Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

Titel: TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2
Autoren: Kurt Mahr
Vom Netzwerk:
verstehen, daß diese Welt größer war, als menschliche Vernunft es sich auszumalen vermochte, und daß mitten in dieser Finsternis niemand etwas wiederfinden konnte, was er einmal verloren hatte. Aber er sah keinen Grund, Horp mit in seinen Pessimismus hineinzuziehen und schwieg daher.
    Nach einer Stunde hatte sich immer noch nichts geändert.
    „Wir kehren am besten um“, sagte Horp. „Es geschieht nichts mehr. Ich habe diese finstere Welt mit ihren Irrlichtern satt!“
    Val wandte sich um und wollte etwas erwidern.
    Aber im gleichen Augenblick schrillte ein Signal. Val erschrak und wirbelte herum. Eine kleine Glasscheibe – anscheinend ebenfalls ein Bildschirm, aber bisher unbeleuchtet – war aufgeflammt und zeigte auf weißem Hintergrund am oberen rechten Rand einen kleinen, grünen Punkt, der sich langsam auf den Mittelpunkt der Scheibe zubewegte.
    In der Basis des kleinen Geräts erschienen in Leuchtschrift die Zeichen:
    R = 2,1•10 7 m – ¦ = 32° – ¦ = 47°.
    Val verstand sie nicht. Er sah nur, daß die Zahlenwerte sich langsam änderten.
    „Was ist das?“ fragte Horp verblüfft.
    Val hob die Schultern.
    „Ich weiß es nicht. In dem Heft steht nichts darüber drin.“
    „Vielleicht eine …“, begann Horp.
    Aber er wurde von einer mächtigen Stimme unterbrochen. Sie kam aus dem Lautsprecher rechts über Vals Hauptschaltpult. Val erinnerte sich nicht, das Gerät eingeschaltet zu haben.
    Die Stimme sagte:
    „In Ordnung, fremdes Schiff, wir haben euch fest in Leitsteuerung. Gehen Sie mit der Fahrt herunter!“
    Die Sprache war fremdartig, aber deutlich zu verstehen.
    „Meinen Sie uns?!“ schrie Val, von Furcht geschüttelt.
    Der Fremde schien ihn nicht zu hören. Erst nach einer Weile rief er von neuem:
    „Gehen Sie mit der Fahrt herunter, zum Donnerwetter! Wir haben keine Lust, Ihnen bis zum großen Magellan hinterdreinzulaufen.“
    Val sah sich hilflos um.
    „Er meint uns“, klagte er. „Wenn ich nur wüßte, was ,mit der Fahrt heruntergehen’ ist!“
    Er untersuchte hastig die Anlage, zu der der Lautsprecher gehörte, um wenigstens in Sprechverbindung mit dem Fremden zu kommen. Aber er hatte noch nichts gefunden, als er hinter sich plötzlich ein summendes Geräusch und Horps erschreckten Schrei hörte.
    Er wandte sich um und sah die drei Männer, die unter dem Schott standen. Sie waren metallisch gekleidet – wie die Fremden in demSchiff, das sievoreinpaarStundenverlassenhatten.Zweivonihnen waren hochgewachsen und kräftig. Der Dritte war ein alter Mann. Das Metall seiner Kleidung wölbte sich über einer Art Spitzbauch, und das Grinsen, mit dem er Horp und Val betrachtete, wirkte verschmitzt und väterlich zugleich.
    Es war Fard …!
    „Heh, ihr Narren!“ rief die fremde Stimme zum drittenmal. „Wir werden euch laufen lassen, wenn ihr die Fahrt nicht wegnehmt! Gehört ihr zur GLORIOUS?“
    Val hörte nur mit halbem Ohr; trotzdem durchzuckte es ihn wie ein Schlag, als er den Namen des Schiffes hörte. Woher wußte der Fremde …?
    Aber da unter dem Schott stand Fard! Fard, den Horp erschossen hatte!
    Jetzt kam er herein. Mit sanfter Gewalt schob er Val von seinem Sitz, nahm selber Platz, drückte ein paar Schalter und sagte:
    „Berta an fremdes Schiff! Berta an fremdes Schiff! Haben Sie einen Augenblick Geduld – wir bremsen sofort!“
    „Na endlich!“ kam die Antwort. „Warum habt ihr so lange gebraucht?“
    Fard kicherte, wie es seine Art war.
    „Zwei Halbwilde saßen am Pult. Sie wußten nicht einmal, wie man den Fernsprecher einschaltet.“
    „Gerechter Himmel …!“ stöhnte die fremde Stimme.
    „Woher wissen Sie, daß wir von der GLORIOUS kommen?“ fragte Fard.
    „Wir beobachten euch seit ein paar Jahren“, antwortete der andere lachend. „Hatten bisher keine Möglichkeit, euch zu helfen, weil ihr zu weit draußen wart. Aber jetzt können wir es tun.“
    „Wann haben Sie die Erde verlassen?“
    „Ich? Überhaupt nie. Meine Vorfahren vor ungefähr achthundert Jahren.“
    „Sie besitzen den überschnellen Antrieb?“
    „Sie meinen den Havvison-Motor? Ja, seit zwanzigtausend Jahren kennt ihn die Technik.“
    Inzwischen hatten Fards Begleiter an anderen Pulten eine Reihe von Einstellungen vorgenommen.
    „Fahrt weg!“ meldete einer von ihnen.
    „Fahrt weg!“ meldete Fard dem Fremden.
    „Ist gut“, wurde geantwortet. „Wir legen bei!“
    Vergnügt schmunzelnd drehte Fard sich um, sah Val und Horp an und sagte:
    „Na, ihr kleinen Narren?“
     
    Horp hatte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher