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TTB 104: 200 Millionen Jahre später

TTB 104: 200 Millionen Jahre später

Titel: TTB 104: 200 Millionen Jahre später
Autoren: A. E. van Vogt
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wütend, um Schmerzen zu fühlen. Mit einem Ausruf auf den Lippen sprang er auf und sah, daß sich der Wagen rasch auf der Straße gen Westen entfernte. Das einhörnige Dottel lief in langen, galoppartigen Sprüngen vor dem Wagen, und der Mann stand aufrecht auf dem Wagen und peitschte das Tier mit den Zügelenden.
    Ptath ging mit schleppenden Schritten auf der Straße entlang und dachte an das Dottel und den Wagen. Es wäre angenehm, den ganzen Weg nach Ptath im Wagen zu fahren.
    Es war lange Zeit später, als die großen Tiere in weiter Ferne vor ihm auf der Straße sichtbar wurden. Er sah sie näherkommen und fühlte, wie ihn das Interesse packte, als er erkannte, daß Männer auf ihren Rücken saßen. Der Trick bestand natürlich darin, dicht an den Reiter heranzugelangen und ihn blitzartig herunterzureißen. Und dann schnell wie der Wind auf der Straße davonzureiten. Er blieb stehen und wartete, zitternd vor verhaltenem Eifer. Verwunderung stellte sich erst dann ein, als die vier Tiere näherkamen.
    Sie waren größer, als er gedacht hatte. Sie waren doppelt so groß wie er, und ihre Leiber waren schwer und massiv. Ihre langen, ledrigen Hälse trugen kleine, bösartig aussehende Köpfe mit drei Hörnern. Das helle Gelb ihrer Hälse kontrastierte lebhaft mit ihren grünen Körpern und dem bläulichen Violett der langen, dünn auslaufenden Schwänze. Sie donnerten schnell heran und hielten, sich hoch aufbäumend, in einer Wolke von Staub.
    »Ja, das ist er«, rief einer der Männer. »Der Bauer hat ihn sehr genau beschrieben.«
    »Gut aussehender Bursche«, entgegnete ein zweiter Mann. »Wie werden wir ihn wohl am besten handhaben?«
    Ein dritter runzelte die Stirn. »Ich habe ihn schon einmal irgendwo gesehen. Ganz sicher. Habe jedoch keine Ahnung mehr, wo das war.«
    Sie waren seinetwegen gekommen, weil jemand ihn ihnen beschrieben hatte. Der Mann mit dem Dottel, natürlich – sein Feind. Warum er das jedoch gemacht hatte, war ihm unerklärlich. Sein Vorhaben versteifte sich. Der lange, schräg auslaufende Schwanz würde die beste Klettermöglichkeit bieten, dachte er langsam, doch würde der Reiter sofort sein Vorhaben erraten. Die tatsächlich beste Methode bestünde in einer Variation derjenigen, die der erste Mann angewendet hatte, um ihn selbst loszuwerden.
    Er sagte: »Wollt ihr mir hinaufhelfen? Es sind nur fünf Kanbs bis Linn, und man wird mir dort ärztliche Hilfe und Essen geben. Kommt herunter und helft mir. Ich bin krank und habe keine Kleider.«
    Es klang überzeugend in seinen Ohren. Er wartete, angefüllt mit Wachsamkeit, um sein drängendes Vorhaben unverzüglich durchzuführen. Er beobachtete die Männer, und sein Bewußtsein speicherte alle Worte, Ausdrücke und Gesten für zukünftige Verwendung. Die Männer sahen sich verblüfft an und begannen dann zu lachen. Endlich meinte einer gnädig:
    »Sicher, Freund, wir nehmen dich mit. Deswegen sind wir ja hier.«
    Ein anderer fügte hinzu: »Du hast deine Entfernungen etwas durcheinandergebracht, Fremder. Linn ist drei Kanbs weit weg, nicht fünf.« Er lachte. »Es ist dein Glück, daß du dich als harmlos erwiesen hast. Wir dachten zunächst, die Rebellen steckten dahinter. Wirf ihm die Kleider hinunter, die wir mitgebracht haben, Dallird.«
    Ein Bündel landete neben der Straße im Gras. Ptath fingerte neugierig daran herum, breitete jedes einzelne Stück bedächtig im Gras aus und warf dabei den Männern aus den Augenwinkeln prüfende Blicke zu, um die Sachen mit ihren Kleidern zu vergleichen. Das Bündel enthielt einige zusätzliche Stücke, die er kurz untersuchte und dann als unnötig zur Seite warf. Er stellte fest, daß ihm die Männer mit breitem Grinsen zusahen.
    »Du Dummkopf«, sagte einer plötzlich, »weißt du denn nicht, was Kleider sind? Das dort, das ist Unterwäsche. Du mußt sie zuerst anziehen.«
    Ptaths Verstand arbeitete jetzt rascher. Er verfügte über mehr Fakten, auf denen er seine Handlungen aufbauen konnte. In jähem Verständnis der Situation sah er die Bedeutung der gehörten Worte und war zwei Minuten später völlig angekleidet. Zielstrebig schritt er auf eines der Tiere zu und streckte seine Hand zu Dallird hinauf, dem Mann, der ihm die Kleider zugeworfen hatte.
    »Hinauf«, sagte er. »Helft mir hinauf.«
    Der Mann langte herunter und entgegnete: »Hier, nimm meine Hand und halte dich mit der anderen am Sattel fest.«
    Das war leicht. Alles war leicht. Ptath zog sich mühelos mit einer Hand hinauf, während er
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