Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge

TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge

Titel: TS 61: Der Mann mit dem dritten Auge
Autoren: A. E. van Vogt
Vom Netzwerk:
innere Stimme. Nicht in dieser Nacht! Du bist allein in dieser fremden, merkwürdigen Welt! Aber warum soll ich warten? fragte er sich. Das alles muß doch einen Sinn haben. Außerdem befürchtete er, daß er nicht noch einmal die Kraft aufbringen könnte, in diese unwirklich scheinende Dimension einzudringen.
    Diese Welt war eine greifbare Realität, sozusagen eine Existenz auf einer anderen Ebene. Ich muß ja nicht hineingehen, sagte er sich. Ich will mir das Ding da nur einmal ansehen.
    Fast gegen seinen Willen ging er weiter und trat in den beleuchteten Torbogen. Die Lichtquelle war nicht zu erkennen, und doch strahlte ein mildes Licht in jeden Winkel des hohen Gewölbes. Er sah eine Tür, faßte sich ein Herz und klopfte mit den Fingerknöcheln gegen das mattglänzende Metall. Sein Klopfen verursachte nicht das geringste Geräusch. Offenbar war die Metalltür sehr massiv. Er kramte in seinen Taschen und fand ein paar Münzen. Er zögerte einen kurzen Augenblick, klopfte dann aber doch mit einer der Münzen an die Tür und trat einen Schritt zurück.
    Die Stille war erschreckend und niederschmetternd. Die Atmosphäre dieser fremden Welt schien jedes Geräusch zu verschlucken. Slade hörte nur das Schlagen seines Herzens und das Rauschen des durch seine Adern pulsierenden Blutes. Die undurchdringliche Dunkelheit hinter ihm und das merkwürdig geisterhafte Licht waren auch nicht gerade geeignet, sein Selbstvertrauen zu stärken.
    Slade war völlig verwirrt. Erst hatte er eine wilde, von Höhlenbewohnern besiedelte Welt erblickt, nun aber … Das große Metallgebilde war gewiß keine Höhle und bestimmt kein Produkt einer primitiven Kultur. War er etwa wieder in einer anderen Welt, die nichts mit der Existenzebene zu tun hatte, auf der er dem Mädchen begegnet war?
    Unwillkürlich ging er einige Schritte in die Dunkelheit zurück und stolperte dabei über einen harten Gegenstand. Zum Glück, hatte er seine Taschenlampe mitgenommen. Er zog sie heraus und schaltete sie ein, doch zu seiner Überraschung funktionierte sie nicht. Er fluchte leise vor sich hin und versuchte den Gegenstand aus dem Boden zu ziehen, hatte damit aber keinen Erfolg.
    Mit beiden Händen tastete er das Gebilde ab und konnte sich so ein Bild von der ungefähren Form machen. Es war ein an einem kleinen Kasten befestigtes Rad. Slade drehte es erst in der einen, dann in der anderen Richtung, ohne einen Widerstand zu spüren. Endlich gab er es auf und wandte sich ab.
    Er war erst ein paar Schritte von dem merkwürdigen Metallgebilde entfernt, als es zu regnen anfing. Ärgerlich trat er wieder in den Torbogen und fummelte weiter an dem Rad herum.
    Ganz plötzlich – Slade hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet – öffnete sich die Tür. Erstaunt sah Slade in einen etwa dreißig Meter langen, von Metallwänden begrenzten Korridor, der in einen Quergang mündete. An den Wänden des hell beleuchteten Ganges befanden sich verschiedene verschlossene Türen.
    Slade ging neugierig in den Korridor hinein und öffnete die erste Tür. Der ganze Raum wirkte wie ein Spiegel, aber nach einigem Hinsehen erkannte Slade, daß er sich in einer Art Observatorium befand, denn die wie Reflexe aussehenden Lichtpunkte waren nichts anderes als leuchtende Sterne.
    Er trat wieder zurück und warf die Tür hastig zu. Sein Verhalten wurde nicht gerade von Furcht diktiert, aber die neuen, unfaßbaren Eindrücke verwirrten ihn doch ganz erheblich. Er konnte die Dinge nicht deuten, und das machte ihn unsicher. Er wußte, daß sie real waren, daß er ein Fremdling in einer fremden Welt war. Er fühlte sich gehemmt und zugleich außerordentlich wissensdurstig.
    Slade ging zur anderen Seite des Ganges und öffnete die nächste Tür. Dieser Raum war hell erleuchtet. Michael Slade sah ein großes Warenlager mit allerlei fremdartigen Gegenständen, Kisten und Behältern. Einige der Kisten waren anscheinend aufgebrochen und der Inhalt wahllos herausgezerrt und verstreut worden. Da waren auch geheimnisvoll aussehende, glitzernde Instrumente und Apparate. Alles lag mehr oder weniger wirr durcheinander. Slade hatte den Eindruck, daß irgend jemand etwas gesucht haben mußte. Sehr rücksichtsvoll war der Sucher jedenfalls nicht vorgegangen.
    Er schloß auch diese Tür und ging weiter. Trotz der Fremdartigkeit der Gegenstände hatte er doch erkannt, daß es sich um einen Lagerraum handelte.
    Hinter den beiden nächsten Türen fand er große Maschinenräume, die ungefähr gleichartig
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher