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TS 12: Unternehmen Schwerkraft

TS 12: Unternehmen Schwerkraft

Titel: TS 12: Unternehmen Schwerkraft
Autoren: Hal Clement
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weiß nicht, woraus der Sand eurer Flüsse besteht. Ihr könntet versuchen, ihn in einem eurer heißesten Feuer zu schmelzen, und sehen, was dabei herauskommt. Selbstverständlich kann ich keine Garantie übernehmen. Ich weiß nur, daß sich auf der Erde und den übrigen Welten aus ganz gewöhnlichem Sand Glas herstellen läßt, das man durch andere Zusätze noch weitgehend verbessern kann. Leider sehe ich mich restlos außerstande, dir diese Zusätze zu beschreiben oder dir zu sagen, wo sie zu finden sind.“
    „Danke, ich werde es mit dem Feuer probieren. Doch vorher will ich nach dem Linsenstück suchen, obwohl ich fürchte, daß nach dem Aufprall kaum noch etwas davon zu verwenden ist.“
    Noch einmal wandte er sich von dem Radio ab und begegnete gleich darauf Barlennan.
    „Es ist Zeit, daß du wieder die Wache bei der Demontage der Klappen übernimmst“, sagte der Kapitän. „Ich fliege zum Fluß hinunter. Brauchst du irgend etwas?“
    Dondragmer kam auf den Vorschlag mit dem Sand zu sprechen.
    „Vielleicht könntest du mir ein wenig davon mitbringen, falls es dich nicht allzu sehr belastet. Oder hattest du andere Pläne?“
    „Durchaus nicht. Ich unternehme den Flug mehr zum Vergnügen.“
    „Hat dir der Flieger gesagt, wozu die Maschinenteile dienen, die wir gerade auseinandernehmen?“
    „Das hat er zwar. Doch habe ich von dem, was er mir über die Brechung des Lichts gesagt hat, kaum ein Wort verstanden. Wie üblich endete es damit, daß er keine Ausdrücke fand, um es mir zu erklären.
    Und was anderes als Worte steht uns schon zur Verfügung?“
    „Ich habe selber darüber nachgedacht. Ich glaube, es hängt mit dem zusammen, was die Flieger Mathematik nennen. Mechanik sagt mir mehr zu; man kann damit sofort praktisch etwas anfangen.“ Er zeigte mit einer weitausholenden Geste auf die kleinen zweirädrigen Karren.
    „Allerdings scheint das der Fall zu sein. Nun, wir werden eine Menge Dinge mit heimzunehmen haben. Wahrscheinlich wird es besser sein, wenn wir sie nur nach und nach unter die Leute bringen. Wir selbst können uns mit ihnen bis dahin umso gründlicher befassen.“
    Der Kapitän ging seiner Wege, und Dondragmer sah ihm nach.
    Dann wandte er sich wieder seiner Aufgabe zu. Das Abnehmen der Platten von dem Metallungetüm war zwar wenig interessant, doch dieser Teil des Abkommens mußte ebenfalls eingehalten werden. Er kroch die Rampe hinauf und rief einige der Matrosen herbei.
    Barlennan stand vor der neuen Bree. Sie war für die Reise bereit. Zwei Matrosen waren an Bord. Das Feuer glühte. Der große Ballon aus schimmerndem, nahezu durchsichtigem Stoff belustigte ihn ein wenig. Er dachte an Reejaaren. Was würde der Inselbewohner sagen, wenn er sah, wozu seine Stoffbahnen verwendet wurden? Auf zusammengenähte Stücke würde sich nur ein Narr verlassen, hatte er doch gesagt. Er würde eines Besseren belehrt werden. Barlennans Leute hatten auch einige Fertigkeiten, ohne daß sie ihnen von freundlichen Fliegern vermittelt wurden. Er hatte mit Reejaarens Stoffen die Segel geflickt, noch ehe sie einige hundert Segeltage von den Inseln entfernt waren. Und sie hatten selbst im ärgsten Sturm gehalten.
    Er schlüpfte durch die Öffnung der Gondel, vergewisserte sich, daß die Klappe hinter ihm geschlossen war, und schaute in die Feuerungsanlage, die mit Metallfolie von einem der Kondensatoren ausgelegt war, den der Flieger zur Verfügung gestellt hatte. Die Leinen, an denen die Gondel hing, schienen fest und sicher verknotet. Er nickte den beiden Matrosen zu. Der eine legte weiteren Brennstoff in das glühende, flammenlose Feuer; der andere löste die Vertäuung.
    Die heiße Luft blähte die zehn Meter hohen Stoffbahnen auf. Sanft hob sich die neue Bree vom Boden ab und wurde von der leichten Brise zum Fluß hinübergetrieben.
     
    ENDE
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