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TTB 104: 200 Millionen Jahre später

TTB 104: 200 Millionen Jahre später

Titel: TTB 104: 200 Millionen Jahre später
Autoren: A. E. van Vogt
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Straße in Marsch.
    Ein Ruf durchschnitt die Luft. Tiere wurden in Bewegung gesetzt; lärmendes Durcheinander herrschte. Beine stampften und Staub wirbelte auf. Dann hatten sie ihn wieder umringt. Die Frau sagte leise:
    »Seine Psychologie ist eigenartig, selbst für einen Geisteskranken. Was werdet Ihr mit ihm tun, mein Lord?«
    Der Mann zuckte die Achseln. »Hinrichten, natürlich. Mord ist Mord.« Er nickte dem Hauptmann zu: »Laßt sechs Mann absitzen. Führt ihn zu jenem frisch gepflügten Feld und begrabt ihn dort. Einen Meter tief, das sollte genügen.«
    Ptath sah neugierig zu, als die Männer abstiegen. Die Worte des Mannes namens »mein Lord« hatten Sinn und Bedeutung enthalten, doch war so viel Neues in ihnen, daß sein Verstand kein Bild daraus machen konnte. Und der ruhige, dunkle Ernst des Tonfalls hatte das seinige dazu beigetragen, eine Situation, die von Mal zu Mal rätselhafter wurde, nur noch verwirrender und abstrakter zu machen.
    Die nackte Wirklichkeit kehrte jählings zurück, als zwei Männer, die er nicht gesehen hatte, von hinten an ihn herantraten und seine Ellbogen packten. Die Handlung war derart persönlich, daß er seinen Vorsatz vergaß und die Männer gewaltsam von sich schob. Beide stürzten Hals über Kopf in den Schmutz. Ptath drehte sich unwillig um, als sich ein dritter Mann gegen seine Knie warf. Er taumelte, als seine Schulter gegen ihn prallte, und schlug ihm ärgerlich gegen den Kopf. Der Mann fiel zu Boden und blieb reglos liegen.
    Ptath trat von dem Geschlagenen zurück und wurde im nächsten Augenblick von zwei der drei übrigen Männer um Körper und Arme gepackt. Der dritte umfaßte seine Beine. Das Trio hob ihn vom Boden hoch, und das konnte nicht geduldet werden. Mit einem einzigen Tritt zerschmetterte er das Gesicht des Mannes, der seine Beine hielt. Noch im selben Augenblick, wieder auf seinen Füßen stehend, packte er die anderen zwei Männer, zog sie heran und hielt sie einen Moment lang in die Luft empor. Dann warf er sie zornig zur Seite.
    Sein Blick glitt zu dem Mann »mein Lord«, dann zur Frau, dann zurück zum Mann. Zum erstenmal kam ihm der Gedanke, daß hier der Grund für den unerklärlichen Angriff auf ihn zu suchen war. Seine Augen funkelten den Mann an und maßen blitzschnell die Entfernung zu ihm. Wenn er ihn genauso zum Schweigen bringen konnte, wie er es mit den anderen getan hatte, dann würde dieser Unsinn aufhören. Er wurde gewahr, daß die Frau zu sprechen begann:
    »Es scheint mir, daß ich ihn schon irgendwo gesehen habe. Fremder, wie ist dein Name?«
    Die Frage ließ ihn unmittelbar zu Beginn seines Angriffs einhalten. Sein Name? Nun, Ptath, natürlich! Ptath von Gonwonlane. Ptath, der dreimal Größte. Es erstaunte ihn, daß eine solche Frage überhaupt gefallen war! Er schüttelte den Kopf, verärgert über die Rufe, die es der Frau unmöglich machten, seine Antwort zu verstehen. »Mein Lord« schrie etwas über Pfeile; fast im selben Moment zuckte ein stechender Schmerz durch Ptaths Brust. Er blickte an sich hinunter und stellte überrascht fest, daß ein dünnes Stück Holz aus seiner linken Brustseite herausragte. Er betrachtete es einen Moment lang ausdruckslos, zog es dann heraus und warf es zu Boden. Der Schmerz verschwand augenblicklich. Ein zweiter Pfeil heftete seinen Arm an die Körperseite. Er riß auch diesen Pfeil heraus und wandte sich dann erneut dem Mann zu, der an all diesem Ärger schuld war. Er hörte die Frau aufschreien:
    »Mein Lord, gebietet ihnen Einhalt! Laßt sie aufhören! Habt Ihr nicht gehört, was er gesagt hat? Versteht Ihr denn nicht?«
    »Eh?« Der Mann drehte sich zu ihr um. Ptath, der in steigendem Zorn an einem dritten Pfeil zerrte, bemerkte den verwunderten Ton in seiner Stimme.
    »Versteht Ihr denn nicht?« wiederholte die Frau. »Er, dessen Stärke unbegrenzt ist, der niemals ermüdet, und der keine Furcht kennt ...«
    Die Stimme des Mannes schrie dazwischen: »Was für einen Unsinn redest du da? Das ist eine Legende, die wir für die Massen am Leben halten. Wir haben tausendmal zugestimmt, daß die Göttin Ineznia den Namen Ptath zu ihrer Propaganda benutzen darf.« Er brach ab. »Es ist einfach nicht möglich.«
    Sie kreischte förmlich. »Gebietet ihnen Einhalt! Er ist zurückgekehrt, nachdem er eine Ewigkeit lang mit der Rasse verschmolzen war. Seht genau hin! Sein Gesicht! Wie die Statue im Tempel!«
    »Oder wie Prinz Ineznio, der Geliebte der Göttin«, entgegnete der Mann. »Doch Schluß
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