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TS 43: Der Zauberer von Linn

TS 43: Der Zauberer von Linn

Titel: TS 43: Der Zauberer von Linn
Autoren: A. E. van Vogt
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ihre Kompaktheit. Das Prinzip der Krafterzeugung war das gleiche. Ein Block labilen Metalls verwandelte sich in kontrollierte Energie.
    Seit Tausenden von Jahren bewegten sich die Schiffe der Linn so durch die Atmosphäre der Erde und zwischen den Planeten.
     
    *
     
    Jerrin traf am Nachmittag des folgenden Tages ein.
    Bleich und ernst berichtete er:
    „Insgesamt siebzehn Städte wurden dem Erdboden gleichgemacht. Sie tun wirklich alles, uns herauszufordern.“
    Clane zeigte ihm die Kontrollen eines Riss-Schiffes.
    „Ich habe einige Änderungen vornehmen lassen. Hier ist eine Karte. Kannst du mir darauf die genaue Position ihres Raumers vermerken?“
    „Das ist einfach“, nickte Jerrin. „Das Schiff ist jetzt über …“
    „Nicht sagen!“ befahl Clane. „Ich habe so meine Vermutungen. Zeige es mir nur auf der Karte, mehr nicht.“
    Jerrin nahm die Karte und studierte sie einige Sekunden, dann tippte er mit seinem Bleistift auf eine bestimmte Stelle. Clane drückte auf einen Knopf.
    Das summende Geräusch der sich drehenden Plattform drang durch die unterirdisch angelegte Halle. Bald zeigte der Bug des Bootes genau in eine bestimmte Richtung. Das Summen erstarb.
    Clane nickte.
    „Es zeigt nun nach Nordnordost. Ziehe auf der Karte eine Linie von hier aus in dieser Richtung.“
    Schweigend zog Jerrin die Linie. Sie ging um nur einen Millimeter an dem Punkt vorbei, den er zuvor mit seinem Bleistift markiert hatte. Erstaunt sah er auf.
    „Willst du damit sagen, daß dieses Boot weiß, wo sich das Mutterschiff jetzt befindet?“
    „Ja, das will ich damit sagen.“
    „Dann wird das Mutterschiff aber auch wissen, wo das Boot ist.“
    „Es könnte sein, aber ich glaube nicht. Stelle dir den komplizierten Mechanismus vor. Ein riesiges Elektronengehirn wäre notwendig, die Flugbahn Hunderter von Scouts zu verfolgen. Die Scouts jedoch müssen ihren Weg selbständig zurückfinden können.“
    Er zeigte zu dem Boot.
    „Wenn die Riss wüßten, daß es hier wäre, hätten sie sicherlich den Versuch unternommen, es zu zerstören.“
    „Und was soll dein Versuch? Wir können jederzeit auch ohne, dieses Boot feststellen, wo der Gegner sich aufhält.“
    Clane gab keine Antwort. Seit gestern hatte er sich intensiv damit beschäftigt, herauszufinden, wie die kleinen Scouts das gegnerische Mutterschiff verließen und wieder zurückkehrten. Er glaubte, es entdeckt zu haben und baute darauf seinen Plan auf. Das jetzige Experiment bestärkte ihn in seiner Meinung. Seine zuerst vage Idee nahm von Minute zu Minute festere Formen an.
    Die Stunde Null kam heran.
     
    *
     
    Es wurde allmählich dunkel, während sie im Schutze des Gebirges warteten. In der ersten Stunde hatten sie viel gesprochen, aber nun schwiegen sie in der Erwartung dessen, was vor ihnen lag. Auch die Männer im Hintergrund murmelten nur ab und zu einige Worte.
    Der Plan war fertig, und die Flotte hatte ihre Befehle.
    „Hallo!“
    Der Ruf kam von den Felsen oben. Jerrin trat auf seinen Bruder zu, umarmte ihn herzlich und sagte:
    „Viel Glück! Und vergib’ mir alles, was ich je über dich dachte oder sagte.“
    Er kehrte zu seinen Männern zurück. Clane kletterte in das gekaperte Boot und schloß die Luke. Es gehorchte jedem Druck der Kontrollen und schoß steil aus dem Tal heraus, kletterte schnell in den Nachthimmel und war bald zwischen den anderen angreifenden Schiffen.
    Nur die notwendigste Mannschaft war an Bord befohlen worden, um unnötige Opfer zu vermeiden. Sie griffen in Wellen an, und Clane verfolgte mit dieser Taktik zwei Absichten. Zuerst einmal sollte der Feind seine ganze Aufmerksamkeit der Flotte der Linn zuwenden und sich wehren. Die zweite Absicht war noch wichtiger. Die Mannschaften sollten versuchen, den Feind zu rammen, aber im letzten Augenblick mit ihren Rettungskapseln abspringen. Die Luft würde so von Schiffen und abstürzenden Wracks erfüllt sein, daß die Riss die Annäherung ihres eigenen Scouts nicht bemerkten.
    Minuten später veränderte sich die ruhige und dunkle Nacht. Licht flammte überall auf, und grelle Blitze durchschnitten die bisherige Finsternis. Die kleinen Schiffe der Linn brannten und fielen der Erde entgegen. Clane konnte jedoch keine Rettungskapseln entdecken. Ihm kam die schreckliche Vermutung, daß die Männer alle verloren waren, aber nun war es zu spät. Der Angriff ließ sich nicht mehr abbrechen.
    Dann aber rammten die ersten Boote den Riesen und detoniertenbeim Aufprall. Die Hülle konnte dadurch
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