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TS 20: Legion der Zeitlosen

TS 20: Legion der Zeitlosen

Titel: TS 20: Legion der Zeitlosen
Autoren: Charles L. Fontenay
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es sich dann gar noch herausstellte, daß Wolf das rebellierende System war, dann würde es noch zwanzig weitere Jahre dauern, um Wolf von Procyon aus zu erreichen. Um eine Revolution aufzubauen, benötigt man lange Zeit. Erhält aber eine rebellische Welt zu dem Start, den sie bereits hat, noch vierzig Jähre Zeit, dann könnte es leicht sein, daß sie stark genug wird, die Flotte zu vernichten.
    Andererseits kann ein Scout in fünf Jahren auf Procyon und in neun auf Wolf sein. Wenn er irgendwo Unruhen feststellt, kann er innerhalb von vierzehn Jahren nach seinem Abflug vom Sirius in Lalande sein. Auf diese Weise sparen wir sechs Jahre ein, und ich werde Ihnen wohl kaum zu sagen brauchen, wie wichtig sechs Jahre in einer solchen Situation sein können.“
    „Die Sonne ist nur zweieinhalb Parallaxensekunden von Wolf entfernt“, erklärte Chaan. „Die Flotte könnte von Lalande aus nach Procyon fliegen, und Sie könnten den Sonnenrat verständigen, daß er für alle Fälle eine Hilfsflotte nach Wolf entsendet.“
    „Eine Nachricht zur Erde braucht neun Jahre“, entgegnete Aken, „und zwanzig weitere Jahre vergehen, bis eine zweite Flotte von dort aus den Sektor erreicht. Zugegeben, das ginge noch immer schneller als mit einem Scout, aber der Sonnenrat kann es sich nicht leisten, Flotten aufs Geratewohl zu entsenden. Dadurch könnte eine weit größere Gefahr entstehen als die, die wir im Augenblick zu bannen suchen. Damit kennen Sie also jetzt die Aufgabe, die vor Ihnen liegt.“
    „Ja, die kenne ich jetzt“, antwortete Chaan lächelnd und erhob sich. „Sie wollen also, daß ich diesmal die umgekehrte Route mache und zuerst nach Procyon statt nach Wolf fliege, nicht wahr?“
    „Nein, ich will, daß Sie wie geplant nach Wolf fliegen.“
    Chaan war verwundert.
    „Das ist doch sinnlos, wenn der Unruheherd wahrscheinlich auf Procyon liegt“, rief er aus. „Sehen Sie denn nicht, daß ich vierundzwanzig Jahre brauchen werde, um Procyon zu erreichen, wenn ich die regelmäßige Route über Wolf und Lal aride fliege?“
    „Gewiß. Aber vergessen Sie nicht, daß auch Wolf überprüft werden muß. Wir senden einen zweiten Agenten auf einer Sondertour auf den umgekehrten Weg, so daß er also Procyon zuerst überprüft. Ihr beiden solltet eigentlich Lalande etwa zur gleichen Zeit erreichen. Nun aber zur Hypnofalle. Was ist Ihre Ansicht darüber?“
    Chaan setzte sich wieder und kratzte sich den kurzgeschorenen Kopf.
    „Wenn sie mich starten hindern wollen, dann wäre es doch am einfachsten gewesen, eine Bombe statt einer Hypnofalle einzubauen“, meinte er. „Offensichtlich wäre das allerdings zwecklos, denn man würde ganz einfach einen anderen Scout an meiner Stelle schicken.“
    „Stimmt“, antwortete Aken. „Sie sind nicht hinter Ihnen persönlich her. Sie sind vielmehr hinter dem Scout her, der diese Tour machen wird. Doch was steckt dahinter?“
    „Die Schwierigkeiten sind am andern Ende zu erwarten.“
    „Man will Sie also auf Wolf abfangen, meinen Sie?“
    „Oder vielleicht auch auf Procyon“, entgegnete Chaan.
    „Möglicherweise. Es würde unseren Gegnern jedoch nichts nützen, wenn sie Sie abfingen. Wenn unser Scout auf der umgekehrten Strecke Lalande nicht plangemäß erreicht, dann wird die Flotte sofort nach Procyon starten. Und wenn Sie dort nicht rechtzeitig ankommen, dann wird sie nach Wolf starten. Wie Sie ja wissen, ist das die Routine.“
    „Unsere Gegner wissen das vielleicht nicht. Jedenfalls kann man aus der Hypnofalle nur darauf schließen, daß die Schwierigkeiten noch vor der Landung zu erwarten sind. Wäre das nicht der Fall, so wäre es für sie doch zweifellos leichter, auf der andern Seite eine Hypnofalle zu stellen.“
    Aken runzelte die Stirn.
    „An Ihrer Theorie von den Schwierigkeiten am andern Ende ist nur eines falsch“, sagte er. „Die längste Zeit, in der eine Hypnofalle wirksam ist, beträgt zwei Jahre. Ihre Wirkung auf Sie wäre längst zerstreut, noch ehe Sie Procyon oder Wolf erreicht hätten.“
    „Auch hier kann es wieder der Fall sein, daß sie es nicht wissen“, erwiderte Chaan. „Sie dürfen nicht vergessen, daß unsere Gegner den Sternantrieb nicht besitzen. Oder haben sie ihn etwa doch?“
    „Nein“, entgegnete Aken lächelnd. „Jedenfalls ist mir etwas Derartiges nicht bekannt.“
    „Nun denn, wir wissen, daß die geistigen und gefühlsmäßigen Funktionen während des Fluges mit Sternantrieb genau denselben Ablauf nehmen, als ob die Person an
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