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TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine

Titel: TTB 111: Im Banne der Zeitmaschine
Autoren: Keith Laumer
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bearbeiten ließ. Ich baute einen Schmelzofen, stopfte ihn voll Eisenerz und Kohle und zündete die Mischung an. Ein paar Stunden später lief unten tatsächlich flüssiges Eisen heraus.«
    »Case, woher wußtest du das alles?« unterbrach ihn Chester. »Du hattest doch nicht zufällig ein Buch Eisenverhüttung für den Hausgebrauch bei dir?«
    »Im Zirkus bin ich manchmal für den Schmied eingesprungen«, erklärte Case. »Ich hatte nicht viel Ahnung – aber allmählich wurde die Sache besser.
    Zunächst goß ich ein halbes Dutzend Äxte in Tonformen. Sie waren gar nicht schlecht. Dann schliff ich die Schneiden, erhitzte sie wieder und schreckte sie in kaltem Wasser ab, um sie zu härten. Später hatte ich den Bogen ganz gut heraus. Alles hängt nämlich nur davon ab, wieviel Kohle und andere Zuschläge man beim Schmelzen zugibt.«
    »Ein Kohlenstoffgehalt zwischen nullkommasieben und einskommasieben Prozent ergibt größtmögliche Härte bei gleichzeitiger Schmiedbarkeit«, warf Genie ein.
    »Du hättest mir viel helfen können«, seufzte Case. »Aber ich bin auch so zurechtgekommen. Die Eingeborenen machten sich also an die Arbeit und rodeten die Umgebung des Dorfes – aber nicht nur aus Schönheitssinn. Jetzt konnten die Raubtiere sich nämlich nicht mehr anschleichen – keine Deckung mehr. Als das Unterholz verschwunden war, wuchs bald überall Gras. Dann ließ ich die Leute die Bäume stutzen und einige schlagen, die zu dicht beieinander standen. Schließlich sah alles wie ein richtiger Park aus.
    Dann befaßten wir uns mit dem See; der Uferstreifen wurde gesäubert, mit Entwässerungsgräben durchzogen und an einigen Stellen höher aufgeschüttet. Ich machte mir eine Angel und fing einige Forellen; dann veranstaltete ich ein großes Fischessen. Die Eingeborenen wollten zuerst nichts davon wissen – weil es ihr erster Fisch war, schätze ich –, aber nachdem ich ein paar Zaubertricks vorgeführt hatte, versuchten sie es doch mit den Forellen.
    Jetzt verbringen sie ein Drittel ihrer Zeit beim Angeln. Nachdem ich ein paar Sägen hergestellt hatte, bauten wir Ruderboote. Eigentlich komisch, aber schon nach kurzer Zeit konnten die Kerle bessere Boote als ich bauen – und größere Fische erwischten sie außerdem.
    In der Gegend hier gab es ganze Herden von Wildschafen und anderem Viehzeug. Wir fingen ein paar Ziegen, Schafe und Kälber ein und hatten innerhalb weniger Jahre eine hübsche Herde, die im Park weidet, damit das Gras nicht zu hoch wächst. Natürlich sehen die Kühe nicht wie schweizerisches Sennvieh aus – aber immerhin geben sie Milch, aus der wir Käse herstellen.«
    »Ich wußte gar nicht, daß du Erfahrungen als Viehzüchter hattest«, meinte Chester.
    »Wer schon einmal in einem Zirkus gearbeitet hat, weiß genau, welches Ende man bei einem Tier füttert«, antwortete Case mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Damit hatte ich nie Schwierigkeiten – aber um so mehr mit den miserablen Verhältnissen, in denen ich hier leben mußte. Die Eingeborenen waren noch immer halbnackt und schmutzig; ich selbst hatte mir das Rasieren bereits abgewöhnt und badete kaum noch, weil ich doch immer wieder die gleichen alten Lumpen anziehen mußte.
    Zunächst brauchten wir also Material für neue Kleidung, damit wir endlich die übelriechenden Felle loswurden. Die Wolle von den Ziegen und Schafen taugte nichts, wilde Baumwolle war nicht zu finden, aber dann entdeckten wir Flachs. Für die Konstruktion eines Spinnrades und eines Webstuhls brauchte ich fast ein Jahr; dann machte ich einige Nadeln aus Knochen – aus Eisen brachte ich sie einfach nicht fertig.
    Nachdem ich den ersten Tuchballen gewebt hatte, gab ich den Frauen und Mädchen Nähunterricht. Dabei hättet ihr mich sehen sollen! Für mich selbst nähte ich diese Shorts und eine Weste. Ärmel wären zu umständlich gewesen, denn ...«
    »Und was ziehst du im Winter an?« unterbrach ihn Chester.
    »Komischerweise gibt es hier keine richtigen Jahreszeiten. Das Wetter ist immer gleichmäßig warm.«
    »Voreiszeit«, murmelte Genie.
    »Als die Leute anständig angezogen waren, stellte ich Seife aus Fett und Asche her und brachte ihnen bei, daß sie sich zu waschen hätten. Zuerst waren sie nicht übermäßig begeistert, aber unterdessen haben sie begriffen, wieviel wohler man sich fühlt, wenn man sauber ist. Ein paar Kerle, die nicht wollten, wurden mit Gewalt an den See gezerrt und abgeschrubbt.
    Dann fiel mir auf, wie fürchterlich ihre Höhlen
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