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TS 95: Der Weltraum-Krieg

TS 95: Der Weltraum-Krieg

Titel: TS 95: Der Weltraum-Krieg
Autoren: H. G. Ewers
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können.
    Dann stellte Johnson den Schockblaster auf Minimalwirkung ein, richtete die Abstrahlmündung auf Dhuks Kopf und drückte den Auslöser.
    Die Wirkung war verblüffend.
    Dhuk spannte sich wie eine Feder und bäumte sich auf. Er wäre zur Decke geschnellt, wenn Johnson ihn nicht angeschnallt hätte.
    Johnson beobachtete, wie die Hornlider zuckten. Langsam kehrte die Farbe in das Gesicht zurück, und bald wirkte es wieder wie die Fratze eines zornigen Clowns. Jetzt hob sich eines der Hornlider ganz. Das andere gab nur die untere Hälfte des Kugelauges frei. Die giftgrünen Augäpfel schillerten feucht.
    Johnson nickte befriedigt, schritt zur Trennwand, nahm den Translator aus der Halterung und setzte sich wieder.
    „Können Sie mich verstehen, Dhuk?“ fragte er.
    Die häßlichen Faserbündel am Hals bewegten sich zitternd.
    „Sie sind ein Verräter, Noel“, übersetzte der Translator.
    Kelly Johnson lachte.
    „Zuerst einmal zu Ihrer Information, Dhuk: Die DHORGA schwebt augenblicklich zwölf Kilometer über Gurma. Sobald Sie versuchen sollten, mich mittels Ihrer Parakräfte zu überwältigen, werde ich ein ganz bestimmtes Schlüsselwort nicht mehr sprechen, und die Absturzautomatik wird aktiviert, Sie wissen sicher, was dann geschieht – zumal ich die Fusionsbomben geschärft habe!“
    „Sie sind ein Ungeheuer!“
    „Ich wäre ein Ungeheuer, wenn ich meinen ursprünglichen Plan ausgeführt hätte, Dhuk. Sie sehen, daß es mir gelungen ist, die DHORGA genau über Gurma zum Stehen zu bringen. Niemand wagt es, das Schiff anzugreifen, und niemand kann verhindern, daß ich Gurma mit Fusionsbomben belege.
    Aber ich bin von meinem Plan abgekommen, Dhuk. Sie können mich vielleicht nicht verstehen, aber seit ich unter Ihrer Rasse weile, hat sich mein Denken gewandelt. Ich bin nicht mehr davon überzeugt, daß Ihre und meine Rasse nicht nebeneinander existieren können und daß darum eine Rasse entmachtet werden müsse.
    Natürlich dürfen Sie nicht von mir verlangen, daß ich meinen derzeitigen Vorteil zugunsten Ihrer Rasse allein aufgebe. Wenn ich von der Vernichtung Gurmas und der Zerstörung Mauks absehe, dann verlange ich einen Preis dafür.“
    „Ich verstehe nicht, was Sie wollen, Noel“, sagte Dhuk. „Denken Sie denn nicht mehr an die Mord-Roboter?“
    „Das …“, Johnson zuckte verlegen die Schultern, „… war eine Fehlspekulation des Noel Fitzgerald. Weder Sie noch ich konnten ahnen, daß ich in Wirklichkeit der Chef des Solaren Abwehrdienstes bin.“
    Dhuk bewegte sich hastig auf seinem Sessel. Es sah aus, als wollte er fliehen.
    „Sie sind …?“
    „Sie dürfen mir glauben.“ Johnson nickte. „Nennen Sie mich fortan ruhig Kelly. Mein vollständiger Name lautet Kelly Johnson. Wir haben in unserem Hauptquartier einen vorzüglichen Spezialisten für Persönlichkeitsüberlagerungen. Mein Bewußtsein war völlig identisch mit dem eines tatsächlich existierenden Verbrechers namens Noel Fitzgerald. Nur zwei Mann außer mir wissen davon – und ein Roboter.
    Leider konnte ich den Kodeimpuls erst nach meiner Ankunft über Terra empfangen. Mein Raumschiff, und damit der erste Sender, wurde ja von Ihren Leuten zerstört. Um nun eine Zusammenarbeit mit Ihnen zu verhindern, landete ein von mir selbst starr programmierter Robot. Er wußte nur, daß er mir eine mündliche Botschaft zu überbringen habe. Darum kann man ihn nicht mehr als Mord-Robot bezeichnen. Er ahnte schließlich nicht, was seine Botschaft in meinem Gehirn anrichtete. Nun, durch einen dummen – oder vielleicht auch glücklichen – Zufall übermittelte er mir die Botschaft irgendwie verstümmelt. Ich blieb Noel Fitzgerald, und ich mußte annehmen, daß der Solare Weltenbund Mord-Roboter entwickelt hatte.
    Nur aus diesem Grunde arbeitete ich mit Ihnen zusammen, Dhuk.
    Als ich die Wahrheit erfuhr, entfiel der Grund zur Zusammenarbeit natürlich. Ich handelte – noch völlig benommen – nach meinem ursprünglichen Plan. Nur hatten sich eben meine Anschauungen über Ihre Rasse in der Zwischenzeit gewandelt. Kurz und gut: Ich brachte es nicht fertig, Millionen oder gar Milliarden unschuldiger intelligenter Wesen zu morden.
    Ich hoffe allerdings, Sie zwingen mich nicht doch noch dazu!“
    Dhuk hatte sich wieder etwas beruhigt. Er hockte zusammengesunken in seinem Sessel und starrte die Bildschirme an, auf denen die „gläserne“ Stadt zu sehen war.
    „Sie haben sicher einen Plan. Sprechen Sie!“
    Kelly Johnson atmete auf. Für ihn
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