Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 95: Der Weltraum-Krieg

TS 95: Der Weltraum-Krieg

Titel: TS 95: Der Weltraum-Krieg
Autoren: H. G. Ewers
Vom Netzwerk:
rauh geklungen.
    Johnson erschrak.
    „Meine Ahnung …? Was wissen Sie von meiner Ahnung?“
    „Damals …“, erwiderte Brigly stockend, „… als Sie mit einer superstarken Impulswaffe angegriffen wurden, da hatten Sie doch zwei Möglichkeiten einkalkuliert. Sie hofften natürlich, es wäre ein Hamlet-Schiff gewesen. Aber weder Sie noch ich können daran immer noch glauben.“
    Kelly Johnson griff sich an den Hals. Ihm war, als bekäme er keine Luft mehr. „Es war ein fremdes Schiff, nicht wahr? Ein Schiff unbekannter Intelligenzen?“
    „Sie haben recht, Sir. Und diese Fremden haben vor drei Stunden unsere Venus-Forts vernichtet und sind mit einer großen Flotte auf dem zweiten Planeten gelandet. Die Erde ist noch nicht in unmittelbarer Gefahr. Aber zumindest muß sie sich auf eine Belagerung vorbereiten.“
    „Mein Gott!“ stöhnte Johnson. „Ja, das war meine Ahnung! Die DHORGA hat unterdessen ein Schiff der Fremden bei Nikech vernichtet. Wer sind die Fremden, Brigly?“
    „Sie haben eines ihrer Schiffe vernichtet?“ Briglys Augen leuchteten.
    „Was sind es für Wesen?“ drängte Johnson.
    „Agent KB-04 meldete in seinem letzten Funkspruch von Venus, daß es sich bei den Invasoren um Abkömmlinge von meterlangen Tausendfüßlern handelt. Sie stammen von einem Sirius-Planeten. Auf Venus nennt man sie wegen ihrer Körperform Millipeds.“
    Kelly Johnson schwieg nachdenklich.
    „Was sind das für Schiffe, die auf die DHORGA zukommen?“ fragte er schließlich.
    „Wir haben einige tausend Kybernetiker, Schiffskonstrukteure sowie Werfteinrichtungen von Terra und Mars evakuiert, Sir. DerMilitärrat hofft, daß die Hamlets der Flotte Asyl gewähren und uns unsere Einrichtungen auf einem ihrer Planeten aufbauen lassen.“
    „Ich verstehe.“ Johnson nickte ernst. „Man beugt einer Besetzung Terras vor. Nun, die Piriit-Menschen – ich empfehle Ihnen übrigens, sie zukünftig so zu nennen, denn sie sind Menschen – werden nicht besonders erbaut über den ‚Besuch’ sein. Aber die gemeinsame Gefahr ist immer noch der beste Friedensstifter.“
    „Wir können also kommen, Sir?“
    „Ein Kurierschiff darf kommen, Brigly!“ Johnson blitzte seinen Untergebenen zornig an. „Oder denken Sie, die Piriit-Menschen würden uns sofort glauben? Ich befehle, daß die Flotte sofort stoppt.“
    Briglys Bild verblaßte.
    Als Kelly Johnson sich umwandte, schwebte Dhuk im Eingang zum anderen Zentraleteil.
    „Ich habe alles mitgehört, Kelly.“
    „Und was sagen Sie dazu?“
    „Unser Kurierschiff legt in zehn Ihrer Minuten an der DHORGA an, Kelly. Die Besatzung ist informiert. Man wird nur die Abordnung ausschleusen und dann nach Mauk zurückkehren, um die Frage des Asyls zu klären.“
    „Unser Kurierschiff wird in fünfzehn Minuten eintreffen, Dhuk. Ich glaube, wir können aufhören zu bluffen. Die Wirklichkeit ist ein viel besseres Argument.“
     
    *
     
    Dumpfe Explosionen ließen den Boden erbeben. Dort, wo der blutigrote Schein Nikechs die zerklüftete Linie des Horizonts umwaberte, stiegen Erdfontänen in die Höhe.
    Kelly Johnson brachte den Gravo-Schweber terranischer Bauart zum Stehen. Er zündete sich eine Zigarette an, lehnte sich zurück und musterte schweigend die Gesichter seiner Begleiter. Es waren Colonel Edgo Brigly, Professor Heiduck – und Dhuk Tan Loga.
    Dhuks konturloses grellfarbiges Gesicht nahm sich sonderbar zwischen denen der Menschen aus, und doch waren es eigentlich die Menschen, die nicht hierher gehörten – hierher auf Mauk, den Zentralplaneten der Rasse der Piriit.
    Kelly Johnson folgte den Blicken der anderen zu einer weiten, erst am Horizont von zerklüfteten Bergen begrenzten Ebene. Sie hatte noch vor zwei Wochen aus Geröllhügeln und steinigen kahlen Schluchten bestanden. Die Explosionen „sauberer“ Atomladungen hatten alles eingeebnet. Am Rande der Fläche erhoben sich wie bucklige Ungeheuer die mattglänzenden Eingangskuppeln der untermaukischen Werften. Über die Ebene aber zogen Ketten eigentümlich plumper Schwebefahrzeuge langsam dahin. Unter ihnen leuchtete es grell auf, und hinter sich ließen sie eine bis in zwanzig Meter Tiefe verschmolzene, spiegelglatte Oberfläche zurück – die Decke des künftigen terranischen Raumhafens.
    Als rollender Donner vom Himmel grollte, hob Kelly Johnson die Hand und spähte hinauf. Zwei bizarre Leuchterscheinungen standen scheinbar unbeweglich dort oben. Aber sie wurden schnell kleiner, und nach einer Weile verebbte der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher