiseite und konzentrierte sich auf seine eigene Aufgabe. Er folgte den mentalen Empfehlungen des Anzugs der Universen. Das eng anliegende Kleidungsstück, lächerlich kurz geschnitten und keinesfalls so eindrucksvoll, wie zum Beispiel der Galornen-Anzug, den er früher einmal getragen hatte, schickte ihn kreuz und quer durch jenen Raumbereich, in dem die BASIS-Trümmer trieben.
    »Wir bewegen uns im Kreis!«, behauptete Ennerhahl.
    »Bist du sicher? Angesichts des Durcheinanders der sich stetig drehenden und umstrukturierenden Teile verliert selbst mein SERUN die Orientierung.«
    »Ich habe gewisse Mö...«
    »Sprich's nicht aus!«, unterbrach ihn Rhodan. Er unterdrückte einen Seufzer. »Es scheint, als wüsste selbst der Anzug der Universen nicht, wo sich der Graue Raum befindet. Womöglich hat er mehrmals von einem Segment zum nächsten gewechselt. Ist er überhaupt an die Naturgesetze gebunden?«
    »Wir müssen uns beeilen. Zeit spielt in diesem Spiel einen nicht zu unterschätzenden Faktor.«
    »Das nennst du ein Spiel?«
    »Ich werde dich darüber aufklären, sobald sich die Gelegenheit ergibt. Vorrangig solltest du dich um den Anzug der Universen kümmern. Offen gesagt, bin ich verwundert, dass du ihn nicht besser unter Kontrolle hast.«
    »Verwundert oder verärgert?«
    »Sieh es, wie du willst. Meiner Meinung nach strengst du dich aber nicht genügend an. Du besitzt ein Wundermittel der Macht und setzt es unzureichend ein! – Habe ich mich etwa getäuscht? Bist du gar nicht der Mann, der darüber verfügen sollte?«
    »Der Anzug hat mich gewählt, und nicht umgekehrt. Ich gehe davon aus, dass er mich benötigt.«
    Ennerhahl wandte sich ihm zu, während sie von einem zylindrischen BASIS-Segment zu einem viel kleineren in Kubus-Form schwebten. Rhodan durchdrang mithilfe seines Anzugs den Schutzschirm und setzte auf der metallenen Hülle auf, gemeinsam mit seinem Begleiter.
    Er meinte, Nachdenklichkeit, Hochachtung, aber auch eine Art Missbilligung in Ennerhahls Blicken zu erkennen. Neidete ihm der dunkelhäutige Riese den Anzug?
    »Streng dich an! Es ist eminent wichtig, dass du den Anzug beherrschst!«
    Rhodan wollte aufbegehren. Wollte sagen, dass er sich während der letzten Tage um ganz andere Dinge hatte kümmern müssen und keine Zeit gehabt hatte, seine neueste Errungenschaft zu erforschen. Doch er ließ es bleiben. Ennerhahl setzte völlig andere Prioritäten als er. Es stellte sich allerdings die Frage, welche.
    Es war dringend notwendig, dass sie sich aussprachen. Dass sie sich in einer stillen Ecke zusammensetzten, um über Gemeinsamkeiten zu sprechen, Wissen auszutauschen und Pläne zu formulieren.
    Doch nicht an diesem Ort, zu dieser Zeit ... Rhodan schloss die Augen und ließ sich treiben. Er vergaß die Umwelt. Das alles beherrschende Blau, die BASIS-Teile, die feindlichen Schiffe, all seine Sorgen und Ängste. Nur der Anzug zählte – und die Frage nach dem Grauen Raum, in dem sich hoffentlich Hinweise auf das Multiversum-Okular finden ließen.
    Rhodan suchte Kontakt mit dem Anzug. Schon nach wenigen Augenblicken spürte er eine intensivere mentale Verbindung entstehen. Doch er musste noch tiefer schöpfen. Musste dieses bislang weitgehend unerforschte Instrument zwingen, sich ganz zu öffnen und seine Geheimnisse preiszugeben.
    Der Anzug hieß seine Gedanken gut. Er befürwortete eine Verstärkung von Rhodans geistigen Anstrengungen – und setzte sich dennoch zur Wehr. Er wollte beherrscht werden; aber er war nicht bereit, sich leichtfertig herzuschenken.
    Rhodans Kopf schmerzte. Sein SERUN führte ihm Flüssigkeit zu und gab ihm zu verstehen, dass er sich über Gebühr quälte.
    Der Terraner wischte die Bedenken des SERUNS beiseite, irritiert und verärgert zugleich. Die beiden Anzüge standen in gewisser Weise in Konkurrenz
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