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TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

Titel: TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2
Autoren: Kurt Mahr
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im Gras ein dunkler Punkt. Val fixierte ihn und stellte nach einer Weile fest, daß er sich von Zeit zu Zeit bewegte.
    Die Entfernung von Vals Baum zur Schlucht hinüber war beachtlich – etwa der achte Teil einer Wegstunde – aber nachdem Val das Blitzen zum drittenmal gesehen hatte, war er überzeugt, daß es von einem metallenen Gegenstand herrühren müsse und daß der schwarze Punkt, von dem das Blitzen ausging, deswegen ein Mensch sei.
    Denn von Tieren, die sich metallener Gegenstände bedienten, hatte man noch nicht gehört.
    Wenn es aber ein Mensch war, dann mußte es ein Springer sein. Wer sonst hätte mitten im Wald etwas zu suchen gehabt?
    Val versuchte, sich die Stelle, an der der schwarze Punkt lag, so genau zu merken, daß er sie auch vom Boden aus wiederfinden konnte; dann kletterte er hinunter und berichtete Fard und Horp von seiner Beobachtung.
    Horp erschrak, aber Fard schien nichts anderes erwartet zu haben.
    „Welch ein Glück“, sagte er ruhig, „daß du so klare Augen hast, mein Junge! .Wir hätten uns sonst viel mehr Mühe geben müssen.“
    Dann wandte er sich um, griff mit beiden Händen in das Gewirr der Schlingpflanzen und riß sie auseinander, um sich einen Weg zu bahnen. Horp und Val folgten ihm. Dabei knurrte Horp, so daß nur Val es verstehen konnte:
    „Ich wollte, er würde uns immer eine Stunde früher sagen, was er vorhat. Ich wenigstens käme mir dann nicht so übermäßig dumm vor.“
    Val nickte nur.
    Fard führte sie bis etwa fünfzig Schritte hinter die Stelle, an der der Dschungel vor dem Eingang der Schlucht endete. Er hockte sich auf den Wust von Schlingpflanzen, die er gerade aus dem Weg geräumt hatte, und sagte:
    „Wir werden zuerst diesen einen Springer beseitigen müssen. Denn die anderen Springers liegen in oder an den Rändern der Schlucht und haben den einen Mann als Späher zurückgelassen, damit er ihnen berichtet, wann die Verfolger nahen.
    Solange er nicht kommt, werden sie sorglos und unachtsam sein. Dann können wir uns anschleichen und uns wenigstens für einen Teil des Unrechts rächen, das sie uns allen angetan haben. Seid ihr einverstanden?“
    Val stimmte zu; aber Horp entgegnete:
    „Wenn du mir sagst, woher du das alles weißt, bin ich sofort einverstanden.“
    Fard machte eine wegwerfende Handbewegung.
    „Ich bin Jahr um Jahr mit den Springers herumgezogen, jungerMann. Ich kenne ihre Art zu kämpfen, ihre Art zu rauben und zu morden und ihre Art, einen Hinterhalt zu legen. Solange sie Verfolger auf ihren Fersen wissen, sind sie unruhig. Stets versuchen sie, die Verfolger so schnell wie möglich abzuschütteln oder zu töten. Außerdem sind sie davon überzeugt, daß sie von allen Menschen, die in den verschiedenen Ländern leben, die kriegerischsten und kampfgewohntesten sind. Sie glauben, sie können jeden mit Leichtigkeit überwinden. Deswegen werden sie nicht lange zaudern, sondern die erste Möglichkeit benutzen, die sich bietet.
    Die erste Möglichkeit ist jene Schlucht dort drüben, und du darfst mich einen alten Schwätzer nennen, junger Mann, wenn sich nicht in ein paar Stunden herausgestellt hat, daß ich im Recht bin.“
    Horp war einverstanden. Vorsichtig rückten sie weiter bis zum Rand des Waldes vor.
    Val hatte ursprünglich die Absicht gehabt, den Springer mit einem Pfeil aus seinem langen Blasrohr zu töten. Aber jetzt sah er, daß das Gras nahezu mannshoch und der Späher, da er wahrscheinlich flach auf dem Boden lag, nicht zu sehen war.
    „Hmm!“ machte Horp. „Ich kann niemand sehen. Wie sollen wir an ihn herankommen?“
    Fard blinzelte lustig.
    „Na, wie meinst du?“
    Horp hob die Schultern.
    „Anschleichen“, antwortete er knapp.
    Fard lachte leise.
    „Ein Springer“, erklärte er, „hört dich aus fünfzig Schritten Entfernung selbst dann noch, wenn du dein eigenes Geräusch nicht einmal hören kannst.“
    Fard bückte sich und hob einen abgebrochenen Ast auf. Er zerbrach ihn in einzelne Stücke, wobei er sorgfältig jedes Geräusch vermied. Dann stand er auf.
    „Bist du ein guter Schütze, mein Junge?“ fragte er Val.
    „Ein ziemlich guter“, antwortete Val.
    „Dann nimm dein großes Blasrohr und paß auf!“
    Val stellte sich bereit. Er erriet Fards Plan, und Fard schien das zu wissen; denn er gab keine weiteren Erklärungen.
    Mit einem kräftigen Ruck schleuderte Fard das erste Aststück weit ins Grasland hinaus. Es gab ein leises, raspelndes Geräusch, als es zwischen den Halmen versank.
    Augenblicke
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