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TS 43: Der Zauberer von Linn

TS 43: Der Zauberer von Linn

Titel: TS 43: Der Zauberer von Linn
Autoren: A. E. van Vogt
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Stab mir bitte folgen?“
    Czinczar rechnete schon damit, daß man sie zum Landsitz führen würde, aber er sah sich enttäuscht. Nahebei stand ein kleineres Steinhaus, halb unter Bäumen verborgen. Der Offizier blieb dicht davor stehen und sagte:
    „Einer nach dem anderen muß nun eintreten, so daß die Maschine ein – ein Foto machen kann.“ Er hatte fast unmerklich gezögert. „Lord Clane bat mich, Ihnen klarzumachen, daß diese Maßnahme unerläßlich ist. Es ist sonst unmöglich, daß Sie sich der SOLAR STAR nähern.“
    Czinczar gab keine Antwort. Er gab seinen Leuten einen Wink. Einzeln betraten sie das kleine Gebäude, um nach kurzer Zeit wieder daraus hervorzukommen.
    Endlich kam die Reihe an ihn. Schweigend trat er in den Raum.
    Er war leer, bis auf einen Offizier, einen Tisch, einen Stuhl – und ein rechteckiges Gerät, das auf dem Tisch ruhte. Es war offensichtlich mit Gewalt aus seiner Halterung gelöst worden, denn man sah noch die Schmelzstellen. Einige große Linsen blickten ihn gläsern an, während er sich das Instrument genau ansah.
    „Was ist damit?“ fragte er den Offizier.
    „Lord Clane erklärte, es mache Fotos.“
    „Also Porträts?“ entsann sich Czinczar. „Und wenn es welche macht, wo sind sie denn?“
    Der Offizier bezähmte seine Ungeduld.
    „Es tut mir leid, aber ich kann Ihnen keine Auskunft geben, weil ich selbst nicht mehr weiß. Lord Clane hat befohlen, daß alle Fragen an ihn weitergeleitet werden. Er wird Sie schon erwarten, nachdem Sie fertig sind.“
    Czinczar war aber noch nicht zufrieden.
    „Ich habe nicht bemerken können, daß Sie auch nur eine Hand rührten.“
    „Das Gerät arbeitet automatisch. Jeder, der sich davorstellt, wird selbständig fotografiert.“
    „Merkwürdig“, sann der Barbar laut vor sich hin. „Wenn ein solches Foto notwendig ist, wenn man sich dem Schiff nähert, so hätte doch einiges geschehen müssen, als Lord Clane es eroberte. Oder war er vorher auch fotografiert worden?“
    Er erwartete keine Antwort und erhielt auch keine. Schweigend verließ er das kleine Haus und gesellte sich zu den anderen. Nicht weit entfernt landete gerade ein kleines Boot.
    Es dauerte nur wenige Minuten, bis sie an Bord waren und dem wartenden Schiff entgegenflogen, in dem sich eine Luke geöffnet hatte, um sie aufzunehmen. Als Czinczar ausstieg und die doppelten Wachposten erblickte, zögerte er einen Augenblick. Aber es war nun zu jeder Umkehr bereits zu spät.
    Er schritt an ihnen vorbei und betrat den Korridor. Fast wäre ihm das Herz stehengeblieben, als er die Reihe der Galgen erblickte, die man an einer Seite errichtet hatte. Er wagte es nicht, seine Leute anzusehen. Aber dann kehrte sein Mut zurück, der ihn so berüchtigt gemacht hatte. Ohne länger zu zögern, schritt er auf den ersten und größten Galgen zu, setzte sich auf die unterste Stufe des Podestes, zog Papier und Bleistift aus der Tasche und begann, eine Abschiedsbotschaft zu schreiben.
    Aus den Augenwinkeln heraus sah er Clane nahen. Er stand auf, verbeugte sich und grüßte freundlich.
    Clane blieb dicht vor ihm stehen und sagte ohne jede Einleitung kalt und trocken:
    „Bringe meine Kugel herbei – oder hänge.“
     
    *
     
    Czinczar betrachtete sein Gegenüber erstaunt.
    „Kugel?“ fragte er.
    Er hoffte, daß sein Erstaunen echt genug war, aber ob Clane ihm glaubte oder nicht, rauhe und schreckliche Stunden würden vor ihm liegen.
    Clane winkte ab.
    „Czinczar, die Reorganisierung deiner Armee während der vergangenen Monate brachte mich auf den Gedanken, dich für eine ganz bestimmte Aufgabe einzusetzen.“
    Der Barbar verbeugte sich leicht und stellte bei sich fest, daß seine Tätigkeit nicht unbemerkt geblieben war. Dieser Clane hatte seine Augen überall, aber er besaß auch seine schwachen Stellen. Czinczar kannte sie genau. Der geglückte Raub der Kugel hatte es bewiesen.
    „Du wirst dich erinnern“, fuhr Clane fort, „daß ich dich vor dem üblichen Schicksal der Revolutionäre und Invasoren bewahrte. Die öffentliche Hinrichtung der Anführer mag abschreckend wirken oder nicht, sie ist auf keinen Fall angenehm für den Hauptdarsteller. Ich habe dich vor diesem grausigen Schauspiel gerettet. Du dankst mir dafür, indem du mir eine Waffe stiehlst, von deren Anwendungsmöglichkeit du nicht die geringste Ahnung hast.“
    Czinczar wurde das Gefühl nicht los, energisch gegen die Vorwürfe protestieren zu müssen.
    „Ich weiß nicht, wovon du sprichst“, tat er äußerst
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