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TS 20: Legion der Zeitlosen

TS 20: Legion der Zeitlosen

Titel: TS 20: Legion der Zeitlosen
Autoren: Charles L. Fontenay
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Bord des Schiffes in der Planetenzeit lebte. Daher würden die hypnotischen Wirkungen einer Hypnofalle bereits nach einem Viertel des Weges nach Wolf oder halbwegs nach Procyon ihre Kraft verloren haben. Aber unsere Gegner könnten vielleicht der Ansicht sein, daß diese Wirkungen auf der subjektiven Zeit des Reisenden beruhen, und wenn das der Fall wäre, so würde die Hypnose noch lange nach der Ankunft sowohl auf dem einen als auch auf dem andern System anhalten.“
    „All das wäre eine sehr zufriedenstellende Erklärung, wenn ich Ihre Zuversicht teilen könnte, daß unsere Gegner über so viele Dinge im unklaren sind“, sagte Aken.
    „Ich finde keine andere Erklärung, die den Tatsachen Rechnung trägt.“
    „Ich auch nicht. Aber wenn wir jetzt einmal Erklärungen beiseite lassen, so hoffe ich, daß Sie von der Notwendigkeit überzeugt sind, außergewöhnlich wachsam sein zu müssen, obwohl Sie nach Wolf statt nach dem Procyon-System fliegen.“
    „Das bin ich, Sir.“

 
4. Kapitel
     
    Als Chaan den Kommandanten verließ, nahm er den Fahrstuhl zum ersten Stock des Gebäudes hinab, in dem das Hauptquartier untergebracht war. Dort befanden sich Unterkünfte, und hier schlief er drei Stunden. Normalerweise wäre er zu seinem Appartement zurückgekehrt, um dort noch ein paar Stunden zu schlafen, doch Aken wollte ihn kein Risiko eingehen lassen.
    Gegen Mittag erwachte Chaan und nahm ein Taxi zu dem etwa eine halbe Meile entfernten Amphitheater.
    Als er ausstieg und den Taxifahrer bezahlte, hielt ein anderes Taxi hinter ihm an. Zwei Männer stiegen aus. Chaan wußte, daß es Agenten vom Raumkommando waren, die ihm zu seinem Schutz folgten – oder aber auch, um vielleicht einen Spion zu fangen.
    Chaan zahlte am Eingang zum Amphitheater seinen Eintritt. Der Kartenverkäufer erkannte ihn wieder. Schon oft war er früher dort gewesen.
    „Guten Tag, Captain Fritag“, sagte der Mann. „Ist Ihre Frau heute nicht bei Ihnen?“
    „Nein“, antwortete Chaan. „Sie fühlt sich heute nicht wohl.“
    „Das kommt bei Frauen manchmal vor“, sagte der Mann lächelnd, als er ihm die Eintrittskarte reichte.
    Chaan sah auf seine Karte. Er hatte den üblichen Platz, Reihe G, Sitz 30. Gewöhnlich hielt man diesen und den danebenliegenden Platz für ihn und Illita frei.
    Als er unter die Metallkuppel trat, sah er aus dem Augenwinkel, daß die beiden Männer ihm folgten.
    Der Außenrand des Amphitheaters war ein riesiges Restaurant für die Besucher. In ganz Stellopolis aß man nicht besser. Chaan ließ sich an einem Tisch in der Nähe der niedrigen Außenwand nieder, von wo aus er über die Gärten hinwegblicken konnte. Dann bestellte er sich ein Mittagessen nach der Karte. Er nannte irgendeine Zahl, ohne darauf zu achten, was er gewählt hatte.
    Er hätte sich mit Illita hier verabreden können, oder er hätte auch in das Heim zurückkehren können, das sie ein Jahr lang miteinander geteilt hatten. Das wäre jedoch nur einer Verlängerung des Abschiedsschmerzes gleichgekommen.
    Sie glaubte, daß sie nie wieder glücklich werden würde, wenn er weg wäre. Er lächelte schmerzlich. Sie würde einen andern Mann finden und sich in wenigen Jahren wieder verheiraten.
    Er hoffte um ihretwillen, daß sie eine kluge Wahl treffen würde, aber er konnte nichts dazu tun. Für sie war er jetzt tot. Für ihn war sie tot. Vielleicht sah er sie wieder, viel später – für ihn nach fünf Jahren, für sie aber nach dreißig Jahren – aber dann würden sie füreinander nur noch eine Erinnerung sein.
    Es war ein großer Preis, den sie zahlen mußte. Auch für ihn war es ein wenig schwer, denn er liebte sie. Aber mit diesem Preis erkauften sie den Frieden, der zwischen den weit auseinanderliegenden Welten des interstellaren Reiches der Menschen gewahrt werden mußte. Es war ein Preis, der für die Legion und die, die sie liebten, nicht zu groß war.
    Beinahe mechanisch aß er und dacht nach. An einem nahegelegenen Tisch saßen die beiden Agenten vom Raumkommando und aßen ebenfalls, ohne ihn jedoch aus den Augen zu lassen.
    Das Konzert mußte jeden Augenblick beginnen, als er sich erhob und sich auf seinen Platz begab. Er lag weit unten, beinahe ganz vorn. Die beiden Agenten nahmen zwei Plätze direkt hinter ihm ein.
    Er drehte sich um, um sie zu mustern, und entdeckte Illita.
    Natürlich, sie hatte ja die Startzeit gekannt. So hatte sie auch vermutet, daß er irgendwelche Zeit, die ihm noch vor dem Start verblieb, hier verbringen
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