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TS 20: Legion der Zeitlosen

TS 20: Legion der Zeitlosen

Titel: TS 20: Legion der Zeitlosen
Autoren: Charles L. Fontenay
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verband. Andere Drähte führten davon weg zu dem Tonprojektor, der unter seinen Betten befestigt war.
    Beinahe eine ganze Spule war noch auf dem Tonprojektor. Nur einige Zoll davon waren abgelaufen, als Chaan ihn zusammen mit den Lichtern abschaltete.
    Chaan drehte den Lautsprecher an, kehrte dann in das Schlafzimmer zurück und schaltete den Tonprojektor ein. Ein blendender Lichtstrahl zuckte auf. Chaan taumelte zurück und warf die Arme vor das Gesicht.
    Einen Augenblick sah er nur rote Sterne vor den Augen tanzen. Allmählich kehrte jedoch die Sicht zurück, und er machte sich hastig daran, die Flammen zu ersticken, die unter dem Bett hervorschlugen.
    Mit einem Feuerlöscher hatte er diese Aufgabe in wenigen Minuten bewältigt. Aber der Tonprojektor der Hypnofalle war verkohlt und verbogen, und das Tonband war in Rauch aufgegangen. In die Hypnofalle war eine Höllenmaschine eingebaut gewesen. Nie würde er erfahren, welche Anweisungen auf dem Tonband gewesen waren.
    Chaan war bestürzt. Er war an Intrigen gewöhnt, denn die Anschläge aufrührerischer Elemente richteten sich natürlich sehr oft gegen die Arbeit der Raum-Scouts, die ja das Schlüsselpersonal im Abwehrsystem des Sonnenrates waren. Aber er hatte keinerlei Anlaß gehabt, etwas Derartiges auf Greyhound zu erwarten.

 
3. Kapitel
     
    Nach einer völlig schlaflosen Nacht saß Chaan in Akens Büro. Das große würfelförmige Gebäude des Räumkommandos lag am Rande von Stellopolis, etwa fünf Meilen vom Raumhafen entfernt. Durch die Glaswand konnte Chaan die gewaltige Stadt überblicken.
    Chaan liebte die Stadt. Er liebte den Planeten und seine Bewohner. Sie waren zivilisierter als alle anderen, denen er im All begegnet war. Nachdenklich fragte er sich, welche Veränderungen in dreißig Jahren ihrer Zeit wohl eintreten mögen, denn so lange würde es dauern, ehe er zurückkehrte.
    Aken ließ sich in einem bequemen Sessel zurückfallen. Er war in ein togaähnliches Gewand gekleidet, das im Augenblick auf Sirius große Mode war.
    „Ihr Erlebnis bildet ein weiteres Steinchen in dem Mosaik, das wir zusammenzusetzen versuchten“, sagte Aken. „Wir hatten den Verdacht, daß sie vielleicht inzwischen Agenten auf Greyhound hätten, waren aber dessen nicht sicher.“
    „Wer sind ,sie’?“ fragte Chaan. „Ich hatte nicht gewußt, daß hier irgend etwas Außerordentliches vor sich ging.“
    Aken lächelte dünn.
    „Es wäre Ihnen heute gesagt worden“, erwiderte er, „denn das wird ein wichtiger Teil Ihrer Aufgabe auf dieser Tour sein. Alle Anzeichen deuten auf die Vorbereitung einer Revolte gegen den Sonnenrat hin. Die Bewegung hat irgendwo im Sirius-Sektor ihren Ausgangspunkt.“
    „Dann habe ich also auf meiner letzten Tour versagt“, meinte Chaan.
    „Nicht unbedingt. Unsere Soziologen erklären, daß der Aufbau einer Bewegung, die groß genug wäre, um den Sonnenrat herauszufordern, so langsam vor sich gehen müßte, daß es zehn Jahre dauern könnte, ehe sie selbst von einem gut ausgebildeten Scout entdeckt würde. Es sind jetzt sechs Jahre nach Planetenzeit vergangen, seit Sie im Procyonsystem waren. Wenn sich aber diese Bewegung in einem der anderen beiden Systeme aufbaut, dann ist natürlich noch weit mehr Zeit vergangen, seit Sie dort waren.“
    „Aber Sie glauben, daß es auf Procyon ist“, forschte Chaan.
    Aken lächelte wieder.
    „Das klingt zumindest logisch“, erwiderte er. „Die Flotte ist auf Lalande. Wolf ist klein und hat nur einen einzigen bewohnbaren Planeten. Procyon ist das einzige System, das sich mit dem der Sonne vergleichen könnte, und damit natürlich auch mit dem Siriussystem. Allein der Nationalstolz könnte eine ganze Anzahl Procyoniten zu dem Gedanken verleiten, daß Procyon das Zentralsystem des Sektors oder aber unabhängig sein müsse.“
    „Ich verstehe nicht, weshalb die Flotte dann nicht unverzüglich nach Procyon beordert worden ist“, sagte Chaan.
    „Es gibt dafür eine ganze Anzahl Gründe. Lalande befindet sich noch immer in einem Zustand der Ordnungslosigkeit, so daß wir die Kolonie völlig verlieren könnten, wenn wir die Flotte nicht dort beließen, bis einigermaßen die Ordnung hergestellt ist.
    Weit wichtiger jedoch ist, daß eine Raumflotte nicht etwa ein Scoutschiff ist. Es ist für die Flotte eine Beschleunigungs- und Verzögerungszeit erforderlich. Dadurch würde es zwanzig Jahre dauern, bis die Flotte die zweieinhalb Parallaxensekunden von Lalande bis Procyon zurückgelegt hätte, und wenn
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