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TS 43: Der Zauberer von Linn

TS 43: Der Zauberer von Linn

Titel: TS 43: Der Zauberer von Linn
Autoren: A. E. van Vogt
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Couch direkt unter dem Fenster.
    Zwanzig Minuten später öffnete sich leise die Tür. Lilidel kam in das Zimmer und lauschte. Aber Jerrin schlief und hörte sie nicht. Vorsichtig nahm sie die Tasse und schlich sich wieder hinaus.
    Eine ganze Stunde verging, ehe das tiefe Schweigen des Raumes erneut unterbrochen wurde. Die Tür wurde aufgerissen, und ein Offizier stürzte herein.
    „Lordführer!“ stieß der Mann atemlos hervor. „Das Schiff der Eroberer von den Sternen ist auf unserem Raumfeld gelandet.“
    Die schlanke Gestalt Jerrins rührte sich nicht.

 
5. Kapitel
     
    Clane sah, daß metallene Klammern das Boot aufnahmen und sicherten. Als er auf dem kalten Boden der Kammer stand, bemerkte er mehr als fünfzig dieser Klammern. In allen steckte ein Boot, ähnlich dem seinen. Automatisch hatte es an seinen Platz zurückgefunden. Hoffentlich bemerkte niemand, daß dieses Boot ausgerechnet das war, welches auf dem Mars verlorengegangen war.
    Nichts wies darauf hin, daß ihr Eindringen bemerkt worden war. Alles blieb still und ruhig. Nichts geschah.
    Am Ende der Kammer führten hohe Stufen zu einem Korridor empor. Clane hielt hier an – und schickte seinen Ball auf die tödliche Reise.
    Matt schimmernd und schwerelos glitt die Kugel durch den leeren Korridor und verschwand im Innern des riesigen Schiffes.
    Clane und seine Männer warteten.
    Nach einer Stunde kehrte die Kugel zurück. Sie glänzte in allen Farben und schien mit Energie angefüllt.
    Kein lebendes Wesen war mehr an Bord des Giganten. Mehrere Stunden wanderten Clane und seine Leute durch endlose Korridore und Hallen, die in ihrer Größe und Leere beängstigend wirkten. Dann wurde ihm klar, daß es ihnen gelungen war, den Gegner zu besiegen. Die Kugel hatte alle lebende Materie an Bord in Form von Energie in sich aufgesogen.
    Als er davon überzeugt war, daß keine Gefahr mehr drohte, suchte er den Kontrollraum auf.
    Er kam gerade zurecht, um ein technisches Phänomen zu erleben.
    Eine große, glasige Scheibe begann plötzlich aufzuglühen, nachdem sie zuvor dunkel und leblos gewesen war. Lichtreflexe huschten über sie hinweg, während aus einem Nebengerät unverständliche Laute drangen.
    Clane verbarg sich hinter einem Metallblock und wartete. Sein Ball wich nicht von ihm.
    Wie auf ein Kommando nahmen die Farblichter auf einmal Gestalt an und formten ein Bild. Mit Entsetzen erkannte Clane die gleiche Kreatur, wie sie die Barbaren von den Monden des Jupiter mitgebracht hatten.
    Dieses Wesen aber lebte!
    Es betrachtete den Kontrollraum länger als eine Minute, ehe es sprach. Clane verstand kein Wort. Dann erschienen zwei weitere Riss neben dem ersten. Sie unterhielten sich. Und dann erlosch der Schirm.
    Zögernd kam Clane aus seinem Versteck, aber während er die Zentrale durchsuchte, ließen ihn die Gedanken an das, was er gesehen hatte, nicht mehr los. Lebende Wesen konnten sich durch ein mechanisch erzeugtes Bild miteinander in Verbindung setzen! Damit realisierte sich die Möglichkeit, daß die Riss jetzt in diesem Augenblick bereits wußten, was mit ihrem Schiff geschehen war, das sie zur Erde geschickt hatten.
    Clane begriff, daß es außer Rauch- oder Lichtzeichen und Kurierschiffen noch andere Möglichkeiten der Verständigung gab. Das Erlebnis überzeugte ihn sogar davon, daß eine Verbindung nicht nur zwischen den Planeten eines Systems, sondern sogar zwischen den Sternen möglich sein mußte.
    Das änderte alles. Die Überwältigung dieses einen Schiffes verlor plötzlich an Bedeutung. Die Riss wußten jetzt schon, daß die Städte von Linn zwar hilflos einem Angriff ausgeliefert waren, daß aber das große Schiff gekapert wurde. Sie würden sich den Kopf zerbrechen, warum ein solches Paradoxon möglich sein konnte. Vielleicht entschlossen sie sich sogar dazu, eine Kriegsflotte zu entsenden, um die neue Waffe der Linn kennenzulernen. In jedem Fall gab es dann für das Sonnensystem keine Rettung mehr.
    Vier Stunden lang bemühte er sich, die Kontrollen des Schiffes zu studieren, dann war er davon überzeugt, es landen zu können, obwohl viele Instrumente ihm völlig fremd waren.
    Er lenkte das erbeutete Schiff zu Jerrins Hauptquartier.
    Man führte ihn zu dem toten Bruder.
    Seine Leiche war knapp eine Stunde zuvor entdeckt worden.
     
    *
     
    Noch während er in das erstarrte Gesicht sah, wußte er, daß man seinen Bruder vergiftet hatte. Diese Erkenntnis erschütterte ihn bis ins Mark. Unwillkürlich trat er zurück, um die Szene aus
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