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TS 86: Geist ohne Fesseln

TS 86: Geist ohne Fesseln

Titel: TS 86: Geist ohne Fesseln
Autoren: Hans Kneifel
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waren.
    Die technischen Einrichtungen eines anderen Riesenplaneten zerschmolzen in lautloser Flamme, als eine andere Gruppe angriff. Die drei Partner umrundeten im Verlauf von dreißig Minuten die mächtige Kugel und zerstörten alles, was nicht der unmittelbaren Versorgung der Bevölkerung diente. Dann sprangen sie weiter auf einen anderen Planeten des Riesenreiches.
    Je näher die Gruppen sich dem Zentralplaneten befanden, desto mehr wuchs die Technik auf den Planeten. Es war so, daß die Agrarwelten in einer gigantischen Raumkugel außen lagen und die innen befindlichen Planeten ernährten, während sie von jenen mit Maschinen und Menschen versorgt wurden. Immer mehr Werke sanken unter dem Ansturm entfesselter Energie zusammen wie Kartenhäuser. Verbrannte Werke, verwüstete Raumhäfen, zerschmolzene Energieanlagen und restlos zerstörte Fabriken waren die einzelnen Meilensteine des Vorgehens. Die Kugel, die noch übrigblieb, wurde immer kleiner.
    Im Laufe von vierundzwanzig Stunden wanderten die sechs Gruppen über zweihundert Planeten, große und kleine. Mit unerbittlicher Konsequenz wurde zerstört, was geeignet war, Schiffe oder Waffen herstellen zu können. Und überall brannten die Energetiker die Zeichen der Rache in die Kruste der Planeten, die beiden Buchstaben V. M.
    Dann war die Zeit abgelaufen.
    Wieder verstrichen rund fünfzig Stunden der Ruhe für die Quaysa. Frachtschiffe, die unbehelligt den Nahrungsnachschub erledigen durften, brachten Berichte von Planet zu Planet. Je tiefer sie ihr Weg in die Gegend des Zentralplaneten führte, desto geringer wurden die Zeichen der Zerstörung. Aber jede Angriffslust war ausgeschaltet – die Quaysa hatten nichts mehr, womit sie Krieg führen konnten.
    Die Gerüchte taten ein übriges …
    Sie schlichen wie giftige Gase über die Planeten und griffen um sich. Sie wisperten von einer Rache der Terraner und Gorquons. Sie besagten, daß die Truppen der Erde über die Planeten kommen würden, um sie zu versklaven. Sie raunten von Wunderwaffen, die der riesige Zentralplanet in letzter Sekunde den unsichtbaren Gegnern entgegenschleudern würde.
    Sie vergifteten die Moral der noch immer einsatzwilligen Truppen, die ohne Schiffe waren und sich um die Plätze auf den gerade in Bau befindlichen Superschlachtschiffen stritten. Langsam griff eine todesähnliche Lähmung um sich und erfüllte die Geister der gesamten Riesenrasse.
    Noch gab es rund fünfzig Planeten, die außer einigen geringfügigen Schäden unzerstört waren.
    Wie lange würden sie sich noch der Ruhe erfreuen können?
     
    *
     
    Nicht lange, denn die fünfzig Stunden waren um.
    Die Gruppen gingen wieder daran, ihr furchtbares Werk zu vollenden. Sie kreisten um einen kugelförmigen Bezirk des Raumes, der zwanzig Sonnen und rund fünfzig Planeten beherbergte.
    Wieder konzentrierten sich die Energetiker auf die technischen Anlagen der Schiffswerften. Quaysamot wurde zu einer Wüste aus zerstörtem Metall und kochenden Seen aus Mineralien. Ein riesiges Schlachtschiff, das seiner Vollendung entgegensah, wurde drei Kilometer in die Luft gehoben und dann losgelassen. Es fiel in seiner gesamten Breite in ein brennendes Werk, dessen Sirenen, von einem Telepathen ausgelöst, die Arbeiter ins Freie getrieben hatten.
    Noch während das Superschlachtschiff stürzte, verwandelte Traverso die Hallen in dahinsinkende, glühende Flächen, knickende Träger und schmelzende Maschinen. Das Chaos war so grauenhaft und unfaßbar, daß sich fast jede Regung der Betroffenen nur in Schweigen äußern konnte. Stunde um Stunde verging, und der Kreis wurde immer enger.
    Die Seher der Gruppen hatten Dauerkorrespondenz untereinander, bis schließlich nur noch ein einziger Planet übriggeblieben war. Es handelte sich um das Zentrum der Rasse, um einen Planeten, der allein um seine mächtige Sonne kreiste und die Ruinen eines riesigen Gerätes trug, das einst eine gewaltige Rechenmaschine gewesen war. Unibell war jetzt stillgelegt worden, nachdem der Zapfstrahl und dessen Umwandleranlage vernichtet worden waren.
    Quaysa Center …
    In der riesigen Halle des Obersten Rates befanden sich einhundertunddrei Quaysa. Es waren die Räte; von jedem Sonnensystem war ein Mann anwesend. Es herrschte eine düstere Untergangsstimmung; dieser ständige Rat sollte über Fragen des Sieges oder mindestens desKrieges entscheiden und hatte nun auf einmal seine Berechtigung verloren. Die Männer saßen in einem großen Auditorium auf ihren Sesseln und
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