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TS 43: Der Zauberer von Linn

TS 43: Der Zauberer von Linn

Titel: TS 43: Der Zauberer von Linn
Autoren: A. E. van Vogt
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Angriff erfolgen?“
    „Jetzt!“
    Jerrin wollte noch etwas sagen, aber dann schwieg er.
    Der Ball hatte seinen Schrein verlassen und schwebte nun abwartend über Clanes Haupt. Er schien heller geworden zu sein und sah aus wie etwas Lebendiges. Wenn Clane den Kopf bewegte, folgte er dieser Bewegung.
    „Achte auf das Schiff“, riet Clane.
    Die Worte waren wie ein Signal. Der Ball verschwand. Er erschien für eine Sekunde an der Hülle des Fremdlings, ein greller Schein blitzte dort auf, dann war die Kugel wieder über Clanes Kopf.
    Das fremde Schiff aber schwebte immer noch reglos über den Bergen. Es hatte keinen äußerlichen Schaden genommen.
    „Mißglückt?“ fragte Jerrin heiser.
    Clane nickte zögernd zurück.
    „Wir werden mit dem Gegenangriff rechnen müssen.“
    Das Schweigen, das nun entstand, war nicht von sehr langer Dauer.
     
    *
     
    Am Bug des fremden Schiffes erschien ein Energiestrahl. Eine Sekunde später brannte zwei Kilometer entfernt der Wald lichterloh. Der Feuerschein raste herbei, in schmaler, enger Kurve. Kurz vor der Lichtung grellte ein Blitz auf – dann sprang der Feuerstrahl hinter ihnen erneut auf, nachdem er sie verschont hatte.
    Jerrin bemerkte nur flüchtig, daß der Ball nicht mehr über dem Kopf seines Bruders schwebte. Als er jedoch Sekunden später wieder hinsah, war er zurück. Satt schimmerte er in allen Farben. Clane bemerkte wohl seinen verstörten Blick, denn er sagte:
    „Sie kennen unsere genaue Position nicht, aber sie errechneten eine Kurve, auf deren Rand wir uns befinden müssen. Die Frage ist nur, ob sie bemerken, daß an einer Stelle dieser Kurve keine Explosion und kein Brand stattfand?“
    Jerrin begriff, daß die Kugel die für ihre Vernichtung bestimmte Energie einfach absorbiert hatte.
    Sie warteten. Als kein weiterer Angriff erfolgte, sagte Clane befriedigt:
    „Sie sind der Meinung, uns erwischt zu haben. Und wir wissen nun mit Bestimmtheit, daß sie nicht unfehlbar sind. Ihren schwachen Punkt zu finden, dürfte nur eine Frage der Zeit sein.“
    Sie kehrten in ihr Schiff zurück, glitten eine Weile unter den Baumwipfeln dahin, erreichten ein enges Tal und sahen dann das große Schiff der Fremden nicht mehr. Während sie Geschwindigkeit und Höhe aufnahmen, sagte Clane:
    „Ich möchte gern die gekaperten Boote besichtigen, die Raheini dir vom Mars schickte. Je eher wir handeln, desto besser. Sie haben vielleicht vor, unsere Städte anzugreifen.“
    Jerrin dachte darüber nach, daß Gegenmaßnahmen auch seine Schuld sein würden. Er hatte sich Clane in die Hände gegeben. Der Feind fühlte sich angegriffen. Er würde sich wehren.
    Gelassen und ruhig fragte er zurück:
    „Wann findet dein zweiter Angriff statt?“

 
4. Kapitel
     
    Das Schiff der Riss war nicht näher als 200 Kilometer an die Stadt Linn herangekommen, und es schien somit klar, daß die Zentrale des Reiches nicht das erste Opfer sein sollte.
    Zwanzig Stunden, nachdem Clane versucht hatte, den Gegner mit Hilfe des seltsamen Balles zu vernichten, fiel die erste Bombe. Das Opfer war eine mittlere Stadt auf dem Lande, die zum Glück vorher evakuiert worden war. Nur Plünderer und einige Polizeipatrouillen streiften durch die Straßen. Ein gewaltiger Rauchpilz verhüllte das Ausmaß der Katastrophe vor den forschenden Augen herbeieilender Hilfstruppen.
    Kaum eine halbe Stunde später wurde die zweite Stadt getroffen und vernichtet. Auch hier strahlte die entstehende Wolke Tod und Verderben aus.
    Es folgte die Vernichtung von zwei weiteren Städten. Dann trat eine Pause ein. Kleine Scoutboote quollen aus der Hülle des Riesen und näherten sich dem Rand der vier getroffenen Städte. Dabei kamen sie oft in unmittelbare Nähe der Linn-Boote, als wollten sie diese herausfordern, das Feuer zu eröffnen.
    Als Clane davon hörte, sandte er eine Botschaft an seinen Bruder:
     
    „Lieber Jerrin!
    Ich nehme an, daß unser Angriff sie gestern überraschte. Nun versuchen sie, uns zu einem neuerlichen Angriff zu reizen, um festzustellen, wie stark wir sind und was für Abwehrwaffen wir besitzen. Ich habe die Maschinen der gekaperten Boote untersucht. Es sind nur kleine Änderungen und Reparaturen notwendig. Ich werde morgen nacht den zweiten Angriff unternehmen.
    In großer Hoffnung, Clane“
     
    In der Werkstatt des Mutanten lagen die beiden gekaperten Fahrzeuge. Sie waren knapp zwanzig Meter lang und von einfacher Konstruktion. Ihre Atommotore unterschieden sich von den auf der Erdeüblichen nur durch
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