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TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

Titel: TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2
Autoren: Kurt Mahr
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Springers zum erstenmal Rast machen wollen. Wenn wir kräftig marschieren, kommen wir vor Lichtvergang noch hin.“
    Niemand fragte ihn, woher er all diese Kenntnisse besitze. Er hatte behauptet, daß die Springers nicht aus Midjungle stammten, sondern aus einem anderen Land gekommen seien. Er war bei ihnen gewesen, und wenn sie jetzt denselben Weg zurück nahmen, auf dem sie hergekommen waren, dann erschien es Val und Horp nicht mehr als plausibel, daß Fard den Wald kannte.
    Wobei Horp allerdings zunächst die Überzeugung umzuwerfen hatte, daß Fards Bericht in Vals Hütte nichts als Faselei und Geschwätz gewesen sei.
    Tatsächlich stieß die Springer-Spur kurz nach Mittag auf einen Fluß. Es war deutlich zu sehen, daß das Gelände jenseits des anderen Ufers viel steiler anstieg als der sanft geneigte Hang, auf dem der Dschungel wuchs. Die Spitze des Berges allerdings, von dem Fard gesprochen hatte, verlor sich hinter der Rundung des Himmels.
    „Von jetzt ab sollten wir vorsichtig sein“, riet Fard. „In jeder Schlucht, in jeder Höhle können die Springers stecken.“
    „So lange du mir nicht sagst“, knurrte Horp, „was eine Schlucht und was eine Höhle ist, kann ich nicht vorsichtig sein.“
    Fard erklärte.
    „Eine Schlucht ist ein Riß im Boden – nach oben offen. Eine Höhle ist ein Loch in der Wand eines Berges.“
    Horp runzelte die Stirn.
    „Wenn das so einfache Dinge sind, warum hat man dann besondere Worte dafür? Oder hast du sie vielleicht selbst erfunden, damit du besser prahlen kannst?“
    Fard fing an zu kichern.
    „Siehst du, mein Junge?“ rief er und boxte Val dabei gegen die Schulter. „Er ärgert sich darüber, daß ich immer recht habe!“
    Sie gingen über den schmalen, aber ziemlich tiefen Fluß und suchten sich auf der anderen Seite ihren Weg abseits der Springer-Spur durch den Wald. Das verursachte ihnen ziemlich viel Mühe, und vor allen Dingen Horp kam aus dem Fluchen, Knurren und Brummen gar nicht mehr heraus, aber Fard sagte immer wieder aufs neue:
    „Besser ein paar Risse in den Händen als einen vergifteten Pfeil im Bauch.“
     
    Sie waren durch eine ungefähr fünf Schritte dicke Dschungelmauer von der breiten Spur der Springers getrennt. Val war vorsichtig auf einen der Bäume hinaufgestiegen und hielt über die Baumkronen hinweg Ausschau.
    Er sah, wie die breite Spur weiter den Berg hinanlief und in einem Riß verschwand.
    In einer Schlucht, wie Fard sagte.
    Ein seltsames Gefühl überkam Val, wie er dort hoch oben im Wipfel des Baumes hing und vor sich hinstarrte. Er hatte niemals zuvor ein Land gesehen, das so wild, so einsam und so geheimnisvoll war wie dieses hier. Sein ganzes Leben hatte sich in der Weite des Gras- und Buschlandes abgespielt, wo höchstens ein einzelner Baum oder das übermannshohe Schilf eines Sumpfes hier und dort den Blick behinderte.
    Was man hören kann, kann man auch sehen! war ein alter Jägerspruch unter den McIntoshs. Sumpfratten und Sumpfvögel bildeten die einzige Ausnahme.
    Aber hier gab es nur Ausnahmen. Der Dschungel war voll von Geräuschen; aber man konnte keines von den Wesen sehen, die sie verursachten. Zwar strichen dann und wann ein paar Vögel pfeilschnell und dicht über den Bäumen dahin – Val wunderte sich, daß sie sich nicht am Himmel verbrannten; denn wenn er ihn jetzt in nur noch ein paar Schrittlängen Entfernung über sich hatte, dann mußten ihm die Vögel doch noch näher sein, und der Himmel verbrennt den, der ihn berührt, sagten die Alten – aber die Vögel gaben keine Geräusche von sich, wenn man nicht gerade die Ohren spitzte und das Rauschen hörte, das ihr schneller Flug verursachte.
    Val hatte Sehnsucht nach dem freien Land. Er sah den Eingang der Schlucht im hellen Licht vor sich liegen; aber die Schlucht selbst war finster wie der Sumpf bei Nacht. Wenn sich die Springers dort versteckt hatten, würde er nicht einmal mit seinem langen Blasrohr auf sie zielen können.
    Er schickte sich an, den Baum wieder hinunterzusteigen, als eine schnelle blitzende Bewegung drüben vor dem Eingang der Schlucht ihn irritierte. Er mußte suchen, um herauszufinden, woher die Bewegung gekommen war. Fast wollte er die Suche schon aufgeben und den schnellen Eindruck für eine Täuschung halten, da sah er das Blitzen zum zweitenmal – und dieses Mal hatte er durch Zufall gerade in die richtige Richtung geschaut.
    Jenseits der letzten Bäume – der Dschungel endete etwa fünfzig Schrittlängen vor der Schlucht – lag
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