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TS 95: Der Weltraum-Krieg

TS 95: Der Weltraum-Krieg

Titel: TS 95: Der Weltraum-Krieg
Autoren: H. G. Ewers
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stockend von Briglys Lippen, „… etwas zu sagen hätte, Sir, dann würde das Ultimatum vom Solaren Weltenbund angenommen. Leider kann ich mich für die Herren vom Militärrat nicht verbürgen. Sie mögen unter Umständen bereit sein, eine Welt zu opfern.“
    „Sie würden nach und nach alle Welten opfern müssen!“ sagte Johnson hart. „Colonel Brighly, ich befehle Ihnen, das Bildton-Band zu nehmen und schnellstens – ich wiederhole: schnellstens – den verantwortlichen Leuten zugänglich zu machen. Ich weiche um keine Minute vom Zeitplan des Ultimatums ab.“
    Johnson nickte noch einmal vom Bildschirm, dann erlosch die Verbindung.
     
    *
     
    Noch einmal tobte das Düsenfeuer aus dem Bug der DHORGA, dann krochen die grellen Impulsbündel in die Felddüsen zurück.
    Kelly Johnson wandte sich um.
    „Wir sind da, Dhuk!“
    Dhuk löste sich aus seinem Sessel und schwebte bis dicht an die Bildschirme heran.
    „Man scheint sich an den Zeitplan des Ultimatums zu halten, Kelly.“
    Johnson lachte rauh.
    „Beide Seiten hatten es eilig, sich auf ihre Systeme zurückzuziehen, jawohl! Es fragt sich nur, was sie zum vereinbarten Treffpunkt schicken werden!“
    „Sie meinen – Verrat?“
    Johnson zuckte mit den Schultern.
    „Zumindest meine Leute haben ziemliche Dickschädel, Dhuk. Es könnte sein, daß sie sich nur durch Tatsachen überzeugen lassen. Hier, außerhalb beider Systeme, kann man die Kampfkraft der DHORGA relativ gefahrlos testen.“
    „Dann merken sie den Bluff!“
    „Das kommt darauf an, Dhuk. Sie werden vorsichtig sein. Wenn ein einzelnes Schiff auftaucht und uns unter Feuer nimmt, kann der Militärrat sich daraufhin ausreden, daß der Kommandant die Nerven verloren habe. Man wird sich entschuldigen und die richtige Abordnung schicken, vorausgesetzt, wir beweisen unsere Unschlagbarkeit.“
    „Wenn es so ist, dann können wir das ja auch, nicht wahr, Kelly? Sicher genügen die Impulsgeschütze der DHORGA gegenüber einem einzelnen Schiff.“
    Johnson verzog das Gesicht, als hätte er in eine Zitrone gebissen.
    „Sie unterschätzen die Schlauheit meiner Leute, Dhuk. Natürlich wird es sie interessieren, wie wir ihr Schiff vernichten. Auf keinen Fall also genügen die Impulsgeschütze. Der Angreifer muß durch telekinetische Kräfte zerstört werden. Trauen Sie sich das zu, Dhuk?“
    „Ich weiß es nicht, Kelly. Auf keinen Fall kann ich die Impulsstrahlen der Geschütze zusätzlich bündeln. Dazu reichen meine Kräfte allein nicht aus. Wir müssen so nahe ans Ziel gehen, daß ich die Schutzschirmprojektoren ausschalten kann.“
    Kelly Johnson seufzte.
    „Hoffentlich überzeugt sie das! Ich wette, daß jetzt schon einige mikroskopisch kleine Spionsonden unterwegs sind, um dem Militärrat eine Bildübertragung zu liefern.“
    „Wieviel Schiffe mögen das sein?“ fragte Dhuk leise.
    Johnson kaute ratlos auf der Unterlippe.
    „Ich habe keinen Zählautomaten eingebaut, Dhuk. Aber ich schätze, wir haben es mit mindestens zehntausend Einheiten zu tun.“
    „Das ist Wahnsinn!“
    „Noch größerer Wahnsinn wäre es, wenn Ihre Leute ebenfalls eine Flotte auf den Weg geschickt hätten. Dann geht es hier, wo der Krieg begraben werden sollte, von neuem los.“
    „Eines Tages …“, Dhuk wandte sich resigniert von den Orterschirmen ab und sank kraftlos in seinen Sessel, „… eines Tages werden sich Leute finden, die es besser machen als wir, Kelly.“
    „Eine herrliche Ausrede!“ Johnson knirschte mit den Zähnen. „Dabei bin ich sicher, daß es diesen Tag nicht geben wird, Dhuk.“
    „Wie meinen Sie das, Kelly?“
    Aber Johnson hörte schon nicht mehr hin. In fassungslosem Staunen schaute er auf das Blinksignal des Hyperkoms. Es dauerte lange, ehe er sich dazu aufraffte, die Verbindung einzuschalten. Inzwischen waren die Schiffsverbände näher gekommen. Johnson nahm halb im Unterbewußtsein wahr, daß keines der Schiffe von einem Energieschirm umgeben war.
    Der Hyperkomschirm flammte auf.
    „Brigly, Sie …?“ Johnson schrie es fast.
    Briglys Gesicht wirkte finster, aber nicht drohend, sondern eher verzweifelt. In dem Augenblick meldete Dhuk das Auftauchen eines einzelnen Schiffes seiner Rasse.
    „Gehen Sie in Ihre Kabine und beruhigen Sie die Leute, falls sie die Flotte schon entdeckt haben sollten!“ flüsterte Johnson. Dann wandte er sich wieder Brigly zu.
    „Was haben Sie mir zu sagen?“
    „Ich … melde … Sir: Ihre Ahnung hat sich bestätigt.“ Briglys Stimme hatte tonlos und
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