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TS 43: Der Zauberer von Linn

TS 43: Der Zauberer von Linn

Titel: TS 43: Der Zauberer von Linn
Autoren: A. E. van Vogt
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in einem Schiff und schweben über der Erde …“
    Clane gab keine Antwort, denn er wollte unter keinen Umständen das Geheimnis preisgeben, das selbst die Riss nicht kannten.
    „Die Erde ist jetzt nur ein Staubkorn. Wenn ich sie unter das Mikroskop bringe, werden wir Einzelheiten erkennen.“ Er machte einige schnelle Handgriffe. „Ich habe eine Infranadel eingebaut, mit der ich Objekte bis zu einem Millionstel Millimeter durchbohren kann. Noch wenige Sekunden, dann werden wir die Erde sehen. Sie scheint sich nicht zu bewegen, und doch dreht sie sich in der Sekunde zwölftausendmal um ihre Achse. Das entspricht ihrem Verhältnis zur Wirklichkeit. Tausende von Tagen scheinen so in jeder Sekunde zu vergehen, aber das ist nur eine Täuschung. Die Synchronisation der Zeit läuft automatisch, wenn die Verhältnisse zueinander stimmen. In der gleichen Sekunde umkreist die Erde dreißigmal die Sonne. Trotzdem können wir einen bestimmten Punkt der Erde auf den Schirm bringen. Es ist alles nur eine Frage der Zusammenarbeit der  verschiedenen Instrumente. Ich habe gestern auf dem Mond meine Experimente angestellt. Es kann keinen Irrtum geben.“
    Er nahm einen Stapel von Fotografien und gab sie dem nächsten Mann mit der Aufforderung, sie herumzureichen. In der Zwischenzeit beschäftigte er sich mit den Kontrollen seiner Maschinen. Der Wandschirm flammte plötzlich wieder auf. Eine Gebirgsstadt wurde sichtbar, und zwar so deutlich, als schwebe man dicht darüber.
    „Das ist ja Denra!“ rief jemand im Hintergrund.
    „Sehr richtig“, bestätigte Clane. „Die Schau kann beginnen.“
    Er wußte, daß niemand eine Ahnung besaß, was geschehen würde. Wie sollte man auch? Hier in diesem Labor vereinigte sich irdische und fremde Wissenschaft zu einem unglaublichen Ganzen.
    „Nun müssen wir unsere Infrarotnadel ebenfalls synchronisieren“, erklärte Clane ruhig. „Selbst ein Millionstel Millimeter bedeutet bei einem Staubkorn eine ganze Menge, wenn alles auf die Größe der Erde projiziert wird. Die Stadt dort ist dann nicht mehr groß genug – so, sehen Sie selbst …“
    Auf dem Schirm verschwand Denra und wurde zu einem Haufen Staub. Sogar ein Teil des Gebirges löste sich blitzschnell auf.
    „Die Sache hat einen weiteren Vorteil“, fuhr Clane fort. „Es gibt weder Radioaktivität noch die Möglichkeit eines Gegenangriffs. Aber wir wollen ja nicht unsere eigene Welt vernichten, sondern den Riss nur etwas zu denken geben. Währenddessen schalten wir um zu einer anderen Stadt. Aber keine Stadt auf der Erde, sondern auf jenem Planeten, der von den Riss bewohnt wird.“
    Es dauerte keine Minute, da schwebte der fremde Planet vor ihnen.
    „Wie Sie alle wissen, haben wir den Riss einen Kompromiß auf Kosmischer Basis angeboten. Ihre halbe Flotte muß uns übergeben werden, der Rest darf zurückkehren. Künftig darf es keine Feindseligkeiten mehr geben, sondern nur noch Zusammenarbeit. Bisher erhielten wir leider keine Antwort. Ich sehe mich also gezwungen, den Feind von unserer Überlegenheit zu überzeugen.“
    Er drückte einen Knopf, und die Stadt der Riss verschwand von der Oberfläche der namenlosen Welt.
    „Und noch einige andere Planeten, aber da fehlen mir die notwendigen Informationen. Wir zerstören nur Gebirge, keine Städte. Die Riss müssen endlich einsehen, daß es für sie nur die Kapitulation gibt, wollen sie nicht untergehen.“
    Immer neue Welten erschienen auf der Wand. Gebiete bis zu hundert Kilometer im Durchmesser wurden von der Infranadel vernichtet. Zum erstenmal hatte der Mensch Gelegenheit, die innersten Geheimnisse der Struktur des Weltalls zu schauen, aber niemand begriff, wie das möglich war. Sterne und Planeten zogen vor ihren Augen dahin, und es waren nichts als winzige Staubkörner in dem matt schimmernden Energieball enthalten, der vor dem Mikroskop schwebte. Und doch war es das wirkliche Universum, im dem sie alle lebten.
    „Es wird lange dauern, ehe sie ihre Niederlage begreifen werden“, vermutete Clane bitter. „Wir dürfen ihnen keine Ruhe lassen. So lange werden ihre Welten angegriffen, bis sie uns das Zeichen geben. Ich habe hier eine direkte Verbindung zu Czinczar …“
    Es dauerte vier Stunden, ehe das Zeichen eintraf.
     
    *
     
    Ein Jahr nach diesen Vorkommnissen schritten Clane und Czinczar durch die Siegesallee und blieben vor dem letzten Monument stehen.
    „Ich finde es häßlich“, sagte Clane.
    Er trug die gewohnte Kleidung des Priesters, während Czinczar die
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