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TS 43: Der Zauberer von Linn

TS 43: Der Zauberer von Linn

Titel: TS 43: Der Zauberer von Linn
Autoren: A. E. van Vogt
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nicht beschädigt werden, aber die Riss schienen verwirrt. Ihre Abwehr wurde ungenauer.
    Rasend schnell näherten sie sich dem metallenen Ungetüm.
    Neben ihm rief ein Offizier plötzlich aus:
    „Eine Öffnung – direkt vor uns!“
    Clane erstarrte. Der Mann hatte recht. Direkt vor ihnen hatte sich die Wandung zurückgeschoben und gab eine Öffnung frei, die groß genug war, sein ganzes Boot aufzunehmen.
    Ohne gesteuert zu werden, wurde das Boot dem Riesen entgegengezogen. Sein Mechanismus mußte die Schleuse automatisch geöffnet haben. Das machte die Durchführung seiner Absichten noch einfacher, denn er hatte geglaubt, sich den Eintritt in das fremde Schiff mit einer Bombe erzwingen zu müssen. Blieb nur die Frage, ob es keine Falle war.
    Langsam glitten sie durch die Öffnung und schwebten dann reglos in einer riesigen, schwach erleuchteten Kammer. Die Außenluke schob sich vor, das Licht wurde heller, und weit vor ihnen schwang eine zweite Luke auf. Helles Licht strömte in die Kammer.
    Sie waren im Innern des großen Schiffes von den Sternen …
     
    *
     
    Jerrin wartete in seinem Hauptquartier außerhalb der Stadt, wo auch seine Familie jetzt weilte.
    Immer wieder erhielt er die gleiche Meldung:
    „Sie sind noch im Schiff.“
    Nach achtzehn Stunden schien es sicher, daß der Versuch, den Feind zu schlagen, mißglückt war. Jerrin machte sich ernste Vorwürfe.
    „Ich hätte ihn nicht gehen lassen dürfen, Lilidel. Es war unsinnig, ein Mitglied unserer Familie einer solchen Gefahr auszusetzen.“
    Er ignorierte die Tatsache, daß er selbst oft genug seine Leute zu Angriffen geführt hatte und daß Clane der einzige war, der den merkwürdigen Energieball dirigieren konnte.
    Er schritt unruhig auf und ab, aber erst nach Minuten fiel ihm auf, daß Lilidel schwieg. Auch die anderen, die bei ihr waren, hatten nichts zu sagen. Aber er sah ihnen an, daß sie mit dem Vorgefallenen alles andere als zufrieden waren.
    „Meine Liebe“, fuhr er ernst fort. „Wenn Clane keinen Erfolg haben sollte, so bedeutet das nicht etwa das Ende aller deiner Sorgen, sondern erst den Beginn. Darüber solltest du dir im klaren sein.“
    Sie gab keine Antwort. Es schien, als interessiere sie das alles nicht. Vielleicht hatte sie andere Sorgen, dachte Jerrin bitter. Ich hätte michauch mehr um die Kinder kümmern sollen, denn ich kenne ja kaum meinen Nachfolger, meinen Sohn Calaj.
    Ich muß ein Testament machen, dachte er weiter. Wenn ich sterben sollte, darf kein Unglück geschehen.
    Er fühlte sich müde und zerschlagen; zum zweitenmal in kurzer Zeit drohte dem Reich Unheil. Zuerst waren es die Barbaren gewesen, die über die Erde hergefallen waren und die Städte zerstörten. Clane hatte sie schlagen können.
    Die Erinnerung daran ließ seinen Entschluß leichter fallen.
    „Clane muß Erfolg gehabt haben“, sagte er. „Wenn nicht, sind wir rettungslos verloren. Es hat sich herausgestellt, daß er in einer Krise stets unser Helfer gewesen ist. Sollte er siegreich zurückkehren, habe ich meine Pläne mit ihm.“
    Lilidel hörte entsetzt zu, als Jerrin weitersprach. Ihr Gesicht verwandelte sich abrupt und wurde für einen Augenblick zu einer wütenden Fratze.
    „Du bist wahnsinnig geworden!“ schrie sie den Lordführer an. „Du willst deinen eigenen Sohn enterben?“
    Er betrachtete sie kalt.
    „Ich möchte eines klarstellen, meine Liebe. Solange ich Lordführer von Linn bin, sind meine Kinder nicht automatische Erben des Reiches. Es ist noch viel zu früh, entscheiden zu wollen, ob Calaj die Qualitäten eines künftigen Lordführers besitzt oder nicht. Meinen Empfindungen nach ist er zu gefühlsbetont, dieses Amt ausfüllen zu können. Ihm fehlt die Stabilität und Entschlußkraft, wie sie zum Beispiel Clane oder auch Tews hat.“
    Das Gesicht der Frau hatte sich erneut verwandelt. Es strahlte Güte und Verstehen aus. Sie kam zu ihm.
    „Du bist übermüdet, mein Lieber. Fasse jetzt keine übereilten Entschlüsse, sondern warte, bis alles vorüber ist. Ich werde dir eine Tasse Tee bereiten – stark, wie du ihn liebst.“
    Kurze Zeit darauf brachte sie ihm den Tee. Ihre Hände zitterten, als sie ihm die Tasse reichte. Dann verließ sie ihn schnell.
    Der Tee war bitter und stark, aber noch während er ihn trank, diktierte er sein Testament. Dann einen Brief an Clane. Es war, als rechne er fest mit seinem Tod. Er fühlte sich müde und glaubte, Anzeichen von Fieber zu spüren.
    Er entließ seinen Sekretär und legte sich auf die
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