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TTB 104: 200 Millionen Jahre später

TTB 104: 200 Millionen Jahre später

Titel: TTB 104: 200 Millionen Jahre später
Autoren: A. E. van Vogt
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gleichzeitig mit der anderen die Hand des Mannes zu sich herunterriß. Dallird stieß einen schrillen Schrei aus, als er aus dem Sattel segelte. Ptath setzte sich fest in den Sattel, nahm die Zügel an sich, warf das Reittier auf den Hinterbeinen gen Westen herum und peitschte es mit den Zügelenden während des Laufs, wie er es den Mann mit dem Dottel hatte tun sehen.
    Lange Zeit verstrich, während er sich mehr und mehr an den langgestreckten Galopp des Tieres gewöhnte. Dann blickte er zurück und sah die Verfolger. Nur wenige Längen hinter ihm ritten sie, die drei anderen Reittiere, von denen eines zwei Reiter trug.
    Mit Wohlwollen betrachtete er das farbige Bild, das sie boten, als sie ihm im vollen Renngalopp nachsetzten. Er fühlte keine Enttäuschung, als er feststellte, daß sie rasch aufholten. Irgendwie schien es, als ob er selbst an dem Geschehen völlig unbeteiligt wäre. Doch dann bemerkte er, daß sich die Münder der Männer öffneten und schlossen. Sie stießen laute Rufe aus, die ihm Unbehagen bereiteten. Sie waren hinter ihm her, und das war nicht gut.
    Mit wachsendem Mißfallen sah er die anderen Tiere herankommen. Es nützte ihm nichts, sein eigenes zu peitschen; es war langsamer als die anderen, oder diese Männer besaßen irgendeine geheimnisvolle Methode, um mehr Geschwindigkeit aus ihren Reittieren herauszuholen. Als sein Tier schließlich zum Stillstand kam, umringt von den anderen Reitern, saß er schweigend und wütend in seinem Sattel.
    Einer der Männer sagte keuchend: »So, wir haben ihn. Was jetzt?«
    »Laßt mich an ihn 'ran«, schnaubte Dallird. »Ich werde sein hübsches Gesicht etwas entstellen!«
    Ptath starrte den Mann an. Es war ihm nicht klar, was die Worte bedeuteten, aber es schien, daß man beabsichtigte, ihn weiter herumzustoßen; seine Nackenmuskeln schwollen in wachsendem Zorn.
    Er sah, daß einer der Männer einen langen, spitzen Gegenstand aus einer Umhüllung zog, die längs auf dem Rücken des Reittieres befestigt war. Die Spitze des Dinges blitzte hell in der Sonne.
    »Steig ab!« schrie der Mann. »Hinunter mit dir auf die Straße, oder ich schlage dir den Speer über den Schädel!«
    Ptaths Verstand siedete vor Wut, und die Empörung in ihm gewann die Oberhand. Er sah, daß das Tier mit Dallird und dem zweiten Reiter innerhalb seiner Reichweite stand, wenn er sich weit genug hinüberlehnte. Das würde ihn dem Angriff des Mannes mit dem Speer und des anderen Reiters aussetzen, aber daran ließ sich jetzt nichts ändern.
    Mit einer gleitenden Bewegung warf er sich halb aus dem Sattel und griff nach den beiden Männern. Eine Faust landete in seinem Gesicht. Es schmerzte, aber es war das Neue, Ungewohnte daran, nicht der Schmerz, das ihn veranlaßte, mit gleichem zurückzuzahlen. Seine Knöchel krachten in das Gesicht des Mannes neben Dallird. Der Mann brach mit einem Schrei rücklings zusammen und hing schlaff aus dem Sattel. Es war eine so effektive Methode, daß sich Ptath beeilte, Dallird einen ebensolchen Faustschlag zu versetzen. Der Mann zuckte rechtzeitig zurück und glitt dann halb springend, halb fallend aus dem Sattel. Als er schließlich in Sicherheit auf der Straße stand, schrie er schrill:
    »Spieß ihn auf, Bir, spieß ihn auf! Er hat San getötet!«
    Ptath zog sich rasch in seinen Sattel zurück. Der erwartete Schmerz in seinem Rücken blieb jedoch aus. Der Mann mit dem Speer befand sich schon ein gutes Stück entfernt, in wildem Galopp der Kuppe des nächsten Hügels zurasend. Ptath runzelte die Stirn und trieb sein Reittier vorwärts. Als er jedoch auf dem Hügel anlangte, sah er, daß der Flüchtling einen weiteren Vorsprung gewonnen hatte und gerade in einem fernen Wäldchen verschwand.
    Die Straße wand sich sanft und stetig nach rechts, als Ptath in das Tal hinunterpreschte. Schließlich erreichte er das Wäldchen, in dem Bir verschwunden war. Die Straße gabelte sich hier.
    Erstaunt hielt Ptath sein Reittier an. Der Anblick der bisher von ihm als völlig normal akzeptierten Straße und ihre Spaltung in zwei Straßen von gleicher Größe waren ein Ereignis, zu dessen geistiger Verarbeitung er lange Sekunden benötigte. Langsam wich seine Gespanntheit vor der nüchternen Tatsache, daß er sich nun für eine der beiden Straßen entscheiden mußte. Die eine lief weiter nach rechts, wie die erste Straße; die andere führte westwärts auf eine weite Ebene. Und fern im Westen lag Ptath, die Stadt. Er war bereits lange Zeit auf der westlichen Straße
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