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TS 86: Geist ohne Fesseln

TS 86: Geist ohne Fesseln

Titel: TS 86: Geist ohne Fesseln
Autoren: Hans Kneifel
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ist.“
    „Ich bin beruhigt, Markus.“
    Sie traten in das Zimmer des Iren und setzten sich. So Pak griff nach seinem Cano und drehte ihn zwischen den Fingern. Er hatte zu tun, um sein aufgewühltes Innenleben zu beruhigen und in die Bahnen ruhiger Überlegungen zurückzuleiten. Der Stein half ihm, sich zu konzentrieren. Still warteten die beiden Schüler.
    Endlich sprach So Pak aus, was ihn bewegte.
    „Markus und Huitzinga – ihr beide seid die Reifsten aus unserer Mitte. Wenn ihr ausgeschlafen habt, werden wir uns zusammensetzen und nach den Plänen unseres Freundes einen neuen Einsatz durchsprechen. Ist das in eurem Sinne?“
    „Natürlich“, sagte Arno, und Tadros nickte.
    „Ihr werdet jetzt von mir ein Barbiturat bekommen, das euch innerhalb von zehn Minuten so müde machen wird, daß ihr schlafend umfallt. Ihr braucht den Schlaf notwendiger als alle anderen. Zwanzig Stunden später werden wir uns wieder treffen, und dann können wir überlegen, was zu tun ist. Ich werde inzwischen die Pläne Carels durcharbeiten, soweit ich sie noch nicht selbst kenne. Er hat sie sicher fertiggestellt“, sagte So Pak, während er zwei Ampullen in den Schaft einer Preßluftspritze steckte. Arno und Davie entblößten ihre Ellenbogen.
    Dann zischte das Schlafmittel mit der Preßluft durch die Haut der beiden Schüler, und sie gingen aus dem Zimmer, hinüber zu ihren Schlafstellen.
    Dann herrschte wieder Ruhe in Lucky Hill.

 
7.
     
    Der dritte Großeinsatz war gestartet worden. Die Nachrichten aus den verschiedenen Kampfgebieten und den Befehlszentren der Vereinigten Mächte überschlugen sich förmlich. So Paks Gedächtnis speicherte die Eindrücke und ließ die Schüler handeln, wie sie es für richtig fanden. Den Handlungen und der Systematik des Vorgehens lag der letzte Plan des irischen Majors zugrunde.
    Nachdem die sechs Gruppen den Raum restlos von feindlichen Schiffen gereinigt hatten, gingen sie an andere Aufgaben. Zehn Stunden lang waren komplette Schiffsmannschaften auf irgendwelche Planeten der Quaysa teleportiert und ihre Schiffe in die Nähe irdischer oder gorquonischer Stahlwerke und Schiffswerften gebracht worden – jetzt besaß das Reich der Quaysa nur noch einige Raumschiffe.
    Diese Schiffe lagen entweder in Docks, waren im Bau oder irgendwo gelandet. Jedenfalls gab es für die Vereinigten Mächte keinen Gegner mehr, der fähig gewesen wäre, den Raum zu durchqueren.
    Die von den Quaysa eroberten Planeten waren mit den letzten Schiffen geräumt worden, und die Gruppen begaben sich weiter hinunter, in den Längsschaft des T. Dort griffen sie an sechs Stellen gleichzeitig an.
    Sechs Industrieplaneten waren innerhalb einer halben Stunde von jeglicher technischen Einrichtung entblößt. Die Strahlen, mit denen Sonnenenergie abgezapft und umgeformt wurde, fielen zusammen, als die Umspannwerke schmolzen.
    Die unterirdischen Docks eines Planeten wurden zuerst von einem Elektronensturm heimgesucht, der jedes Stück Eisen oder Panzerstahl in bröckelndes Material verwandelte. Das Metall, dessen Atomstruktur auf solche Weise mißhandelt worden war, brach zusammen und begrub Maschinen, Arbeitsplattformen und andere Einrichtungen unter sich. Die Energetiker schufen Erdbeben, die entstehende Hohlräume mit Fels und Steinen ausfüllten; dann setzte der geistige Angriff von Kämpfern wie Tadros, Duatra, Riccini oder Timmermann ein.
    Sie schufen aus losem Fels eine homogene Masse, die erstarrt war, als der geistige Griff zu wirken aufhörte. Es war dasselbe, als ob man die ehemaligen Werke oder Fertigungsanlagen einzementiert hätte.
    In weißen Flammen brannten Nachrichtenverbindungen und Drähte jeder Art. Manche Landschaften boten aus der Höhe ihrer Lufthülle das Bild eines überdimensionalen Spinnennetzes; die Fäden waren die Linien des verdampfenden Drahtes. Die Kommunikation brach restlos und unwiderruflich zusammen.
    Ein anderer Planet, eine andere Gruppe.
    Hier wurden Nahrungsmittel produziert. Die wenigen Frachter, die hier noch unter den Laderampen lagen, wurden verschont. Aber die waffenstarrenden Begleitschiffe waren binnen einiger Sekunden als Schrott auf einem der terranischen Planeten zu finden. Seine größte Tat unternahm Robbie Owen, als er eine komplette Raumschiffswerft auf einen Gorquonplaneten versetzte. Seine beiden Partner konnten sich einer gewissen Belustigung nicht erwehren, als sie auf die Gräben und Vertiefungen hinunterblickten, die von dem kilometergroßen Werk übriggeblieben
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