Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 12: Unternehmen Schwerkraft

TS 12: Unternehmen Schwerkraft

Titel: TS 12: Unternehmen Schwerkraft
Autoren: Hal Clement
Vom Netzwerk:
trapezförmigen Klappe befand sich ein Schnellverschluß. Die oberen beiden lagen in Barlennans Augenhöhe, die unteren etwa zwanzig Zentimeter unter der gegenwärtigen Rampenhöhe. Normalerweise wurden sie gelöst, indem man mit einem breiten Schraubenzieher eine Viertelumdrehung machte. Es würde mit den Klauen ebenfalls gehen. Barlennan versuchte es. Die breiten Köpfe ließen sich ohne Schwierigkeit drehen und schnappten heraus. Die Klappe selbst bewegte sich nicht.
    „Am besten, ihr befestigt an den beiden Köpfen lange Seile, mit denen ihr die Klappe aus sicherer Entfernung abziehen könnt, sobald ihr zu den beiden anderen Verschlüssen heruntergegraben und sie gelöst habt“, erklärte Rosten. „Seht euch vor, daß euch die Klappe nicht auf die Köpfe fällt. Sie ist einen vollen Zentimeter dick.“
    Die Meskliniten befolgten die Anweisung und räumten das Geröll fort, bis die beiden unteren Verschlüsse sichtbar wurden. Sie ließen sich ebenso leicht lösen wie die darüberliegenden. Barlennan kroch zurück. Ein kräftiger Ruck an den Seilen, und Meskliniten und Erdenmenschen sahen, wie sich die Klappe um ein oder zwei Zentimeter neigte. Dann verschwand sie blitzartig und lag im gleichen Augenblick flach auf der Steinrampe, während ein schußartiger Knall in den Ohren der Zuschauer dröhnte. Sonnenlicht fiel in die neu entstandene Öffnung und ließ alle Einzelheiten der dort eingebauten Apparate erkennen. Die Männer im Fernsehraum schlugen sich vor Begeisterung auf die Schultern.
    „Du hast es geschafft, Bari! Wir verdanken dir mehr, als wir sagen können. Tritt bitte zurück und lasse uns das Ganze so fotografieren, wie es jetzt ist. Dann werden wir dir sagen, wie du die Aufzeichnungen herausnehmen und vor die Linse bringen mußt.“
    Barlennan gab nicht sogleich Antwort. Doch was er tat, sagte mehr als alle Worte. Er wich nicht vor der Linse zurück, sondern kroch auf das Fernsehgerät zu und drehte es herum, so daß die Erdenmenschen auf ihren Bildschirmen nicht mehr die Nase der Rakete sondern die mesklinische Steinwüste sahen.
    „Vorher wären noch verschiedene Dinge zu klären“, sagte er ruhig.

 
16. Kapitel
     
    Tödliche Stille erfüllte den Fernsehraum. Bestürzt sahen sich die Männer an. Barlennan wartete eine ganze Weile, ehe er fortfuhr. Als er endlich sprach, drückte er sich in der Erdensprache weit geschickter aus, als Lackland ihm jemals zugetraut hatte.
    „Doktor Rosten, Sie sagten vor wenigen Augenblicken, daß Sie uns mehr Dank schuldeten, als Sie jemals zurückerstatten könnten. Ich zweifle nicht an der Aufrichtigkeit Ihrer Worte – doch was ist uns damit gedient? Sie hatten nicht die Absicht, uns mehr zu geben, als wir vereinbart hatten – Wetterberichte, Karten und Informationen über bisher unbekannte Gebiete und – wie Charles vor einiger Zeit angedeutet hat – materielle Hilfe durch das Sammeln von Gewürzen. Ich bin mir durchaus bewußt, daß ich moralisch keine weiteren Ansprüche habe.
    Ich möchte jedoch mehr, und ich werde Ihnen auch meine Gründe sagen; gleichgültig, ob ich dadurch Ihr Wohlwollen und Ihr Vertrauen verliere oder nicht.
    Ich bin ein Kauffahrer, der durch das Tauschen von Waren jeden möglichen Gewinn zu erzielen versucht. Sie sahen das auch ein und boten mir als Dank für meine Hilfe alle erdenklichen Materialien an. Es ist nicht Ihre Schuld, wenn wir nichts davon gebrauchen können. Ihre Maschinen, sagten Sie, würden unter unseren Verhältnissen nicht zu verwenden sein. Metalle liegen bei uns frei auf der Oberfläche herum.
    Wir haben keine Möglichkeit, sie zu verarbeiten, obwohl wir das kennen, was Sie Feuer nennen. Es tut mir leid, daß ich Charles in diesem Punkt getäuscht habe, aber es schien mir damals das beste zu sein.
    Um darauf zurückzukommen, was ich eingangs sagte; bis auf die Wetterberichte habe ich alles zurückgewiesen, was Sie mir angeboten haben. Ich dachte, daß Sie das stutzig machen würde, habe jedoch in Ihren Worten keine Anzeichen davon entdecken können. Nichtsdestoweniger erklärte ich mich bereit, eine weitere und gefahrvollere Reise anzutreten, als sie auf unserem Planeten jemals unternommen worden ist, nur um Ihnen zu dem Wissen zu verhelfen, das in der Rakete verborgen liegt. Niemand von Ihnen kam auf den Gedanken, ich würde für mich das gleiche haben wollen. Sie haben wiederholt von dem Wert dessen gesprochen, was Sie ‚Wissenschaft’ nennen, und haben dabei stets erwähnt, daß mein Volk über keine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher