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TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

Titel: TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine
Autoren: Keith Laumer
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Balancierstange.« Er steckte den Finger in eine Porzellandose. »Schminke für einen Clown«, fuhr er fort. »Was soll das alles, Case, eine komplette Einmannschau? Ich habe den Eindruck, daß du die Hälfte des Programms allein bestreitest.«
    »Nun, ich habe in den letzten Wochen hier und da ausgeholfen ...«
    »Wahrscheinlich faßt du sogar beim Aufbau der Zelte mit an. Ich vermute, daß der große Durchbruch, den du bei meinem letzten Besuch vorausgesagt hast, nicht gekommen ist.«
    »Wir brauchen nur den Frühling abzuwarten«, antwortete Case und rieb sich die Haare trocken. »Du wirst sehen, daß wir ganz groß herauskommen, Chester.«
    Chester schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht recht daran, Case.«
    Case starrte ihn überrascht an. »Was soll das heißen, Chester? Schließlich ist Wowsers Wunderschau noch immer die größte Freiluftattraktion der guten alten Art auf der Erde.«
    »Die einzige Freiluftattraktion, wolltest du sagen. Dabei habe ich noch erhebliche Zweifel an der Berechtigung des Wortes ›Attraktion‹. Aber ich bin eigentlich gekommen, um mit dir über Großvaters Testament zu sprechen.«
    »Chester, du weißt doch, daß die Leute noch immer von der magischen Anziehungskraft des Zirkus fasziniert sind! Sobald sich die erste Aufregung wegen des dreidimensionalen Fernsehens gelegt hat, werden sie wieder in Massen ...«
    »Case«, unterbrach Chester ihn lächelnd, »vielleicht erinnerst du dich daran, daß mein zweiter Vorname Wowser ist? In meiner Gegenwart kannst du ruhig auf die Sprüche verzichten. Und das dreidimensionale Farbfernsehen gibt es schon eine ganze Weile. Aber Urgroßvaters Testament bringt einige Veränderungen mit sich.«
    Case strahlte. »Hat der alte Knabe dir etwas hinterlassen?«
    Chester nickte. »Ich bin Alleinerbe.«
    Case machte vor Begeisterung einen Luftsprung und klopfte seinem Freund heftig auf die Schulter, »Chester, du alter Gauner! Ich hätte mich eben fast von deinem trübseligen Gesicht täuschen lassen. Dabei hast du in Wirklichkeit ein Vermögen geerbt!«
    Chester seufzte und zündete sich eine Zigarette an. »Der Nachlaß besteht aus vierzig Hektar Rasenfläche, auf der sich ein Herrenhaus im neoviktorianischen Stil mit fünfzig Räumen erhebt, die sämtlich nach Urgroßvaters eigenen Ideen eingerichtet sind. Ein herrliches Vermögen, kann ich dir sagen.«
    »Dein Urgroßvater muß wirklich ein toller Knabe gewesen sein, Chester. Ich habe gehört, daß sein Besitz vor hundert Jahren das halbe Winchester County umfaßt hat. Jetzt kannst du endlich den Zirkus sanieren und vor allem ...«
    »Urgroßvater war vor allem ein Exzentriker von der übelsten Sorte«, warf Chester ein. »Er hat nie in seinem Leben auch nur einen Cent in dem Wohlergehen seiner Nachkommen investiert.«
    »Seines Nachkommen, wolltest du bestimmt sagen. Ich kenne nur einen – Chester W. Chester IV. Aber selbst wenn dir der Schuppen überhaupt nicht gefällt, kannst du ihn verkaufen und genügend Geld herausschlagen, um den Zirkus wieder auf die Beine zu bringen.«
    Chester schüttelte langsam den Kopf. »Nein, Urgroßvater war einfach zu gerissen – das ist übrigens vermutlich so ziemlich der einzige Grund, weshalb das Haus und das Grundstück mehr oder weniger in der Familie geblieben sind. Die Besitzverhältnisse waren so unklar, daß es bei der augenblicklichen Überlastung der Gerichte vier Generationen gedauert hat, sie einigermaßen zu entwirren.«
    »Trotzdem, wenn jetzt feststeht, daß du der Alleinerbe bist ...«
    »Zunächst müssen die Steuern bezahlt werden, die in diesen ganzen Jahren fällig gewesen wären – insgesamt ungefähr eine Million Credits, vielleicht ein paar Hunderttausend mehr oder weniger. Ich kann das Erbe erst antreten, wenn ich bezahlt habe – die ganze Steuerschuld.«
    »Du, Chester? Wenn man von dem Zirkus absieht, der sich kaum selbst erhält, bist du doch arm wie eine Kirchenmaus.«
    »Richtig.« Chester seufzte. »Deshalb soll das Haus unter den Hammer kommen. Sämtliche Schrotthändler und Antiquare in der näheren Umgebung warten bereits auf den großen Tag. Es besteht nämlich zum größten Teil aus echtem Holz und wirklichem Stahl, mußt du wissen. Der Verkaufserlös dürfte ausreichen, den größten Teil der Steuerschuld zu begleichen.«
    »Zu schade, daß du doch nicht reich wirst – aber wenigstens bist du nicht schlechter dran als vorher. Wir haben immerhin noch den Zirkus ...«
    Chester schüttelte trübselig den Kopf. »Den
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