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TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

Titel: TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2
Autoren: Kurt Mahr
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zu verschaffen. Ich wollte, ich hätte ein Blasrohr hier, damit ich dir in der Weise der McIntoshs den Eingang indie ewige Finsternis verschaffen könnte. Aber ich habe nur deine teuflische Pistole. Du wirst an deiner eigenen Waffe sterben müssen!“
    Er hob den Arm und richtete den Lauf der Waffe auf Fards Brust. Der Alte wich zurück. Er fing an zu schreien, sprudelte Worte hervor, die niemand verstand, und hob flehend beide Arme …
    Dann schoß Horp.
    Die Wucht des Schusses trieb den Alten bis nach hinten an die Wand neben der Tür. Dumpf prallte er auf, kam zurück und trieb mit weit aufgerissenen Augen und starrem Gesicht durch den Raum.
    Horp kümmerte sich nicht mehr um ihn. Er fuhr zu Val herum.
    „Weißt du, was wir jetzt tun?“ fragte er.
    Val nickte.
    „Wir suchen das Beiboot!“
    Horp fing ah zu lachen.
    „Bei Leinster … woher weißt du das?!“
    Val hob die Schultern.
    „Es wäre das Vernünftigste, finde ich“, antwortete er. „Wir müssen wissen, ob es das Boot wirklich gibt, und wenn ja, dann wollen wir wissen, wie die Welt außerhalb des Schiffes aussieht.
    Die Fremden werden vergeblich auf den Befehl warten, den Fard ihnen geben soll. Sie werden hierherkommen und die Leiche finden, und dann werden sie wissen, daß die Stämme von Midjungle und den anderen Ländern auf ihren Angriff vorbereitet sind.“
    „Sie werden es nur vermuten“, gab Val zu bedenken, „und auch das nur so lange, bis sie erfahren haben, daß wir mit dem Beiboot das Schiff verlassen haben – falls es ein Beiboot gibt. Dann aber werden sie wissen, daß wir gar keine Zeit gehabt haben, unsere Leute zu warnen.“
    Horp schüttelte den Kopf.
    „Du vergißt eines“, lachte er. „Fard wollte ein paar Tage verstreichen lassen – drei für unsere endgültige Belehrung, ein paar weitere für die Verfolgung der Springers und ein paar für den Abstieg – bevor er den Befehl gab. Wir aber werden das Boot schneller gefunden haben – denn wir wissen aus den Büchern, wo wir es suchen müssen – und unsere Untersuchung schneller ausgeführt, als die Fremden Fards Befehl erwarten.“
    Sein Lachen war bitter. Val wußte: Er dachte an Fla und die beiden Kinder und die anderen Frauen, von denen Fard glaubte, daß sie längst wieder ein Opfer der Springers geworden waren.
    „Du hast recht“, antwortete Val einfach.
    Sie schwebten zur Tür und öffneten sie, schauten vorsichtig hinaus und traten auf den Gang, als sie gesehen hatten, daß er frei war.
    „Erinnerst du dich“, fragte Horp plötzlich, „an die Meldungen, die durch den Lautsprecher kamen? An den Mann, der Null-Null-Eins genannt wurde und offensichtlich das Oberhaupt der Fremden war?“
    Val nickte.
    „Ja, Fard war es.“
    Horp lachte ein zweites Mal, bitter wie beim ersten.
    „Inzwischen weiß er, was es einbringt, McIntoshs zum Narren zu halten.“
     
    Der Eingang zu dem Raum, in dem das Boot stand – oder vielmehr einer der Eingänge, und zwar der, der Val und Horp am nächsten war – lag im Deck Nr. 100, in einem Abschnitt, dem die Fremden die Bezeichnung Sektor A1 gegeben hatten.
    Val und Horp hielten sich von dem Raum aus, in dem Fard ums Leben gekommen war, nach rechts. Der Lift, in dem sie mit Fard zusammen heraufgekommen waren, konnte ihnen nichts nützen. Er war ein Expreßlift und hatte Möglichkeit zum Anhalten nur auf den Decks mit den Endziffern -95.
    Aber sie wußten aus den Büchern, daß ihre bisherige Unterkunft im Sektor 22 lag, an den der Sektor A1 rechts angrenzte, und daß es sowohl in 22, wie auch in A1 Hauptschächte gab, in denen entweder noch Lifts liefen, weil sie zu den besonders wichtigen zählten, oder in deren Wänden Leitersprossen eingelassen waren – das übliche Fortbewegungsmittel, nachdem fast alle Aufzüge stillgelegt worden waren.
    Bei der Fahrt auf dem Laufband inspizierte Val die Geräte, die die Decke und Wände des Ganges bevölkerten, von neuem, und es erfüllte ihn mit Befriedigung, zu sehen, daß die Kenntnis, die er inzwischen aus den kleinen Büchern geschöpft hatte, offenbar ausreichte, um Zweck und Sinn der einzelnen Geräte zu erkennen.
    Nach einer Weile erreichten sie die Trennlinie zwischen den Sektoren 22 und A1. Sie war kenntlich gemacht durch beschriftete Tafeln rechts und links an den Wänden des Ganges, wo ihn ein Seitengang kreuzte. Bisher hatten sie nirgendwo einen Liftschacht gefunden; aber als sie etwa eine Minute lang auf dem Band durch A1 gefahren waren, entdeckten sie links schließlich das
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