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TTB 110: Im Reich der Dämonen

TTB 110: Im Reich der Dämonen

Titel: TTB 110: Im Reich der Dämonen
Autoren: Kenneth Bulmer
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daß sie Stead verstehen konnte.
    »Du meinst, er hat davon wirklich keine Ahnung? Aber – bei den Dämonen – das ist ja allerhand. Erst wenn Della ...«
    Und dann packte Della Stead am Ärmel und übertönte die unachtsamen Worte Cargills. In ihrer Stimme klang ein befehlender, hochmütiger Ton mit. »Komm, Stead. Wir haben eine Menge vor. Sind Sie soweit, Leutnant Cargill?«
    »Ich komme sofort, Della.« Und Cargill lachte noch einmal laut und kehlig, bevor er sich der kleinen Gruppe anschloß.
    Schon nach kurzer Zeit stellte sich heraus, daß Cargill seine Aufgabe hauptsächlich darin sah, seine Bekanntschaft mit der schönen Della zu vertiefen. Stead, der ein wenig vorausging, konnte nicht verstehen, weshalb sich Cargill derart aufführte. Er warf sich in die Brust, rollte die Augen und verfolgte Della mit seinen Blicken. Dabei machte er ein Gesicht, als sei ihm etwas nicht recht bekommen.
    »Ist Ihnen nicht gut, Cargill?« fragte Stead besorgt.
    »Doch, danke – es ist alles in Ordnung.«
    Della lachte und nahm Steads Arm – sehr zu seinem Mißbehagen. Sie ließ den Soldaten einfach stehen. Der starrte ihnen nach und kam dann mit langen, wütenden Schritten hinterhergehetzt.
    Die Gegend, durch die Stead geführt wurde, unterschied sich beträchtlich von der, die er später kennenlernen sollte. Aber in den Grundzügen war alles gleich. Die Gehege, in Abschnitte für die verschiedenen Klassen eingeteilt, gruppierten sich um eine Anzahl von Längskorridoren. Sobald man die Kontrollpunkte mit ihrem blauen Licht hinter sich ließ, hatte man die normale Welt mit ihrer elektrischen Beleuchtung, den geschäftigen Menschen, dem Handel und den Fabriken verlassen.
    Zunächst kamen sie an eine lange, schräge Betonrampe, die an den Enden ein wenig abbröckelte und von allen Seiten mit roten Ziegelwänden umgeben war. Am Rande dieses zwanzig Fuß breiten Weges befanden sich eine Anzahl unglaublich starker und klobiger Drähte, die in langen, unordentlichen Schleifen aufgerollt waren.
    »Was ist denn das?«
    »Elektrische Kabel«, erwiderte Della, noch bevor Cargill den Mund aufmachen konnte. »Sie sind ein Teil der Vorrichtungen, die der Unsterbliche für die Außenwelt gemacht hat. Wir zapfen sie für unsere eigenen Bedürfnisse an, aber die Regeln verbieten ausdrücklich, daß man zuviel Strom verbraucht.«
    »Ach.« Stead bewegte sich im Licht der drei Taschenlampen vorwärts. Er hatte schon viel über diese Regeln gehört. Aber keiner schien sie je schriftlich niedergelegt zu haben. Es gab sie einfach – sie wurden mündlich weiter überliefert.
    »Wir gehen heute nicht sehr weit«, sagte Cargill kurz. Er hatte sich an Dellas freie Seite begeben und schien ihr über das geringste Hindernis weghelfen zu wollen. Als Stead leichtfüßig einen sechs Fuß tiefen Spalt im Pflaster überquerte, sah er, wie Cargill seine Arme nach Della ausstreckte.
    »Spring, Della«, sagte er. »Ich fange dich auf.«
    Della sprang – aber sie sprang leicht und gewandt und wich dem Soldaten aus. Er lief schnell in diese Richtung und prallte mit ihr zusammen. Seine Arme hielten sie fest. Er lachte.
    »Idiot«, fauchte Della und stolperte zur Seite. Cargill ließ sie nicht los.
    »Du wärst beinahe gefallen«, sagte er. In seiner Stimme klang ein heiserer Ton mit.
    »Ich wäre nicht – und nimm endlich deine Pfoten weg.«
    Cargill trat zögernd zurück. Er war rot geworden und fuhr sich nervös über die Lippen. Della richtete ihr langes, blaues Kleid und sah an Cargill vorbei. Sie nahm wieder Steads Arm und meinte unsicher: »Es ist wohl besser, wenn wir umkehren.«
    »Schau, Della.« Selbst Stead bemerkte den bittenden Ton. »Du weißt – ich bin Soldat. Und er versteht es ja nicht.«
    »Natürlich nicht«, fauchte Della. »Du Dummkopf – du Dämonenfraß. Du verdienst, daß man dich zertritt. Er soll es zur rechten Zeit lernen – und nicht vorher. Wir kehren jetzt um. Und ich werde ...«
    »Bitte nicht, Della. Zeig mich nicht an. Ich kann nichts dafür. Bei allen Dämonen, Della, ich bin verrückt nach dir. Ich lie...«
    »Halt den Mund!«
    Della zischte die Worte messerscharf hervor.
    Stead verstand nichts, aber er ahnte die Geheimnisse, die ihn umgaben. Verzweifelt wünschte er, alles zu erfahren.
    Dellas Gesicht war verschlossen. Ihr Mund drückte die Verachtung für den tölpelhaften Soldaten ziemlich deutlich aus. Sie machte einen entschlossenen Bogen. »Wir nehmen den anderen Weg, damit wir nicht noch einmal an dem Spalt
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