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TS 91: Bis in die Unendlichkeit

TS 91: Bis in die Unendlichkeit

Titel: TS 91: Bis in die Unendlichkeit
Autoren: A. E. van Vogt
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Anoden-Universalenergie zu ergründen.
    Er mußte die Schlacht überleben.
     
    *
     
    Die Zeit verging. D’Ormand, eine von Nacht umhüllte Gestalt, wanderte durch diese Welt der Finsternis, auf der Suche nach der jungen Frau, die er geküßt hatte, während über ihm das helle Band der Milchstraße sichtlich die Lage veränderte.
    Die Fehlschläge machten ihn verzweifelt. Zweimal ließ sich D’Ormand bei Gruppen nieder, die aus einem Mann und mehreren Frauen bestanden. Geduldig wartete er neben ihnen auf eine Verständigung, oder aber auf das Angebot einer anderen Frau. Vergebens; eine Antwort blieb aus. Keine einzige Frau blickte ihn auch nur an.
    D’Ormand konnte sich nur eine Erklärung für ihre totale Gleichgültigkeit denken:
    Sie mußten wissen, daß er nun willens war, sich anzupassen. Und das genügte ihnen.
    Entschlossen, sich neuen Mut zu machen, kehrte D’Ormand zurück zu seinem Raumschiff. Er zog probeweise an dem Verschluß der Luftschleuse. Als dieser nicht reagierte, legte er sich am harten Deck nieder – gerade als die Plattform scharf wendete.
    Er fühlte keinen Schmerz, aber der Ruck mußte enorm gewesen sein. Er schlitterte das Deck entlang, fünf – zehn – zwanzig Meter. Es kam alles plötzlich und sehr schnell; und er lag noch immer dort am Boden und raffte seinen verwirrten Geist zusammen, als er das zweite Schiff sah.
    Es war ebenfalls eine Plattform und schien dieselbe Größe zu haben. Es füllte den ganzen Himmel zu seiner Rechten. Es kam im Gleitflug herab, und das mußte es wohl auch sein, warum das Iir- Schiff so heftig gewendet hatte – umdem Feind auf annähernd gleicher Höhe zu begegnen.
    D’Ormands Geist pochte wie eine Maschine. Er dachte:
    ,Dies ist Wahnsinn, reiner Alptraum. Das kann nicht wirklich sein!’
    Erregt richtete er sich halb auf, um so das großartige Schauspiel besser betrachten zu können.
    Abermals drehte sich unter ihm die Iir -Plattform. Diesmal erfüllte ihn leichter Schrecken. Er wurde zu Boden geworfen, aber seine Hände fingen den Sturz auf. Sofort war er wieder hoch und starrte mit fieberndem Interesse.
    Er sah, daß die riesigen Plattformkreuzer auf gleiche Höhe gebracht worden waren und nun Seite an Seite hingen. Auf der ungeheuren Fläche des zweiten Schiffes befanden sich Männer und Frauen; sie waren durch nichts von den Iir zu unterscheiden. Und die Taktik hinter den ersten Manövern, so schien es D’Ormand, war jetzt klar.
    Es stand eine altertümliche, piratenhafte Enterung bevor!
    Jetzt mußte er sich zusammennehmen, dachte D’Ormand. Unter keinen Umständen durfte er einen schwankenden Faktor bilden in den großen Ereignissen, die vor ihrem Ausbruch standen.
    Vor Erregung zitternd, setzte er sich nieder. Die Handlung war wie ein Zeichen. Aus der Nacht heraus schälte sich die junge Frau. Sie rannte. Noch immer bedeckte ihren Körper das dunkle Kleid. Sie warf sich vor ihm auf das Deck. Ihre Augen glühten wie riesige Ellipsen aus Bernstein, so hell flackerte in ihnen die Erregung, und – D’Ormand verspürte einen Schock – das Grauen.
    Im nächsten Augenblick prickelten und zuckten seine Nerven unter der Last und Stärke der Gefühlsformen, die von ihr ausgingen:
    Man gäbe ihr noch eine Chance, lautete die erstaunliche Mitteilung. Benützte er sie jetzt richtig, um sich selbst zu einem anodischen Zentrum zu machen, würde er helfen, den großen Sieg zu erringen – und sie müsse nicht das Exil erleiden. Sie hätte die Kräfte der Reinheit getrübt, indem sie Gefallen an seiner Tat gefunden habe.
    Es kam noch mehr. Aber bei diesem Punkt hörte D’Ormand auf, die Gefühlsformen in nüchterne Tatsachen zu übertragen. Verblüfft saß er da. Es war ihm früher nicht richtig zu Bewußtsein gekommen, aber plötzlich entsann er sich des Mannes, der gesagt hatte, eine Frau wäre von ihm schon als Kathodenfaktor ruiniert worden.
    Mit einem Kuß!
    Die alte Verbindung von Mann und Frau hatte ihre Macht also nicht verloren. Plötzlich sah er sich im Geiste wie ein Dieb durch die Nacht rasen und jeder Frau, die er nur finden konnte, einen Kuß abringen, bis das dunkle Schiff zu einem winzigen Chaos wurde.
    Mit einer konvulsivischen Willensanstrengung bannte er die Idee aus seinem Kopf. Er war ein Narr! – Solche Gedanken zu haben, wo sich jede Faser seines Körpers auf die höchst wichtige Aufgabe konzentrieren sollte, mit diesen Leuten zusammenzuarbeiten und am Leben zu bleiben. Er mußte auf ihre Forderungen eingehen …
    Die junge
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