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TS 95: Der Weltraum-Krieg

TS 95: Der Weltraum-Krieg

Titel: TS 95: Der Weltraum-Krieg
Autoren: H. G. Ewers
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Feuerknöpfe.
    Er schrie hysterisch, als eines der Hamlet-Schiffe sich in eine kleine Sonne verwandelte. Ein zweites trudelte brennend aus dem Bereich des Orterschirmes.
    Dann griffen die Impulsbündel der Geschützstände ins Leere.
    Die Gefechtsdistanz war überschritten.
    Gleichzeitig richtete sich die DHORGA wieder auf. Das heftige Vibrieren verebbte, und die Impulstriebwerke sangen erneut ihr gleichmäßig kraftvolles Lied. Die Automatik hatte auf eine der Reservesicherungen umgeschaltet.
    Kelly Johnson wischte sich den Schweiß aus den Augen. Er war gerade noch davongekommen. Wären die Hamlets eine Winzigkeit schneller gewesen in ihren Reaktionen …
    Er durfte nicht daran denken. Zwar war sein Einsatz sowieso ein Himmelfahrtskommando, er hatte seine Überlebenschancen von Anfang an gering geschätzt, aber etwas anderes ist es, dem Tod unmittelbar ins Auge gesehen zu haben. Die Reaktion darauf bleibt nie aus. Johnsons Finger zitterten. Er ließ sich absichtlich gehen, und das half. Fünf Minuten später war er wieder so ruhig, so eiskalt berechnend, wie ein Agent zu sein hatte.
    Zwei Millionen Kilometer vor Mauk bremste er die DHORGA so weit ab, daß sie nur noch knapp einfache Lichtgeschwindigkeit flog. Der Planet kam rasend schnell näher. Erneut wurde Johnson von Unruhe ergriffen. Er drosselte die Geschwindigkeit noch mehr. Trotzdem würde die DHORGA über Mauk hinausgetragen werden. Johnson wollte die Anziehungskraft des Planeten zur Unterstützung seines Wendemanövers benutzen. Dann sollte der Vernichtungsschlag erfolgen.
    Wie eine gescheckte Halbkugel wirbelte Mauk backbords vorüber. Johnson ortete vier Schwärme aufsteigender Abwehrraketen. Er wußte, wenn nur eine einzige davon in seine Nähe kam, würde derPilot mit seinen telekinetischen Kräften schwersten Schaden an der DHORGA anrichten. Wahrscheinlich aber würden die Abwehrraketen dem Schiff in seine jetzige Fahrtrichtung folgen und nicht schnell genug in der Lage sein, das Schwenkmanöver nachzuvollziehen.
    Kelly Johnson bremste mit voller Schubkraft ab. Rasch sank die Geschwindigkeit so weit, daß Mauks Schwerefeld das Schiff packen – und herumwirbeln – konnte.
    Der Planet schien förmlich in die Bildschirme zu stürzen. Johnson unterdrückte das Angstgefühl. Er hantierte an der Einstellung der Laserortung. Sein ganzes Interesse war jetzt auf einen relativ winzigen Punkt der Planetenoberfläche gerichtet. Er mußte Gurma, die Hauptstadt des Sixmoon-Reiches, finden – und er mußte sie schnell finden!
    Johnson entsann sich noch gut des Verteidigungsgürtels rund um die Hamlet-Metropole. Es gab für ihn keine Möglichkeit, dem Wirkungsbereich der mächtigen Verteidigung zu entgehen. Sie war perfekt – oder zumindest fast perfekt.
    Kelly Johnson kannte die einzige Schwäche des Verteidigungsringes. Sie bestand eigentlich nicht in der Unzulänglichkeit der Waffen, sondern in der Mentalität der Hamlets. Für sie war Gurma mehr als die Hauptstadt ihres Sechsplaneten-Reiches. Gurma war ein Symbol des Lebens. Sie war den Hamlets heilig. Nichts durfte ihr zustoßen.
    Das war eine psychische Schwäche – und Johnson wollte sie psychologisch geschickt ausnützen.
    Dazu mußte er jedoch genau senkrecht auf Gurma herabstoßen. Die Geschwindigkeit der DHORGA mußte groß genug sein, so daß sie im Falle der Zerstörung als vernichtende Glutwolke auf Gurma niederging.
    Johnson verzog das Gesicht zu einer Grimasse, als er den Ring von Kleinstraumern sah, die sternförmig der DHORGA entgegenjagten. Seine Finger tasteten unablässig auf den Schaltern der Korrekturdüsen herum. Mit pedantischer Genauigkeit bugsierte er die DHORGA über das Zentrum Gurmas.
    Im gleichen Augenblick bogen die Raumschiffe ab und zogen in weiten Schleifen nach oben.
    Kelly Johnson lauschte atemlos auf das Dröhnen der Impulstriebwerke, das Summen der Quanten-Elektronik und das unablässige Klicken der Walzenskalen. Er hätte jeden Mißton sofort herausgehört.
    Zwölftausend Kilometer über Gurma brachte er die DHORGA zum relativen Stillstand. Noch einmal überprüfte er die Zieljustierungen der Impulsgeschütze, vergewisserte sich, daß die Fusions-Raketenbomben abwurfbereit in den Schächten lagen. Jede von ihnen entsprach der Wirkung von fünfhundert Megatonnen TNT – und sechzig Bomben lauerten in den Schächten. Eine davon würde genügen, Gurma auszulöschen. Danach wollte Johnson die entstehende Verwirrung ausnutzen und so lange feuernd und bombenwerfend um Mauk
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