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TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

Titel: TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2
Autoren: Kurt Mahr
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es.“
    Horp mußte sich zufriedengeben, ob er wollte oder nicht.
    Sie aßen schweigend. Val verstand es ebenso, wie sein Vater es verstanden hatte, unter den Tieren, die der Sumpf als Jagdbeute bot, die zartesten und schmackhaftesten auszusuchen. Selbst Horp, der ein reicher Mann gewesen war, gestand brummend ein, daß er schon lange nicht mehr so vorzüglich gegessen habe wie in dieser Nacht.
    „Was werdet ihr tun“, fragte Fard, als das Essen beendet war, „wenn die Springers Midjungle verlassen?“
    Val war dabeigewesen, das Geschirr abzuräumen. Als er Fards Frage hörte, blieb er mit den Tellern in der Hand stehen und sah den Alten überrascht an.
    „Midjungle verlassen?!“
    In dasselbe Horn blies Horp.
    „Niemand hat jemals Midjungle verlassen!“ behauptete er.
    Aber Fard nickte nur.
    „Doch! Die Springers haben nicht nur im Sinn, Midjungle zu verlassen – sie sind auch aus einem anderen Land nach Midjungle gekommen. Sie stammen nicht von hier!“
    Er sagte es ohne besondere Betonung – ruhig und überzeugt, als sei es gar nicht die atemberaubendste Behauptung, die je einer aufgestellt hatte, seitdem Menschen miteinander reden konnten.
    Horp verschlug es die Sprache. Val aber setzte die Teller hastig ab, kam zum Tisch zurück, beugte sich zu Fard hinunter und fragte heiser:
    „Woher kommen sie dann?!“
    Fard blieb immer noch ruhig. Er hob die rechte Hand von der Tischplatte und zeigte mit dem Daumen wippend gegen die Decke der Hütte.
    „Von oben“, antwortete er.
     
    Sie hatten ihn ausgelacht und ihn selbst dann noch für einen Narren gehalten, als er versprach, er werde ihnen beweisen, daß er die Wahrheit über die Springers gesagt habe.
    Val und Horp erinnerten sich, daß es von Zeit zu Zeit Gerüchte oder Sagen gegeben hatte, die davon wissen wollten, daß es über dem Himmel noch eine andere Welt gebe, und vielleicht unter dem Boden noch eine.
    Die Leute, die solche Gerüchte verbreiteten, pflegten hinter vorgehaltener Hand und nur zu den wenigen zu sprechen, von denen sie nicht ausgelacht zu werden fürchteten.
    Fard war der erste, den Horp und Val zu sehen bekamen, der sich nicht genierte, offen über diese Dinge zu reden und noch dazu mit Nachdruck zu behaupten, er habe recht.
    Horp war mit einem verächtlichen Lachen eingeschlafen, und am nächsten Morgen dachte er nicht mehr an Fards Geschwätz. Val aber hatte kaum ein Auge zugetan und anstatt zu schlafen, über Fards Behauptung nachgedacht.
    Früh am nächsten Morgen brachen sie auf, nachdem sie von Vals Proviant soviel zusammengepackt hatten, wie sie tragen konnten, und folgten der Spur der Springers-Horde. Fard und Horp waren mit kleinen Blasrohren bewaffnet, Val dagegen hatte es auf sich genommen, zur Erhöhung der Sicherheit und der Kampfkraft eines der großen, mannshohen Blasrohre mitzuschleppen und einen Köcher voll handlanger, giftiger Pfeile.
    Die Springer waren gezogen, wie Fard es vorausgesagt hatte: zunächst geradeswegs nach Osten, dann, nach einer Wegstunde, in scharfem Knick nach Norden.
    „Siehst du“, sagte Horp triumphierend, und man erfuhr bei dieser Gelegenheit, daß er sich doch noch an Fards Behauptungen erinnerte, „sie wollen Midjungle nicht verlassen! Wenn sie es wollten, hätten sie nach Süden ziehen müssen; denn in südlicher Richtung ist es bis zum Dschungel nur zwei Wegstunden weit.“
    Aber Fard lächelte nur und antwortete:
    „Wart ab, junger Mann!“
    Die Springers schienen die ganze Nacht und auch den folgenden Tag hindurch marschiert zu sein. Ihre Spur zeigte nirgendwo den Abdruck eines Rastplatzes.
    „Wenn wir so weitergehen, werden wir über kurz oder lang mit den Wrestlers zusammenstoßen“, prophezeite Horp düster.
    „Wenn die Wrestlers noch dort sind, wo sie zu wohnen pflegten“, erwiderte Val.
    Und Fard fügte hinzu:
    „Vielleicht, bis wir zum Dorf der Wrestlers kommen, haben die Springer sie schon überfallen, die Männer getötet und Frauen und Kinder weggeschleppt – so, wie bei euch!“
    So war es in der Tat. Gegen Mittag, als der nördliche Dschungel schon in weniger als einer Wegstunde Entfernung zu sehen war, vollzog die Spur der Springers eine erneute Schwenkung – diesmal nachNordost – und lief am Ufer eines kleinen Flusses entlang; der nicht weit von der Stelle, wo Fard, Horp und Val gerastet hatten, im Boden versickerte und einen kleinen Sumpf bildete.
    Gegen Nachmittag erreichten die drei die Stelle, wo das Wrestler-Dorf zuvor gestanden hatte. Den Qualm der
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