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TS 12: Unternehmen Schwerkraft

TS 12: Unternehmen Schwerkraft

Titel: TS 12: Unternehmen Schwerkraft
Autoren: Hal Clement
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weiteres derartiges Monstrum bauen wollen. Inzwischen könnten wir uns an die Arbeit machen. Ich habe eine Horde Physiker auf dem Hals, die das Ablesen der Meßwerte kaum noch erwarten können.“
    „Eure Wissenschaftler werden sich noch eine kleine Weile gedulden müssen“, warf Barlennan ein. „Ihr scheint etwas übersehen zu haben.“
    „Was?“
    „Keines der Instrumente, die ich vor das Fernsehauge bringen soll, liegt weniger als drei Meter über dem Boden, und sie alle sind hinter Metallwänden verborgen, die wir mit Gewalt nur schwer entfernen können.“
    „Verdammt, du hast natürlich recht. Das letztere ist nicht weiter schwierig. Die Verschalung besteht zum größten Teil aus leicht entfernbaren Platten; wir werden dir zeigen, wie du sie lösen kannst. Im übrigen … hmm. Du hast nicht so etwas wie Leitern, und wenn du sie hättest, könntest du nichts damit anfangen. Nun, wir werden uns etwas einfallen lassen. Nachdem wir soweit gekommen sind, werden wir auch dieses Problem lösen.“
    „Ich schlage vor, ihr denkt darüber nach, bis mein Matrose vom Ausguckposten hier eintrifft. Sofern ihr bis dahin nichts gefunden habt, werden wir nach meinem Plan verfahren.“
    „Was? Du hast selber einen Plan?“
    „Gewiß. Wir sind auf den Felsblock hinaufgekommen, von dem aus wir eure Rakete gesehen haben. Warum sollen wir die gleiche Methode nicht auch hier anwenden?“
    Rosten schwieg eine volle halbe Minute. Lackland vermutete, daß er sich in Gedanken vor den Kopf schlug.
    „Das wäre jedoch ein Umstand“, sagte er schließlich, „an den du wahrscheinlich nicht gedacht hast, Bari. Ihr habt hier unvergleichlich viel mehr Steine aufeinanderzuschichten als beim ersten Mal. Die Rakete ist dreimal so hoch wie der Felsen, an dem ihr die Rampe gebaut habt, und ihr müßtet rund herumbauen und nicht nur an einer Seite.“
    „Warum genügt es nicht, wenn wir die Rampe nur bis zu der Höhe errichten, in der die unterste der Maschinen liegt, an denen ihr interessiert seid? Von dort könnten wir im Inneren aufwärts klettern, wie ihr es bei den anderen Raketen macht.“
    „Aus zwei entscheidenden Gründen. Der wichtigere ist, daß ihr im Inneren nicht herumklettern könnt. Die Rakete wurde nicht dafür gebaut, eine Besatzung aufzunehmen; zwischen den einzelnen Decks besteht keine Verbindung. An die verschiedenen Geräte kann man nur von außen herankommen. Der zweite Grund ist, daß ihr mit der Demontage nicht von unten anfangen dürft. Ihr werdet die Zugangsklappen entfernen, jedoch kaum wieder einsetzen können, sobald ihr die Arbeiten an einem bestimmten Deck beendet habt. Das würde bedeuten, ihr hättet die gesamte Verschalung eines Decks entfernt, bevor ihr zum nächsten hinaufsteigt. Dadurch würden die darüberliegenden Teile nicht mehr genügend gestützt werden. Die Spitze würde – oder könnte zumindestens – zusammenbrechen. Vielleicht war die Konstruktion nicht sonderlich glücklich, aber schließlich war die Rakete nur dafür vorgesehen, im freien schwerelosen Raum auseinandergenommen zu werden.
    Ich fürchte daher, daß ihr die Rakete bis zum allerhöchsten Deck, also nahezu bis zur Spitze, eingraben müßt und von dort aus abwärts arbeitet. Es wird sich auch empfehlen, daß ihr die Maschinerie jedes Decks entfernt, um das nach Lösen der Zugangsklappen stehenbleibende Gerüst soweit wie möglich zu entlasten.“
    „Ich verstehe“, sagte Barlennan nachdenklich. „Ihr selbst seht also keine andere Möglichkeit? Wie Ihr ganz richtig sagt, wäre die Durchführung meines Plans mit sehr viel Arbeit verbunden.“
    „Wir werden darüber nachdenken, bis dein Mann vom Ausguck eintrifft“, sagte Rosten abschließend.
    Als der Ausguckposten eintraf, kroch Barlennan erneut vor das Radio. Er war nicht weiter überrascht, daß die Erdenmenschen keinen anderen Weg gefunden hatten, und teilte seine Leute für die Arbeiten ein. Das Zusammentragen der Steine gestaltete sich weniger schwierig als erwartet. Sie waren vom Bremsdruck der Rakete gelockert worden und rollten teilweise durch ihr Eigengewicht in die Mulde hinab, nachdem sie einmal in Bewegung versetzt worden waren. In weniger als tausend Tagen erreichte die Steinpyramide die höchstliegende der Zugangsklappen.
    An diesem Punkt stellten die Meskliniten die Arbeit ein und zogen sich von der Rampe zurück. Nur Barlennan blieb vor der Zugangsklappe liegen. Rosten erklärte ihm ausführlich, wie sie zu öffnen sei. An jeder der vier Ecken der
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