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TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

Titel: TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2
Autoren: Kurt Mahr
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niedergebrannten Hütten sahen sie schon seit einer Stunde. Jetzt entdeckten sie außerdem noch die Leichen von dreiundsechzig Männern.
    Die Springers waren mit den geraubten Frauen und Kindern weitergezogen. Sie schienen über eine unglaubliche Energie zu verfügen: zwei Überfälle und ein langer Marsch in dieser kurzen Zeit!
    Von dem Wrestler-Dorf weg hielt sich die Springer-Spur wieder geradeswegs nach Norden. Die Springers waren mit ihren Gefangenen durch das Flüßchen gegangen und auf der anderen Seite geradeswegs auf den Dschungel losmarschiert.
    Val merkte, daß das Gelände anzusteigen begann. Es ging nach oben.
    In einer Buschgruppe, kaum mehr als einen Steinwurf weit vom Rand des Dschungels entfernt, schlugen sie ihr Lager auf. Sie waren insgesamt sechs Wegstunden marschiert – in die Kreuz und in die Quere – und die Beine taten ihnen weh. Zwar würde die Helligkeit noch ein paar Stunden anhalten, und so müde waren sie andererseits noch nicht, daß sie nicht noch eine oder anderthalb Wegstunden hätten zurücklegen können – aber wenn sie den Dschungel betraten, vor dem Horp und Val sich insgeheim fürchteten, weil so viele häßliche und schaurige Geschichten über die Geheimnisse des Waldes im Umlauf waren, wollten sie ausgeruhte, kräftige Männer sein und eine ganze Helligkeitsperiode vor sich haben.
    Fard verspottete sie deswegen.
    „Wenn ihr euch ständig mit der halben Geschwindigkeit der Springers bewegt“, lachte er, „dann werden sie euch eines Tages von hinten angreifen – weil sie inzwischen einmal öfter um die Kugel herummarschiert sind als ihr!“
    Horp und Val verstanden ihn nicht. Aber sie waren zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, als daß sie ihn danach hätten fragen mögen.
     
    Die Springers hatten sich einen breiten Weg durch den Dschungel getrampelt. Val war zunächst besorgt gewesen, im Dickicht des Waldes würden sie die Spur der Räuber schnell verlieren – aber nun sah er, daß sie hier noch deutlicher war als draußen im Busch und Grasland.
    Die erste Begegnung mit dem Dschungel war für Horp und Val insofern enttäuschend gewesen, als sie keines von den Fabeltieren s keinen von den Dämonen und keine von den Hexen zu sehen bekamen, von denen die Fabel berichtete.
    „Siehst du“, verkündete Horp triumphierend und mit lauter Stimme, „so schlimm ist es gar nicht. Ich glaube, unsere alten Leute haben viel Unsinn erzählt, als sie noch am Leben waren!“
    Dasselbe dachte auch Val; aber außerdem dachte er noch was anderes.
    „Ich verstehe nicht“, sagte er zu Fard, „warum die Springers sich keine Mühe geben, ihre Spur zu verwischen! Erst laufen sie zwei Tage lang ununterbrochen, um die Stätten ihrer Missetaten so schnell wie möglich hinter sich zu bringen, und dann, als sie endlich Gelegenheit haben, ihre Verfolger abzuschütteln, trampeln sie einen so breiten Pfad, daß sogar eine dumme Sumpfratte ihnen folgen könnte!“
    Fards Augen leuchteten freudig.
    „Klug, mein Junge! Klug!“ rief er. „Was, meinst du, haben die Springer im Sinn?“
    Horp mischte sich ein.
    „Was werden sie im Sinn haben? Sie sind sicher, daß keiner von uns sich in den Wald getraut – und wenn die Spur noch so breit ist. Deswegen geben sie sich keine Mühe.“
    Fard blieb stehen und sah Horp nachdenklich an.
    „Ich meine“, sagte er nach einer Weile, „ihr müßt froh sein, daß ihr mich getroffen habt und daß ich mit euch gekommen bin. Dieser Junge hier“, dabei deutete er auf Val, „ist sehr klug, aber aus Furcht vor seiner Klugheit schwankend in seinen Ansichten. Jener junge Mann aber“, mit einer Handbewegung auf Horp, „ist zwar meist der falschen Ansicht, aber nichtsdestoweniger ist er es mit großem Nachdruck!“
    Horp wollte aufbrausen; aber Val legte ihm beschwichtigend die Hand auf die Schulter, und da Horp im Grunde genommen ein gutmütiger Mensch war, fand er sich zu einem breiten Grinsen.
    Fard gab keine weiteren Erklärungen, sondern wandte sich um und stapfte weiter voran. Erst nach einer halben Stunde blieb er wieder stehen und sagte:
    „Wir werden bald an einen Fluß kommen. Es ist derselbe, der an dem Wrestler-Dorf vorüberfloß. Er macht im Dschungel einen Bogen. Jenseits des Flusses – ich nehme als sicher an, daß die Springers zum zweitenmal hinübergegangen sind – steigt das Gelände zu einer Art Berg an, also noch steiler als hier. Es gibt eine Reihe von Schluchten und Höhlen. Ich nehme an, daß dort der Platz ist, wo die
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