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TS 95: Der Weltraum-Krieg

TS 95: Der Weltraum-Krieg

Titel: TS 95: Der Weltraum-Krieg
Autoren: H. G. Ewers
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war es schon ein großer Erfolg, daß der Hamlet ihn überhaupt anhören wollte. Er dachte daran, daß in den vergangenen tausend Terra-Jahren nicht eine einzige Verhandlung zwischen Menschen und Piriit zustande gekommen war.
    „Ich will es kurz und präzise ausdrücken, Dhuk. Der Bau und der Einsatz der DHORGA haben gezeigt, daß Ihre und meine Rasse friedlich zusammen leben und arbeiten können. Bisher glaubten wir immer, es bedeute den Untergang der einen Rasse, wenn die andere zu stark würde.
    Heute glaube ich, beide Rassen zusammen könnten doppelt so stark sein wie eine Rasse allein. Wir könnten viel mehr von den Wundern des Universums erschließen – und wir könnten mehr und größere Gefahren überstehen, wenn wir uns zusammenschließen.
    Natürlich kann das nicht von heute auf morgen geschehen. Aber es würde schon genügen, wenn der Krieg beendet würde – und wenn Leute wie Sie und ich uns zusammensetzten, um das erste gemeinsame Projekt zur Erforschung der Galaxis auszuarbeiten.“

 
15.
     
    Colonel Brigly beobachtete vom Kommandostand des Schlachtschiffes GUIDON aus die Schlacht zwischen dem Großteil der Solaren Flotte und fünfzehn Pulks eiförmiger Hamlet-Raumer, als der Kommandant ihn rief.
    „Ein Verrückter will Sie am Hyperkom sprechen, Sir! Er behauptet, der Chef des Solaren Abwehrdienstes zu sein.“
    „Was finden Sie daran so verrückt?“ fragte Brigly geistesabwesend. Dann ging ihm ein Licht auf. Natürlich! Zwei Schritte neben ihm stand ja Kelly Johnson, oder jedenfalls das, was Uneingeweihte für den Abwehrchef halten mußten.
    Er räusperte sich verlegen.
    „Tut mir leid, Commander. Zeit für Erklärungen habe ich jetzt nicht. Lassen Sie das Gespräch sofort in die Isolierkabine legen!“
    Er wandte sich zu Robot-Johnson um.
    „Kommen Sie mit, ‚SIR’!“
    Kaum war die schalldichte Tür der Isolierkabine hinter ihm und dem Roboter in die Dichtungen gefallen, als Brigly in korrekter Hab-Acht-Stellung erstarrte.
    „Colonel Brigly zur Stelle, Sir!“ schnarrte er automatenhaft. In etwas weicherem Tonfall fügte er hinzu: „Wenn Sie mir die Bemerkung gestatten: Ich freue mich sehr, Sie gesund zu sehen, Sir.“
    „Vielen Dank, Brigly.“ Johnsons Abbild auf dem Hyperkomschirm nickte lächelnd. Doch dann veränderte sich das Gesicht jäh zu einer starren Maske.
    „Ich habe eine offizielle Mitteilung zu machen, Colonel. Lassen Sie das Speicherband mitlaufen!“ Als Brigly die entsprechende Schaltung ausgeführt hatte, sprach Johnson weiter.
    „Dem Militärrat des Solaren Weltenbundes und den Sprechern der Piriit-Planeten wird hiermit folgendes Ultimatum gestellt: Beide Seiten haben innerhalb einer Terra-Stunde beziehungsweise innerhalb anderthalb Mauk-Kasals sämtliche Kampfhandlungen einzustellen. Innerhalb fünf Terra-Stunden beziehungsweise siebeneinhalb Mauk-Kasals haben sich die Flotten beider Seiten bis an die Ränder des jeweiligen Heimatsystems zurückzuziehen. Zur gleichen Zeit muß jede Seite ein Kurierschiff mit bevollmächtigten Verhandlungspartnern zu einem noch anzugebenden Koordinationspunkt zwischen beiden Systemen schicken. Die Bevollmächtigten müssen den Auftrag haben, einen Waffenstillstand abzuschließen, dessen Dauer bis zur Ratifizierung des endgültigen Friedensvertrages läuft. Das zu fixierende Ziel des Friedensvertrages soll die Zusammenarbeit beider Rassen bei galaktischen Forschungsprojekten sein.
    Wird einer der Termine nicht eingehalten, dann fliegt die DHORGA in das System des Schuldigen ein und vernichtet den Zentralplaneten. Die DHORGA wird alles Weitere an dem betreffenden Koordinatenpunkt abwarten.“
    Colonel Briglys Stirn bedeckte sich mit Schweiß. War Johnson übergeschnappt?
    Kelly Johnson wandte sich um und sprach etwas, das Brigly nicht verstand. Gleich darauf füllte ein Gesicht den Bildschirm, vor dem Brigly erschrocken zusammenfuhr.
    Dhuk begann zu sprechen.
    „Im Namen der Piriit-Besatzung der DHORGA schließe ich mich dem Ultimatum ohne Einschränkung an. Kelly konnte uns davon überzeugen, daß beide Rassen sich geradezu ideal ergänzen. Dem Krieg muß ein Ende gemacht werden. Die DHORGA verfügt wieder über die volle Kampfkraft. Wer dem Ultimatum nicht Folge leistet, wird vernichtet. Das gleiche haben wir vor zehn Minuten Ihrer Zeit den Sprechern der Piriit-Planeten mitgeteilt.“
    Dhuk verschwand, und wieder trat Kelly Johnson auf die Bildfläche.
    „Was sagen Sie nun, Brigly?“
    „Wenn ich …“, die Worte kamen nur
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