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TS 29: Die Zeitbombe

TS 29: Die Zeitbombe

Titel: TS 29: Die Zeitbombe
Autoren: Wilson Tucker
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Blutvergießen, Dunkel und Verzweiflung. Es gibt keine Raumschiffe, einzig die Raumstation, die Bens Welt umkreist und für ihn bewacht.“ Er schlug mit wilder Kraft auf den Schreibtisch. „Ich muß Sie überzeugen, Danforth! Es wird die zweitschwerste Arbeit meines Lebens sein, Sie zu überzeugen!“
    „Warum versuchen Sie es nicht?“ fragte Danforth eindringlich. „Zeigen Sie mir die Beweise!“
    Theodore Mays grinste ihn unvermittelt an. „Ich werde etwas Besseres tun!“ Er ging hinkend um den Tisch herum und riß eine Reihe von Schubladen auf.
    Aus der untersten nahm er eine Rolle Draht und zwei Batterien, aus einer anderen ein Bündel Stäbe. In einer Baumwollpolsterung war sorgfältig ein Dutzend Kleinsttransistoren verpackt. Mays wählte zwei aus und legte sie auf den Plan. Aus seiner Tasche zog er die Tabakdose hervor, leerte ihren Inhalt in eine Ecke einer Schublade und füllte sie aus einem Topf, der Erde enthielt, vorsichtig wieder auf. Mit sicherem Auge schätzte er die Menge Erde in der Dose, fügte ein wenig hinzu und nickte befriedigt. Er öffnete eine weitere Schublade, und ein schwerer Behälter wurde sichtbar. Mays nahm den Deckel ab. Der Behälter war mit Blei gefüttert und enthielt ein paar Gramm eines unscheinbaren Materials, das gelegentlich im Widerschein der Deckenbeleuchtung farbig glitzerte. Er klaubte eine winzige Menge davon heraus und fügte es der Erde in der Dose bei und schüttelte diese sodann, um ihren Inhalt zu vermischen. Zuletzt brachte er ein Löteisen hervor, steckte es in einen Lötkolben und überreichte es dem erstaunten Danforth.
    „Machen Sie sich an die Arbeit!“, befahl er. „Folgen Sie dem Schema. Ich schaue unterdessen die Fallen nach und suche einen Behälter.“
    „Ich?“ Danforths Unterkiefer sank herab.
    „Sie!“ Der Schnurrbart zitterte, als ob ein Lachen dahinter verborgen sei.
    „Aber – ich erwartete nicht – “
    „Sie verlangten Beweise, mein Sohn. Hier gebe ich sie Ihnen. Und jetzt sehen Sie zu, daß Sie vorankommen!“ Und er schlurfte aus dem Raum, ohne weitere Erklärungen abzugeben.
    Als Danforth die Gegenstände überblickte, die über den Schreibtisch ausgebreitet lagen, entdeckte er, daß keine Lötmasse vorhanden war. Er öffnete daher eine Schublade nach der andern und fand schließlich eine Rolle Lötdraht und eine kleine Dose Lötpaste. Noch immer zögernd und fassungslos, was mit ihm geschah, blickte er auf den Plan und sagte sich, daß es am besten sei, bei den Batteriepolen zu beginnen und von dort auszugehen. Er wartete, bis das Löteisen heiß war, dann machte er sich an die schwierige Aufgabe, das Präzisionswerk der Maschine zusammenzubauen.
    Die Arbeit schritt langsam voran, weil er seiner selbst nicht sicher war. Nach einer endlos scheinenden Zeitspanne hörte er den alten Mann über die Treppe zurückkommen, einen schweren Gegenstand nach sich ziehend. Das Ding schlug geräuschvoll gegen jede Stufe. Danforth schaute neugierig auf, als Mays es durch die Türe hereinzerrte.
    Es war ein rostiger 120-Liter-Tank aus einer alten Warmwasserheizung.
    Danforth staunte, dann nahm er etwas verwirrt die Batterien nochmals auf, um ihre Serienziffern zu lesen. Trotz der vorausgegangenen Warnung durch den Zylinder versetzten ihm die Zahlen einen Schock. Endlich griff er auch nach der Tabakdose, obwohl er wußte, daß er seine Fingerabdrücke darauf zurückließ.
    Mays richtete sich auf und fuhr sich mit der Hand erschöpft über das Gesicht. „Ich gehe die Fallen nachschauen.“
    Mechanisch, beinahe geistesabwesend, fuhr Danforth fort, den Apparat zusammenzusetzen. Schließlich trat er zurück, um die beendete Arbeit zu betrachten. Es war liederliches Flickwerk.
    Er spürte plötzlich, daß Mays hinter ihm stand und drehte sich um.
    Der Mann stand gebückt da und hatte die Augen niedergeschlagen. Er hielt die magere, schwarze Katze in den Armen. Mit langsamer, unsicherer Stimme sagte er: „Die Fallen waren leer. In jener Schublade dort ist eine Flasche Chloroform.“
    „Jetzt aber halt!“ protestierte Danforth. „Dieses Spiel wurde weit genug getrieben –“
    „Sie finden ein Skalpell neben der Flasche. Eingewickelt in einen Fetzen schwarzes Tuch. Legen Sie beides auf den Tisch, und ich erledige den Rest. Es dauert nicht lange.“ Zärtlich drückte er die Katze an seine Brust.
    „Lassen Sie die Katze los“, beharrte Danforth. „Ich habe genug gesehen.“
    „Nichts haben Sie gesehen!“ Mays schrie beinahe. „Sie leben in
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