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TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

Titel: TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2
Autoren: Kurt Mahr
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Optimismus sträubte sich gegen die Ansicht. Irgendwie mußte es weitergehen! Und wenn sie zehn Tage brauchten, um dies alles verstehen und bedienen zu lernen.
    Zehn Tage! In der Zwischenzeit konnten die Fremden eine ganze Armee heimlich in das Boot schleusen.
    Er sah sich um und entdeckte das Schild mit der grellroten Aufschrift:
    ALARM. Im Falle einer Havarie oder eines Angriffes von außen, Schleusen verriegeln, Energiereserven aktivieren, Geschütze feuerbereit machen! Nothebel ziehen!
    Der Hebel neben dem Schild konnte nichts anderes als der Nothebel sein. Val stieß sich ab, schwebte hinüber und riß den Hebel herunter. Irgendwo summte etwas – sonst geschah nichts. Aber Val war davon überzeugt, daß die Fremden die Schleusen jetzt nicht mehr öffnen könnten.
    Von da an nahmen sie sich Zeit.
     
    Es war nicht so schlimm, wie sie zuerst geglaubt hatten. Ursprünglich war wohl das Boot so eingerichtet gewesen, daß nur Fachleute mit ihm umgehen konnten. Aber die unerwartet lange Dauer der GLORIOUS-Reise hatten den Ewigen Rat überzeugt, daß man auch mit unausgebildeten Bedienungsmannschaften rechnen müsse. Auf einem der Meßtische lag ein Heft, eine auf zweihundert Seiten gedruckte, ausführliche Bedienungsanleitung. Sie vermittelte keine theoretischen Kenntnisse – sie sagte nur, in welchem Fall welcher Hebel betätigt werden müsse.
    Val studierte sie sorgfältig. Das erste, was er lernte, war, wie man die Bildaufnahmegeräte und Bildschirme in Betrieb zu setzen hatte. Er fand die dem Hefttext entsprechenden Beschilderungen auch an den dazugehörigen Hebeln und Knöpfen, schloß die Kontakte und starrte in atemloser Spannung auf die großen Glasscheiben.
    Sie leuchteten schließlich auf, zuckten ein paarmal und zeigten schließlich das Bild des Bootsraumes, der das Boot umgab.
    „Dort!“ rief Horp. „Die Fremden!“
    Offenbar hatten sie es aufgegeben, mit Hilfe des Gang-Schwenkmechanismus an das Boot heranzukommen. Sie schwebten überall im Raum, klebten zum Teil an der Wand des Bootes und schleppten eine Reihe von Geräten mit sich herum, mit denen sie die verriegelten Schleusenschotte zu öffnen versuchten.
    Unruhe befiel Val.
    „Wenn wir uns nicht beeilen, werden sie trotzdem hereinkommen!“ sagte er.
    Er studierte das Heft weiter und gab sich Mühe, jede Stelle auf Anhieb zu verstehen, um die kostbare Zeit des zweiten Lesens zu ersparen. Horp las mittlerweile die Hinweise an den beschrifteten Hebeln und Schaltern.
    Im Kommandostand gab es eine große Kalenderuhr. Val verstand sie zu lesen. Er hatte zwei Stunden gebraucht. Die Zahl der Fremden draußen im Bootsraum hatte sich nicht verringert. Es war ihnen also noch nicht gelungen, eine der Schleusen zu öffnen.
    Val stieß sich zum Hauptschaltpult hinüber ab.
    „In Leinsters Namen“, sagte er ernst: „Wir wollen es versuchen!“
    Horp nickte eifrig.
    „Wenn es nicht gelingt“, meinte er, „geschieht uns auch nichts Schlimmeres, als wenn wir das Boot wieder verließen.“
    Ein Hebel besagte:
    Vorwärmung! Eine Stunde vor Start einschalten!
    Val legte ihn um. Er erschrak, als es im Boot zu summen begann; aber es vergingen nur ein paar Minuten, da hatten sich Ohren und Körper an das Geräusch und das sanfte Vibrieren gewöhnt.
    Die Stunde verstrich endlos langsam – in stetem Wiederholen der Anweisungen, die das Heft und die kleinen Hinweistäfelchen gaben. Als die Stunde herum war, wußte Val, daß alles gut gehen würde, wenn nicht einer der Hinweise eine bewußte Irreführung war.
    Val betätigte den zweiten Hebel: ABSAUGEN.
    Er wußte nicht, was abgesaugt werden sollte oder warum. Aber das Heft wies ihn an, nach dem Einschalten der Vorwärmung und vor dem eigentlichen Start das Absaugen zu veranlassen.
    Auf die Fremden, die draußen im Raum umherschwebten, hatte das Umlegen des Hebels jedoch eine erstaunliche Wirkung: so schnell sie konnten, ließen sie von dem Boot ab, schossen zu den Rundgängen zurück und verließen den Bootsraum durch die Schotts, die auf die Rundgänge mündeten.
    Das Absaugen war beendet, als neben dem Hebel ein grünes Licht aufflammte.
    Jetzt NUGAS-AUFBEREITUNG.
    Dann KANONE-TRÄGERFREQUENZ.
    Dann KANONE-MODULATOR FREQUENZ.
    Dann NEUTRALISATOR.
    Die Faust eines Riesen traf sie, schmetterte sie zu Boden und raubte ihnen für ein paar Augenblicke die Besinnung. Das Gewicht war zurückgekehrt; sie waren wieder so schwer wie unten in Midjungle. Die plötzliche Schwere bereitete ihnen Unbehagen – nicht nur
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