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TS 43: Der Zauberer von Linn

TS 43: Der Zauberer von Linn

Titel: TS 43: Der Zauberer von Linn
Autoren: A. E. van Vogt
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unrasiert und hatte tiefe Ringe unter den Augen.
    Clane lächelte schwach.
    „Jetzt geht es besser. Wie lange hat es gedauert?“
    „Fast drei Wochen, Clane. Die Ärzte konnten dir nicht mehr helfen, da entsann ich mich der Apotheke in der SOLAR STAR. Ich holte Medikamente – ja, und so kamst du wieder auf die Beine. Aber ich habe fast mit deinen Ärzten kämpfen müssen, um dir helfen zu können.“
    Clane betrachtete den Barbaren sinnend. Da saß er nun, der grausame und blutrünstige Wilde, für den man ihn gehalten hatte. Er hatte die beste Gelegenheit, das Amt des Lordführers für sich zu beanspruchen, nicht ergriffen, sondern sogar seinem Rivalen geholfen. Czinczar schien Clanes Gedanken zu ahnen, denn er lächelte und sagte:
    „Es gibt keine andere Antwort, die wir den Riss geben können. Nur ein einziger Mann kann unser Reich retten – ich weiß nicht, wie er das tun will, aber er wird es tun. Du bist dieser Mann. Und nun, da du gesund bist, kann ich es dir verraten: der Krieg hat begonnen. Unsere Verteidigung bricht zusammen. Seit sechs Tagen bombardieren diese Ungeheuer jede menschliche Siedlung, selbst die kleinste; Männer und Frauen sterben überall auf der Erde. Die zweite und letzte Phase ihres Angriffes ist im vollen Gange. Clane, wir müssen sofort alles tun, um sie zu vernichten.“
    „Nein!“ Clane richtete sich auf und sah Czinczar zwingend an. „Morgen stellen wir ihnen ein Ultimatum. Sie erhalten einen Monat Zeit, das Sonnensystem zu verlassen, aber nur einen Tag, sich zu entscheiden. Übermorgen werden wir beginnen, sie und ihre Zivilisation zu zerstören, wo immer diese sich auch befindet. Die beiden Kugeln geben uns die Möglichkeit dazu. Nein, starre mich nicht so an, Czinczar. Ich bin völlig gesund und nicht etwa verrückt geworden. Das Geheimnis von Materie und Energie ist zum Teil gelöst. Es wird uns helfen, den schrecklichsten Feind zu besiegen, den die Menschheit jemals besaß.“

 
24. Kapitel
     
    Als Clane den weiten Saal betrat, hatte er für eine Minute Gelegenheit, die Anwesenden zu betrachten. Es war eine auserlesene Gesellschaft, die sich hier versammelt hatte. Das Labor der SOLAR STAR war im Augenblick die mächtigste Machtzentrale des bekannten Universums, denn was die Riss stets besessen und niemals ganz begriffen hatten, lag nun wie ein offenes Buch vor Clane.
    Die Wissenschaftler der Tempel saßen da in ihren weißen Roben, die hohen politischen Führer in ihren bunten Uniformen.
    Plötzlich trat Stille ein, denn man hatte ihn bemerkt. Aller Augen wandten sich ihm zu. Er nickte leicht und schritt durch die Reihe der Wachsoldaten, die eine vorbereitete Maschinerie vor den Blicken der Neugierigen verbargen.
    Mit einigen Griffen schaltete er die Energiezufuhr ein. Das gewaltige Mikroskop begann zu summen, ebenso der Projektor. Der letzte der Gäste setzte sich erwartungsvoll. Niemand wußte, was geschehen sollte.
    Clane winkte seinen Leuten. Die Kugel wurde gebracht und unter das Energiemikroskop plaziert. Die Fernsehkamera, mit dem Projektor gekuppelt, näherte sich mit ihrem Objektiv dem Okular des Mikroskops.
    Clane schaltete das Licht aus. In dem weiten Saal wurde es dunkel.
    Die gesamte Vorderwand des Saales verwandelte sich in ein Fenster, hinter dem das interstellare Universum lag. Unermeßliche Räume mit unzähligen Galaxen bewegten sich langsam durch die Tiefe des Kosmos.
    „Was Sie sehen, befindet sich innerhalb der Kugel“, erklärte Clane. „Sie enthält unser Universum.“
    Niemand schien das zu begreifen, aber keine Frage wurde gestellt.
    Er wartete, bis das Bild ruhiger wurde, dann ließ er Galaxen und Sternsysteme vorüberziehen, indem er es einfach befahl. Eine helle Sonne kam in Sicht, näherte sich und rutschte rechts aus dem Bild. Von links schob sich ein Planet herein, von einem Trabanten begleitet.
    „Unsere Erde und der Mond“, erklärte Clane ruhig. „Ich werde unser System nun in diesen Raum holen.“
    Er erwartete nicht, daß jemand das verstehen würde, aber das spielte keine Rolle. Der Schirm erlosch. Unter dem Mikroskop hervor drang plötzlich aus dem geheimnisvollen Ball eine kleine Kugel, kaum fünf Zentimeter im Durchmesser. Sie strahlte ein so grelles Licht aus, daß jeder im Raum geblendet die Augen schließen mußte.
    Clane sagte:
    „Obwohl es nicht zu begreifen ist – dies ist unsere Sonne mit den Planeten. Letztere bleiben natürlich unsichtbar. Vorerst.“
    „Wie ist das möglich?“ fragte jemand. „Wir sind doch
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