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TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2

Titel: TS 59: Das Raumschiff der Verdammten, Teil 2
Autoren: Kurt Mahr
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breite Schott, das anzeigte, daß dahinter ein Schacht entlangführte.
    Sie sprangen ab. Während Val sich bemühte, das Schott zu öffnen – dazu mußte er die Kabine, wenn sie nicht zufällig hinter dem Schott stand, herbeirufen – sicherte Horp nach beiden Seiten. Er hatte seine Ultraschallpistole schußbereit, und nach seinem grimmigenGesicht zu urteilen, war er bereit, auf alles zu schießen, was sich an Verdächtigem zeigte.
    Auf einen Knopfdruck hin begannen die kleinen Lichter neben dem Schott der Reihe nach aufzuleuchten. Die Reihe lief von oben nach unten, also hatte die Kabine bisher in einem der höheren Decks gestanden. Mit leisem Summen begann das Schott sich schließlich zu öffnen.
    Val und Horp sprangen in die Kabine hinein. Sie war groß – weitaus größer als die des Expreßlifts, mit dem sie heraufgekommen waren. In früheren Zeiten hatte sie in der Hauptsache der Beförderung von Lasten oder größerer Personenzahlen gedient.
    Val nahm sich Zeit, das Bedienungsbrett zu studieren. Dann drückte er auf einen Knopf. Das Schott schloß sich wieder, und mit ihm die eigentliche Kabinentür. Ohne, daß eine Bewegung spürbar wurde, vergingen ein paar Sekunden, dann rollten Tür und Schott wieder auf.
    Und das Deck, das draußen lag, mußte nach Vals Schätzung das hundertste sein.
    Horp sprang hinaus. Val hörte ihn einen Freudenschrei ausstoßen:
    „Hier!“ rief er. „Wir brauchen nicht lange zu suchen!“
    Val folgte ein wenig vorsichtiger – und rettete ihnen dadurch das Leben!
    Links im Gang, der genauso aussah wie der, den sie oben verlassen hatten, tauchten zwei Fremde auf und kamen auf dem Laufband heran. Horp hatte sie in seiner Aufregung nicht bemerkt; aber Val sah ihre schimmernden Gestalten, als sie unter einer Lampe hindurchglitten.
    „Vorsicht!“ schrie er Horp zu und feuerte im gleichen Augenblick.
    Pfeifend fuhr der Schuß in den Gang hinein. Unter einer zweiten Lampe sah Val die Gestalten der Fremden wanken. Polternd stürzten sie einen Augenblick später vom Band herunter auf den Boden.
    Horp atmete auf.
    „Danke!“ keuchte er. „Ich war ein Narr!“
    Val sah, was er gefunden hatte: eine Leuchtschrift mit der Bedeutung BOOTSDECK und darunter ein ebenfalls leuchtender Pfeil, der nach links in den Gang hineinzeigte und einen Knick nach unten beschrieb, so daß zu verstehen war, daß der Weg zum Bootsdeck-Eingang nach links durch einen Seitengang führte.
    Horp und Val folgten der Anweisung. Sie kamen an den beiden reglosen Fremden vorbei und kümmerten sich nicht um sie.
    In der linken Mündung des nächsten Seitenganges war ein zweiter Pfeil, der in den Seitengang hineindeutete. Darüber stand wiederum das Wort BOOTSDECK.
    Val begann zu fiebern. In ein paar Sekunden würde er das Boot zu sehen bekommen, mit dem es möglich war, dieses Schiff zu verlassen und zu erfahren, wie die Welt draußen in Wirklichkeit aussah.
    Aus der Finsternis in der Tiefe des Seitenganges sah er einen Lichtschein auftauchen. Die Umrisse eines breiten Schotts zeigten sich. Der Gang war davor zu Ende.
    Der Eingang zum Bootsdeck!
    Eine Inschrift auf dem Schott bestätigte die Vermutung.
    „Wir sind da!“ keuchte Val.
    Er hatte den Lautsprecher übersehen, der unter der Decke des Ganges dicht vor dem Schott hing. Als die Stimme zu dröhnen begann, erschrak er so, daß ihm das Blut in den Ohren rauschte.
    „Verlauf plangemäß! Alarm für Berta-Wachen! Vorsicht!“
    Val hatte das Gefühl, die Meldung beziehe sich auf sie. Aber wederkonnte er erkennen, woher das Gefühl kam, noch verstand er die Meldung.
    Dann stand er vor dem Schott und preßte die Hand dorthin, wohin er Fard immer die Hand hatte legen sehen. Summend wich die graue Wand zur Seite, Helles Licht brach durch die Öffnung …
    … und vor ihnen stand das Boot!
    Der Anblick nahm Val den Atem. Er hätte schreien mögen vor Schreck, vor Bewunderung, vor Ehrfurcht. Aber er konnte es nicht. Mit weit aufgerissenem Mund stand er da und ließ den Blick an dem wundervollsten Bauwerk hinauf- und hinabgleiten, das er je zu sehen bekommen hatte.
    Er hatte aus den Büchern gewußt, wie das Boot aussah. Aber er hatte nicht gewußt, daß es so groß war. Es sah aus wie eine Spindel, die die Frauen zum Spinnen benutzten, nur trug es an einem Ende vier mächtige, regelmäßig geformte Flossen. Auf diesen Flossen schien es zu stehen.
    Val sah, daß das, was sie das Bootsdeck nannten, ein zylindrischer Raum war. Der Durchmesser mochte etwa zweihundert
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