Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

Titel: TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine
Autoren: Keith Laumer
Vom Netzwerk:
Fragen«, warf Chester ein. »Wie wäre es mit einer, die man nicht einfach mit ja oder nein beantworten kann?«
    Case dachte nach und schrieb dann: WAS WURDE AUS DER MANNSCHAFT DER MARIE CELESTE?
    Diesmal dauerte das Summen beträchtlich länger; der Papierstreifen kam langsamer zum Vorschein. Case griff danach und begann laut vorzulesen.
    DIE ANALYSE DER UNVOLLSTÄNDIGEN INFORMATIONEN LEGT FOLGENDE HYPOTHESE NAHE: WÄHREND EINER WINDSTILLE BEI DEN AZOREN SCHLUG DER STEUERMANN EIN ALLGEMEINES BAD IM MEER VOR ...
    »Hmm«, meinte Case. Er las schweigend weiter und schüttelte schließlich ungläubig den Kopf.
    »Warum versuchst du es nicht mit etwas weniger sensationslustigen Fragen, Case? Wie wäre es mit den Seeschlangen oder dem Ungeheuer von Loch Ness?«
    »Okay.« Case tippte: WAS WURDE AUS AMBROSE BIERCE?
    Er las den Antwortstreifen durch, pfiff leise vor sich hin und zerriß ihn zu Konfetti.
    »Und?«
    »Die Antworten müssen wesentlich zensiert werden, bevor wir sie dem Publikum zugänglich machen können – aber es ist kein Wunder, daß er nicht zurückgekommen ist.«
    »Ich muß auch eine Frage versuchen.« Chester ging an die Tasten, überlegte kurz und berührte vorsichtig eine mit der Fingerspitze. Sofort ertönte ein tiefes Summen. Irgendwo dröhnte etwas; dann bewegte sich ein zwei Meter breites Stück Wand und rollte auf Kugellagern zur Seite. Dahinter lag ein dunkler Raum.
    »Willkommen, Mister Chester«, sagte eine blecherne Stimme. »Willkommen in der Inneren Kammer!«
    »Los, verschwinden wir lieber.« Chester ging auf den Ausgang zu.
    »He, Chester, die Maschine kennt dich!« rief Case. Er sah in den dunklen Raum hinein. »Ich frage mich nur, was es dort drinnen zu sehen gibt.«
    »Komm, hier ist es zu unheimlich«, drängte Chester und zog Case am Ärmel.
    »Wo der Spaß eben erst anfängt?« Case ging durch die Öffnung. Chester folgte ihm zögernd. Sofort leuchteten Lampen auf, in deren Licht ein Raum zu erkennen war, der etwa doppelt so groß wie der Weinkeller zu sein schien. Die Wände bestanden aus glänzendem glasähnlichen Material, die Decke war schalldämpfend verkleidet und der Fußboden mit einem dicken Teppich ausgelegt. An Möbelstücken waren zwei bequeme Sessel mit gelben Brokatüberzügen, eine dunkelblaue Ledercouch und eine kleine Bar vorhanden.
    »Offenbar hatte dein Urgroßvater Sinn für Überraschungen«, stellte Case fest, als er auf die Bar zusteuerte. »Je mehr ich über den alten Knaben erfahre, desto überzeugter bin ich, daß es mit seiner Familie heutzutage bergab geht – Anwesende natürlich ausgeschlossen.«
    Irgendwo ertönte ein schnarrendes Geräusch. Case und Chester sahen sich suchend um. Dann erklang eine ebenso schnarrende, heisere Stimme.
    »Falls es nicht irgendwie einem Schurken gelungen ist, meine Sicherheitsvorrichtungen zu umgehen, hat eben einer meiner Nachkommen diesen Raum betreten. Um wirklich sicherzugehen, muß ich dich bitten, an die Bar zu treten und die rechte Hand auf die dort angebrachte Metallplatte zu legen. Ich warne dich aber – wenn du nicht mein direkter Nachkomme bist, erhältst du einen tödlichen elektrischen Schlag. Das geschieht dir allerdings recht, denn schließlich hast du hier nichts zu suchen. Wenn du also unbefugt eingedrungen bist, verschwindest du lieber sofort wieder! Die gepanzerte Tür schließt sich in dreißig Sekunden, wenn die Platte nicht berührt worden ist. Überlege dir alles gut und entscheide dich gefälligst rasch!« Die Stimme schwieg, aber das schnarrende Geräusch setzte wieder ein.
    »Diese Stimme«, meinte Chester nachdenklich. »Sie klingt wie die von Urgroßvater in Großmutters Tonbandalbum.«
    »Hier ist die Platte, von der er gesprochen hat«, rief Case. »Hierher, Chester!«
    Chester warf einen Blick auf die Tür, zögerte und rannte dann zu der Bar hinüber, wo er die Hand auf die Platte legte. Nichts geschah.
    »Wieder einer von den Spaßen, für die der alte Narr bekannt war.«
    »Ausgezeichnet. Du hast die Probe erfolgreich abgelegt«, sagte die Stimme von irgendwoher. »Nur der wirkliche Erbe konnte sich so rasch entscheiden. Selbstverständlich ist die Platte völlig harmlos – obwohl ich ehrlich zugeben muß, daß ich überlegt habe, ob ich sie nicht doch in der vorher erwähnten Weise unter Strom setzen sollte. Schließlich hätte kein Mensch mich wegen Mordes vor Gericht bringen können. Immerhin bin ich schon seit mindestens hundert Jahren mausetot.« Ein hämisches Lachen erfüllte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher