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TS 20: Legion der Zeitlosen

TS 20: Legion der Zeitlosen

Titel: TS 20: Legion der Zeitlosen
Autoren: Charles L. Fontenay
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Sprüngen von Stern zu Stern vergleichen ließe.“
    „Noch nicht einmal ein Leben mit Frau und Kindern?“ fragte sie.
    „Bis jetzt noch nicht. Eines Tages jedoch, glaube ich, wird das der Fall sein. Vergiß nicht, Illita, ich habe schon vorher vier Frauen gehabt, und zwei davon haben mir Kinder geboren.“
    „So bin ich also nur eine weitere in dieser Reihe“, sagte sie bitter.
    „Du mußt es nicht so ansehen. Ich liebe dich, Illita. Aber die Saints der Legion der Zeitlosen haben eine Ausbildung durchgemacht, bei der ihnen immer wieder eingeprägt wurde, daß jede Verbindung, die sie auf irgendeiner von ihnen besuchten Welt eingehen, vorübergehender Natur sein muß, solange sie im Dienst der Legion sind. Es war dir bekannt, daß unsere Ehe nur kurze Zeit dauern würde und ich nie mehr zu dir zurückkehren kann.“
    „Ich habe dich nie nach deinen anderen Frauen gefragt“, sagte sie. „Haben sich alle so wie ich benommen, als du sie verlassen mußtest?“
    „Zuerst ja“, erwiderte er. „Aber alle fanden sich schließlich damit ab und versuchten, die letzte Nacht zu einer angenehmen Erinnerung für beide zu machen.“
    „Dann werde ich das auch tun“, flüsterte sie leise und bot ihm ihre Lippen dar.
    Viel später ging Chaan durch die Straßen von Stellopolis, der Hauptstadt von Greyhound. Er hätte es nur zu gerne vorgezogen, noch bis zum Morgen mit seiner Frau zusammenzusein, aber er hatte vor dem Start am nächsten Morgen noch verschiedene Dinge zu erledigen.
    Während er dahinging, dachte er über den Widerspruch nach, der die Zeit zu einem Relativum gemacht hatte. Die Geschwindigkeit hatte dies bewirkt, die Geschwindigkeit, mit der die Menschen von Stern zu Stern durch das All rasten. Und von den ungeheuren Geschwindigkeiten, die die Menschen im Laufe ihres technologischen Fortschritts erreicht hatten, war die Geschwindigkeit der Schiffe der Legion am größten.
    Dies schuf in Chaan ein Gefühl der Trennung von all den Millionen Menschen auf Greyhound und auf anderen Welten. Beinahe kam er sich wie ein Gott vor. Es war dieses Gefühl, das Illita und andere planetengebundene Menschen nicht verstehen konnten.
    Das Sonnenraumkommando kannte dieses Gefühl und wußte, daß das Personal durch dieses Gefühl im All gehalten wurde. Das Kommando erkannte aber auch, daß die Scouts während ihres Aufenthaltes auf den verschiedenen Welten feste Gefühlsbindungen brauchten.
    Aus diesem Grunde genoß die Legion auf jeder Welt Sonderrechte, gleichgültig welche Sitten dort herrschen mochten. Wo es eine Heirat gab, wie dies auf den meisten Planeten der Fall war, konnten die Scouts für die Dauer ihres Aufenthalts eine Ehe eingehen. In solchen Fällen war es der Frau klar, daß die Ehe beendet war, sobald der Mann sich wieder auf den Flug zu den Sternen begab. Es wurde ihr sowie einem eventuell vorhandenen Kind für den Rest ihres Lebens eine Unterstützung gewährt, und sie konnte sich ganz nach eigenem Willen wiederverheiraten.
    Oft kam es vor, daß eine Frau ihren Sternen-Ehemann während ihres Lebens noch einmal sah, wenn er auf seiner alterslosen Runde zu dieser Welt zurückkehrte. Dann war sie eine alte Frau, und er war noch immer so, wie sie ihn als Erinnerung in ihrem Herzen trug.
    Chaans Dienstwohnung lag in einem Gebäude, das nur eine Viertelmeile von dem Heim entfernt war, in dem er während des vergangenen Jahres mit Illita gelebt hatte. Er hatte es vorgezogen, diese Strecke zu Fuß zurückzulegen und nicht ein Taxi zu nehmen.
    Jetzt betrat er das Gebäude und nahm einen Fahrstuhl zum 40. Stockwerk. Er ging den Gang entlang, schloß seine Tür auf und betrat das Appartement.
    Die Lichter gingen automatisch an. Aber sie waren nicht ruhig. Das Licht pulsierte schwach, so schwach, daß er es nicht bemerkt hätte, wenn er nicht als Raum-Scout ein so strenges Training durchgemacht hätte. Zur gleichen Zeit ertönte ein leises, anhaltendes Summen, das gerade noch an der Grenze der Hörbarkeit lag.
    Chaan war gewarnt.
    HYPNO-FALLE!
    Er wirbelte herum und schaltete die Lichter aus. Gleichzeitig erstarb auch das Summen.
    Es war zwar nicht wahrscheinlich, aber es bestand immerhin die Möglichkeit, daß sich im Zimmer ein Feind aufhielt, der gegen die Falle geschützt war. Chaan zog einen kleinen Dolch aus dem Ärmelaufschlag und nahm ihn fest in die rechte Hand.
    Leise bewegte sich Chaan durch das dunkle Zimmer. Am Fenster drückte er auf einen Knopf und sprang rasch zur Seite, als die Rolläden sich rasselnd
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