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Young Jedi Knights 05 - Die Rückkehr des Dunklen Ritters

Young Jedi Knights 05 - Die Rückkehr des Dunklen Ritters

Titel: Young Jedi Knights 05 - Die Rückkehr des Dunklen Ritters
Autoren: Kevin J. Anderson & Rebecca Moesta
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    Die Massassi-Bäume, die die Urwälder von Yavin 4 krönten, waren kleiner als die gewaltigen Wroshyr-Bäume auf der Wookiee-Heimatwelt, dennoch belegten sie in Lowbaccas persönlicher Rangliste immerhin den zweiten Platz. Es waren ideale Orte, wenn er allein sein und Ordnung in seine Gedanken bringen wollte.
    Als sich die Dämmerung wie ein dunkles Tuch über den Dschungelmond herabsenkte, kletterte Lowie auf einen der imposantesten Bäume in der Nähe des Großen Tempels, wo Luke Skywalkers Jedi-Akademie ihren Sitz hatte.
    Mit Hilfe seiner einziehbaren Klauennägel und kräftigen Arme erklomm er das Geäst, schwang seinen schlanken Körper Stufe um Stufe höher hinauf und brachte auf diese Weise immer mehr Distanz zwischen sich und den Boden. Manchmal erschien es ihm, als brauchte er nur immer weiter zu klettern, um schließlich die Sterne zu erreichen … und seinem wahren Zuhause näher zu sein.
    Lowie hielt einen Augenblick inne und streckte die Pranken nach einer Kletterpflanze aus, die aussah, als wäre sie mit unzähligen grünen Härchen behängt. Er zog daran, um sicherzugehen, dass sie sein Gewicht tragen würde, und hangelte sich daran auf die nächste Ebene der Baumkrone hoch. Er wollte die höchste Stelle erreichen. Das Dach des Dschungels. Dort oben war der beste Platz, um nachzudenken.
    Es war lange her, dass er in der Heimat der Wookiees, auf Kashyyyk, gewesen war. Seit er nach Yavin 4 gekommen war, um sich zum Jedi-Ritter ausbilden zu lassen, hatte er seine Familie nicht mehr gesehen. Und obwohl Lowie in alles vernarrt war, was mit Technik und Computern zu tun hatte – darin unterschied er sich nicht von seiner Schwester und seinen Eltern –, war er mehr als alles andere beseelt von dem Wunsch, seine wahre Begabung weiterzuentwickeln, die ebenso unerklärlich wie selten war.
    Die Macht.
    Ein Potential wie er hatte kaum ein Wookiee je besessen – auch nicht in grauer Vergangenheit.
    Am ersten Tag auf der Jedi-Akademie hatte sein Onkel Chewbecca ihm, wie um ihm die Eingewöhnung in die neue Umgebung erleichtern zu wollen, einen T-23 Skyhopper zum Geschenk gemacht, mit dem er die Weite des Dschungels erkunden konnte. Auf seinen Flügen nahm er manchmal die hier an der Akademie gewonnenen Freunde Jacen, Jaina und Tenel Ka mit. Es gab aber auch Zeiten, in denen er ganz allein für sich sein wollte, fern von allen.
    Und so war es heute.
    Er vermisste einfach seine Familie; ganz besonders seine jüngere Schwester Sirrakuk. Ein gefahrvoller Wendepunkt ihres Lebens rückte näher …
    Nur an einem seiner langen Arme hängend, schwang sich Lowie höher und landete inmitten eines Nests aus Blättern und Zweigen, wo er eine Horde gefräßiger, in den Bäumen lebender Nagetiere, Stintarils, aufschreckte und zum Plärren brachte.
    Stintarils betrachteten normalerweise alles, was sie fanden, solange es sich nur irgendwie bewegte, als willkommene Abwechslung ihres Speiseplans – bei Lowie aber, der sie mit beeindruckendem Wookiee-Gebrüll begrüßte, machten die lärmenden Nager eine Ausnahme und flohen entsetzt durch das Astwerk. Überall entlang ihres Wegs regnete es zersplitterte Zweige und abgerissene Blätter zum Boden herab.
    Kurz nach dieser Begegnung durchstieß Lowie, eingehüllt in die schwächer werdenden Farben der Dämmerung, mit seinem Kopf das letzte Grün. Er stellte seinen großen, flachen Fuß auf einen starken Ast, reckte das Haupt über die Baumkrone hinaus und blieb so, in die Weite des Ausblicks versunken, eine Weile stehen.
    Lowie spähte über den Dschungel, der sich nach allen Richtungen wie ein endloser grün wogender Ozean erstreckte; nur gelegentlich wurde er von den herausragenden Ruinen alter Tempel unterbrochen.
    Abendlich schwüle Düfte begannen die Luft zu erfüllen. Sie stammten von Blumen, die ihre Blüten nur nachts öffneten, von Schlingpflanzen, die sich an manchen Stellen ihren Weg auch bis ganz nach oben bahnten – oder vom Saft der wasserreichen Massassi-Bäume selbst, deren Ausdünstungen sich wie feiner Nebel über das Dach des Dschungels legten und wie der Atem eines einzigen riesigen Organismus über allen Wipfeln schwebten.
    Der wie Kupfer glänzende Gasgigant Yavin hing wie eine kugelförmige Ballung gerade verglühender Asche nur noch knapp über dem Horizont. Die wirbelnden Gase der Atmosphäre boten ein grandioses Schauspiel. In geringem Abstand um diesen Planeten kreiste, vom Mond aus mit bloßem Auge nicht erkennbar, die Minenanlage, mit der Lando
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