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Immer hab ich dich geliebt

Immer hab ich dich geliebt

Titel: Immer hab ich dich geliebt
Autoren: Diana Palmer
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PROLOG
    D er Regen trommelte auf das Dach des Hauses, in dem Antonia Hayes' Eltern lebten. Es war ein kalter Regen, und Antonia dachte, dass sie sehr froh über den Sommer war, weil im frühen Herbst dieser weiche Regen sich in Schneeregen oder Schnee verwandelte.
    Während der kalten Jahreszeit war es so gut wie unmöglich Bighorn zu verlassen. Diese Kleinstadt im ländlichen Nordwesten von Wyoming war dann von Eis bedeckt. Und mit seinen nur dreitausend Einwohnern hatte der Ort keinen Flugplatz, sondern nur einen Busbahnhof. Eine Eisenbahnlinie führte zwar hindurch, aber der Zug hielt in so großen Zeitabständen, dass er Antonia wenig nützte.
    In einer Woche fing das Semester an, und sie würde an die Universität von Arizona in Tucson zurückkehren, in einen Staat also, wo es nur hoch oben in den Bergen im Winter schneite. Der Wüstenwind wirbelte zwar manchmal den Sand auf, aber es war niemals so schlimm, dass die Bewohner es als allzu unangenehm empfanden. Antonia war außerdem viel zu beschäftigt gewesen, die ersten zwei Semester mit einem guten Abschluss hinter sich zu bringen und ein gebrochenes Herz zu heilen, um das Wetter zu beachten.
    Antonia warf einen Blick auf die alte Standuhr. Es war an der Zeit, sich auf den Weg zum Busbahnhof zu machen. Sie tröstete sich damit, dass Barrie Bell, George Rutherfords Stieftochter, ihre Zimmergenossin im Studentenwohnheim sein würde. Sie beide verstanden sich gut.
    “Es war schön, dich eine ganze Woche hier bei uns zu haben”, sagte ihre Mutter weich. “Ich wünschte nur, du hättest den ganzen Sommer über hierbleiben können …”
    Das Letzte klang ein wenig zögernd, denn Jessica wusste, warum ihre Tochter nicht länger in Bighorn bleiben konnte.
    Es war ein trauriger Grund, über den weder sie, noch ihr Mann Ben, noch Antonia jemals sprachen. Es war immer noch zu schmerzlich, und der Klatsch hatte sich immer noch nicht ganz gelegt, obwohl das Ganze mehr als ein Jahr zurücklag. George Rutherfords abrupte Abreise nach Frankreich wenige Monate nach Antonias Fortgehen hatte die Gerüchte nur noch angeheizt.
    Trotz alledem was geschehen war, war George für Antonia und ihre Familie ein guter, treuer Freund geblieben. Antonias Studium war ein Geschenk von ihm. Antonia würde ihm jeden Penny zurückzahlen, im Augenblick jedoch war das Geld ein Segen. Ihre Eltern standen zwar recht gut da, aber für das teure Studiengeld fehlten ihnen die Mittel. George war entschlossen gewesen, Antonia zu helfen, und seine Freundlichkeit hatte sie beide so bitter viel gekostet.
    Aber Georges Sohn Dawson und seine Stieftochter Barrie hatten sich schützend vor Antonia gestellt und sie gegen das Gerede verteidigt.
    Es war für Antonia tröstlich zu wissen, dass zwei Menschen, die George so nahestanden, dem Gerücht, sie habe sich von George aushalten lassen, nicht glaubten. Und natürlich half es, dass Dawson und Powell Long sich wegen eines Stücks Land, das ihre jeweiligen Bighorn Ranches trennte, befehdeten.
    George hatte auf seiner Bighorn Ranch bis zu dem Skandal gelebt. Dann hatte er sich in das Familienhaus in Sheridan, das er mit Dawson teilte, zurückgezogen, in der Hoffnung, damit den Klatsch einzudämmen. Es war vergeblich gewesen. So war er schließlich nach Frankreich ausgewichen und hatte zwischen Dawson und Powell nur noch größere Bitternis hinterlassen.
    Sally Long hatte Antonia in einen so üblen Ruf gebracht, dass Antonia sich nicht vorstellen konnte, jemals wieder in ihrem Heimatort leben zu können, und das trotz Georges Weggang und trotz des Beistandes von Freunden und ihrer Familie.
    Sie schüttelte die Gedanken ab und kam auf die Bemerkung ihrer Mutter zurück. “Ich habe Kurse für das Sommersemester belegt”, sagte sie. “Es tut mir wirklich leid, aber ich finde es so besser. Es war schön, wieder einmal zu Hause zu sein. Ich bin gerne hier bei euch beiden.”
    Jessica umarmte ihre Tochter. “Wir werden dich vermissen.”
    “Diese Idiotin Sally Long”, murmelte Ben, als auch er seine Tochter umarmte. “Sie verbreitete diese Lügen doch nur, um dir Powell wegzunehmen. Und dieser Idiot Powell Long … ihr das zu glauben, sie zu heiraten. Und genau sieben Monate später ist das Baby da.”
    Antonia wurde blass, aber sie lächelte, wenn auch gezwungen. “Komm schon, Dad”, sagte sie leise. “Es ist vorbei. Sie sind verheiratet und haben eine Tochter. Ich hoffe, er ist glücklich.”
    “Glücklich! So wie er dich behandelt hat?”
    Antonia
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