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TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

Titel: TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine
Autoren: Keith Laumer
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eigene Initiative. Wir hätten danach fragen müssen.«
    »Schön – das Haus ist also nicht mehr da. Und wo steckt der Computer?«
    »Im Hyperraum außerhalb des normalen Raum-Zeitgefüges«, antwortete Genie.
    »He, Chester«, sagte Case plötzlich, »mir ist eben etwas eingefallen. Vielleicht gibt es doch einen Ausweg.« Er sprach lauter. »Computer, könntest du ... äh ... uns zeigen, wie Urgroßvaters Weinkeller aussehen würde – falls er tatsächlich auf der Erde existieren würde?«
    »Selbstverständlich, Mister Mulvihill. Das läßt sich ohne weiteres machen.« Chester, Case und Genie warteten gespannt; dann sahen sie plötzlich um sich herum die glatten Wände des unterirdischen Kontrollzentrums.
    »Ich möchte ausdrücklich betonen, daß es sich dabei nur um eine optische Täuschung handelt«, sagte Genie, als Chester und Case sich von ihrer Überraschung erholt hatten. »Mit dieser Vorspiegelung verbindet sich keine zeitliche Wirklichkeit.«
    »Vielleicht hast du tatsächlich einmal in deinem Leben einen guten Einfall gehabt, Case«, meinte Chester. »Computer, ich möchte alles etwas genauer sehen – mit mehr Details und größerer Ähnlichkeit. Etwas mehr Realismus, wenn ich bitten darf.«
    »Ich weiß wirklich nicht, ob das möglich ist, Mister Chester.« Die Stimme schien unentschlossen. »Das würde eine tiefgehende Veränderung bedeuten, die vermutlich nicht ohne ...«
    »Du kannst es wenigstens versuchen«, schlug Chester vor.
    »Der Versuch allein könnte aber unter Umständen dazu führen, daß Sie sich in einer Umgebung wiederfinden, an deren Existenz ich zweifle.«
    »Das riskieren wir gern.«
    Die Maschine schwieg einen Augenblick lang und meldete sich dann wieder:
    »So, jetzt entspricht hoffentlich alles Ihren Wünschen, Mister Chester. Wenn Sie sich die Mühe machen wollen, die Mauer zu berühren, werden Sie feststellen, daß es sich um eine wirkliche Wand handelt – oder zumindest zu handeln scheint.«
    »Schön, dann kannst du die neugeschaffene Wirklichkeit gleich noch etwas ausschmücken. Vielleicht beschäftigst du dich auch mit der Außenwelt, damit die Sache ähnlicher wird.«
    Sekunden später sagte der Computer: »Die Illusion umfaßt jetzt nicht nur diesen Kontrollraum, sondern auch ein Pseudo-Haus inmitten eines Pseudo-Parks, der von einer Pseudo-Atmosphäre umgeben im Pseudo-Sonnenschein liegt.«
    »Die Atmosphäre ist doch hoffentlich atembar?« erkundigte sich Chester.
    »Selbstverständlich. Die von mir hervorgerufenen Illusionen sind alle erstklassig und bis ins kleinste Detail genau.«
    »In diesem Fall kannst du dich gleich an die Arbeit machen und den Rest des Planeten fabrizieren. Ich möchte aber, daß du dir dabei Zeit läßt und nichts verpfuschst.«
    »Die letzte Ermahnung war wirklich überflüssig, Mister Chester.« Die Stimme des Computers klang tatsächlich beleidigt.
    Chester öffnete die schweren Schiebetüren des Kontrollraumes. An einer Wand des Kellers lagen unzählige Weinflaschen in ihren Regalen, während an der anderen die roten und grünen Lampen über den Tonbandspulen der Maschine blinkten.
     
    *
     
    In diesem Augenblick wurde kräftig gegen die Tür des Weinkellers geklopft. »Wer da?« rief Chester.
    »Ein Mister Overdog vom Finanzamt«, antwortete der Computer sofort.
    »Na, du wolltest alles so realistisch wie möglich«, sagte Case. »Soll ich den Kerl hereinlassen? Vielleicht hat er den Gerichtsvollzieher gleich mitgebracht.«
    »Woher weiß er überhaupt, was sich hier im Keller befindet?« fragte Chester.
    »Oh, ich habe ihn brieflich benachrichtigt«, antwortete der Computer. »Rückwirkend.«
    »Warum das? Glaubst du, daß ich nicht genügend andere Sorgen habe?«
    »Sie haben angedeutet, daß Sie die Steuerfrage regeln wollten, Mister Chester. Deshalb habe ich die entsprechenden Maßnahmen ergriffen.«
    »Wieviel Zeit ist eigentlich vergangen, während wir uns anderswo amüsiert haben?« erkundigte Chester sich.
    »Sieben Tage, zwei Stunden, einundvierzig Minuten und zwei Sekunden.«
    »Soll ich ihn hereinlassen, Chester?«
    »Von mir aus.«
    Als die Tür sich öffnete, wurde ein hagerer Mann mit einer Aktentasche sichtbar, der einen altmodischen orangeroten Anzug und einen grünen Filzhut trug. Er betrachtete die Anwesenden mißtrauisch und machte sich nicht erst die Mühe, vor Genie seinen Hut abzunehmen.
    »Ich habe Ihren Brief bekommen«, schnauzte er und sah Chester durchbohrend an. »Sind Sie Mister Chester? Hoffentlich haben
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