Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 12: Unternehmen Schwerkraft

TS 12: Unternehmen Schwerkraft

Titel: TS 12: Unternehmen Schwerkraft
Autoren: Hal Clement
Vom Netzwerk:
stromaufwärts, teils ließ Barlennan die Bree von Land aus an Seilen schleppen. Dann lagen sie am Ufer, nur noch ganze fünfzig Meilen von ihrem Ziel entfernt. Und ein Vorgefühl des Triumphes ergriff Meskliniten und Erdenmenschen in gleichem Maße.

 
15. Kapitel
     
    Von nun an war die Richtungsfrage das Problem, das alle beschäftigte. Umgeben von einem ganzen Stab von Wissenschaftlern, saß Lackland vor dem Bildschirm des Fernsehgeräts der Zentrale und gab Barlennan die erforderlichen Anweisungen. Er warf einen flüchtigen Blick auf den Zettel, der ihm von einem der Herumstehenden gereicht wurde.
    „Wenn du noch zwei Minuten wartest, Bari, steht die Sonne genau in der Richtung, die du einschlagen mußt. Ich habe dir bereits gesagt, daß wir nicht in der Lage sind, den Standort der Rakete genauer als auf einen Umkreis von sechs Meilen zu bestimmen. Wir werden dich mitten in dieses Gebiet hineinführen. Von da an mußt du selbst den weiteren Weg finden. Wenn dort die Bodenverhältnisse ähnlich sind wie hier an deinem Ausgangspunkt, wird das ein ziemliches Problem darstellen, fürchte ich.“
    „Du hast nur allzu recht, Charles. Dennoch werden wir das Problem lösen, wie wir auf unserer Reise schon so viele gelöst haben; häufig allerdings nur durch deine Hilfe. Das gebe ich ganz offen zu. Steht die Sonne jetzt in unserer Marschrichtung?“
    „Einen Augenblick noch – so, jetzt! Kannst du irgendeinen markanten Geländepunkt anvisieren, der dir als Anhalt dienen kann, bis die Sonne wiederum an der gleichen Stelle steht?“
    „Ich fürchte nein. Wir werden jedoch unser möglichstes tun. Gib uns täglich die erforderlichen Richtungskorrekturen durch.“
    „Selbstverständlich. Bari. Viel Glück für die letzte Etappe!“
    Langsam, unendlich langsam kamen die Meskliniten dem Ziel näher. Die Erdenmenschen hatten getan, was sie konnten. Nach den mit äußerster Sorgfalt durchgeführten Messungen konnte Barlennan jetzt nicht mehr weiter als sechs Meilen von der gestrandeten Rakete entfernt sein. Doch weder er noch die Erdenmenschen auf ihrem Fernsehschirm konnten ein Zeichen von ihr entdecken, was allerdings niemand Wunder nahm.
    „Weiter können wir dir nicht helfen, Bari. Ich kenne unsere Mathematiker und schwöre dir, daß du in unmittelbarer Nähe deines Zieles bist. Wahrscheinlich sind es sogar weniger als sechs Meilen. Du kannst deine Leute besser für die Suche organisieren als wir von hier oben.“
    Barlennan dachte eine Weile nach, bevor er antwortete. Sechs Meilen sind ein riesiger Umkreis, wenn die Sicht auf drei bis vier Meter beschränkt ist. Natürlich hätte er seine Leute nach allen verschiedenen Richtungen ausschicken können, doch wäre er damit Gefahr gelaufen, einige von ihnen für immer zu verlieren. Er stellte diesen Punkt Lackland gegenüber klar.
    „Die Rakete selbst ist ungefähr sieben Meter hoch“, wies Lackland darauf hin. „Dein Sichtbereich ist daher größer, als du eben sagtest. Wenn es dir möglich wäre, einen der größeren Felsblöcke zu erklettern, könntest du sie wahrscheinlich von deinem jetzigen Standort sehen. Das ist das Groteske an der ganzen Situation.“
    „Wir können nun aber einmal nicht heraufkriechen. Die großen Blöcke sind wenigstens zwei von euren Metern hoch. Ihre Kanten fallen senkrecht ab. Ich kann es nicht wagen, bei dieser Schwere auch nur den Versuch zu unternehmen, und umso weniger kann ich es meinen Leuten zumuten.“
    „Und wenn nun eine sanft geneigte Rampe zu einem der Blöcke hinaufführen würde? Hättest du auch dann noch Bedenken wegen der Höhe?“
    „Nein, aber – hmm. Ich merke, worauf du hinaus willst. Warte einen Augenblick.“ Der Kapitän sah sich seine Umgebung genauer an. Einige der Felsen lagen ganz in seiner Nähe. Der größte von ihnen mochte, wie er bereits gesagt hatte, eine Höhe von etwas über zwei Metern haben. Um ihn herum lag das über das ganze Plateau verstreute Geröll.
    „Wir machen es, Charles. Es gibt hier genügend kleine Steine und losen Grund, um das zu bauen, was wir brauchen.“ Er wandte sich von dem Radio ab und erklärte seiner Mannschaft, was er vorhatte. Bald darauf waren sämtliche Leute der Bree damit beschäftigt, Steine zu rollen. Die nächstliegenden wurden an den großen Block heran und aufeinandergewälzt, bis sie einen Halbkreis bildeten. In Abständen wurde der harte Boden von den noch härteren Klauen aufgegraben und in die Gesteinslücken gefüllt.
    Langsam aber stetig nahmen die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher