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TS 20: Legion der Zeitlosen

TS 20: Legion der Zeitlosen

Titel: TS 20: Legion der Zeitlosen
Autoren: Charles L. Fontenay
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kalt, was Chaan nicht so angenehm fand, da er unter einem Raumfahreranzug nur Sommerkleidung trug.
    Durch eine Baumlücke sah er die fernen Türme einer Stadt und machte sich auf den Weg dahin. Es kam ihm der Gedanke, daß er es bis zum Abendbrot nicht mehr bis dahin und wieder zurück schaffen würde, aber er fühlte sich verpflichtet, etwas über die Stadt zu erfahren.
    Als er sich dem Ausgang der Schlucht näherte, trat ein Tier vor ihm aus den Büschen.
    Einen Augenblick beobachteten Chaan und das Tier sich gegenseitig mit rein wissenschaftlichem Interesse. Im gleichen Augenblick, in dem das Tier wohl zu der Ansicht gelangt war, daß Chaan eßbar wäre, zog Chaan auch den Schluß, daß das Tier wild sein müsse.
    Das Tier kauerte sich zum Sprung nieder, und die Spitzen seiner Fangarme pendelten unheildrohend. Chaan zog seine Strahlpistolen aus den Halftern, und im gleichen Augenblick kam ihm zu Bewußtsein, daß die Funken, die sie ausspien, auf das Tier keinerlei Wirkung haben würden. Sein Mut sank.
    Dieses Tier war wirklich, während die Strahlpistolen lediglich Spielzeuge waren.
    Aber tapfer richtete er die beiden Strahlpistolen auf das Tier und drückte ab, als es mit ohrenbetäubendem Brüllen auf ihn zusprang.
    Das Tier fiel in Todeszuckungen vor ihm auf den Boden.
    Chaan steckte die Strahlpistolen in einem Gemisch von Triumph und Verwunderung in die Halfter zurück. Dann legte sich eine Hand auf seine Schulter. Er drehte sich um.
    Ein wirklicher Raumfahrer, ein Erwachsener in silberblauer Uniform stand neben ihm. Eine richtige Strahlpistole lag in der Hand des Raumfahrers.
    „Das ist gerade noch einmal gutgegangen“, sagte der große Raumfahrer.
    „Jawohl, Sir“, stimmte Chaan zu. „Ich fürchte, meine Pistolen waren für ein solches Tier nicht stark genug. Es war ein Glück, daß Sie vorbeigekommen sind.“
    Der große Raumfahrer sah auf ihn herunter, und auf seinem Gesicht breitete sich ein Ausdruck überraschten Wiedererkennens aus.
    „Du bist doch Chaan, nicht wahr?“ fragte er mit leicht bebender Stimme.
    „Jawohl, Sir. Captain Chaan von der Centaurus-Patrouille. Ich bin hier auf der Verfolgung eines Raumpiraten, aber ich muß rechtzeitig zum Abendessen zurückkehren.“
    Der große Raumfahrer lächelte.
    „Glauben Sie, daß ich noch Zeit genug habe, um mir die Stadt ansehen zu können?“ fragte Chaan. „Der Pirat könnte sich vielleicht dort versteckt halten.“
    „Die Stadt ist ziemlich weit entfernt“, antwortete der große Raumfahrer ernst. „Ich glaube, es ist besser, wenn wir nur auf den Hügel dort drüben steigen und uns die Stadt von dort aus ansehen.“
    Zusammen erklommen sie den Hügel, von dem aus man die Stadt in der Ferne liegen sahen konnte. Der große Raumfahrer erzählte Chaan, was dies für eine Welt war.
    „Ich hoffe, daß ich eines Tages wieder hierherkommen kann“, sagte Chaan und sah mit begeisterten Augen auf die herrliche Stadt hinab. „Ich meine natürlich an Bord eines Raumschiffes, und nicht durch die Bodenkammer. Wenn ich einmal erwachsen bin, möchte ich ein Raumfahrer werden. Ein Raumfahrer wie Sie.“
    „Weshalb, Chaan?“ fragte der Mann.
    „In der Schule lerne ich Geschichte. In den Geschichtsbüchern bekämpfen sich die Menschen immer, weil die einen die Dinge so, andere sie jedoch wieder anders haben wollen. Das brauchen sie nicht mehr zu tun.“
    „Und was hat das damit zu tun, daß du Raumfahrer werden willst?“ fragte sein Begleiter.
    „Weshalb sollten sie denn noch kämpfen, da es doch im All genug Raum für alle gibt. Wenn es den Menschen auf einer Welt nicht gefällt, dann können sie ja zu einer anderen gehen. Es gibt viele Welten, und es wird keinerlei Ursache mehr für einen Krieg geben, wenn Menschen, die anderer Ansicht sind, sich ihre eigene Welt schaffen können.“
    „Du hast recht“, antwortete der Raumfahrer leise. „Es wird keinen Krieg geben. Jetzt aber gehen wir besser zurück, wenn du noch rechtzeitig zum Abendessen wieder zu Hause sein willst.“
    Die riesige rote Sonne stand noch immer hoch am Himmel, als der große Raumfahrer Chaan zu der Schlucht zurückbegleitete, vorbei an dem verbrannten Tierkörper und direkt zu dem Baum, an den Chaan sich erinnerte. Der große Raumfahrer blickte sehnsüchtig auf das Loch zwischen den Wurzeln, das gerade groß genug war, um Chaan durchzulassen.
    „Ich wünschte, ich könnte mit dir zurückgehen“, sagte er.
    „Auch ich möchte das gerne“, antwortete Chaan. „Ich bin sicher,
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