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TS 12: Unternehmen Schwerkraft

TS 12: Unternehmen Schwerkraft

Titel: TS 12: Unternehmen Schwerkraft
Autoren: Hal Clement
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derartigen Kenntnisse verfüge. Ich kann den Grund nicht einsehen. Wenn Wissenschaften Ihrem Volk helfen und dienlich sind, warum nicht auch dem meinen.
    Sie sehen, worauf ich hinaus will. Ich begab mich aus dem gleichen Grund auf diese Reise, aus dem Sie selbst mich aussandten. Ich kam, um zu lernen.
    Daher schlage ich Ihnen ein neues Abkommen vor. Ich bin mir bewußt, daß Sie zögern werden, darauf einzugehen, nachdem ich das erste nicht gehalten habe. Das ist zwar bedauerlich, aber ich weiß auch, daß Ihnen gar keine andere Wahl bleibt. Sie haben keine Möglichkeit, hierher zu gelangen, und könnten höchstens eine von ihren Bomben auf uns werfen lassen, was Sie zweifellos nicht tun werden, solange wir uns in der Nähe Ihrer Maschine befinden. Das Abkommen selbst ist denkbar einfach: Kenntnisse gegen Kenntnisse. Sie lehren mich, Dondragmer oder sonst jemand aus meiner Mannschaft, was es zu lernen gibt, wenn wir die Maschine auseinander nehmen. Auch wir möchten die Kenntnisse besitzen, die in der Rakete enthalten sind.“
    „Einen Augenblick …“
    „Warten Sie, Chef“, unterbrach Lackland. „Ich kenne Barlennan besser als Sie. Lassen Sie mich reden.“ Rosten starrte ihn einen Augenblick an und gab nach.
    „Los, Charly. Sage es ihm.“
    „Bari, deine Stimme war voller Argwohn und Verachtung, als du darauf anspieltest, daß wir euch unsere Maschinen nicht erklären würden. Glaube mir, wir versuchten nicht, dich zu täuschen. Diese Apparate sind kompliziert; so kompliziert, daß die Männer, die sie entworfen, gezeichnet und gebaut haben, die erste Hälfte ihres Lebens damit verbracht haben zu studieren, nach welchen Gesetzen sie arbeiten und wie sie hergestellt werden.
    Nun willst du, daß wir dich alles lehren, was es an dieser Maschine zu lernen gibt. Es ist die lautere Wahrheit, wenn ich dir versichere, daß ich das selber gar nicht könnte und daß es dir nichts nützen würde, wenn du es verstündest. Ich kann dir nur soviel sagen, daß diese Maschine Dinge gemessen hat, die weder gesehen, noch gehört oder gefühlt werden können – Dinge, die du in ihrer Anwendung beobachtet haben müßtest, um sie begreifen zu können. Das ist keine Beleidigung; es trifft genauso für mich zu, und ich bin zwischen diesen Kräften aufgewachsen und habe sie gebraucht. Dennoch verstehe ich sie nicht, und ich erwarte auch nicht, sie zu verstehen. Die Wissenschaften, über die wir verfügen, erstrecken sich über ein so weites Gebiet, daß kein Mensch auch nur den Versuch machen kann, sie alle zu erlernen. Auch ich muß mich auf ein bestimmtes Gebiet beschränken – und kann vielleicht an Kenntnissen hinzufügen, was ein einzelner Mensch während eines kurzen Lebens vermag.
    Wir können auf deine Vereinbarung nicht eingehen, Bari, weil es physisch einfach nicht möglich ist, unseren Teil der Verpflichtungen zu erfüllen.“
    Barlennan konnte nicht im menschlichen Sinne lächeln, und er vermied auch jede Geste, die einem Lächeln gleichgekommen wäre. Er antwortete genauso ernst, wie Lackland gesprochen hatte.
    „Ihr könnt euren Teil erfüllen, Charles.
    Als ich mich auf diese Reise begab, tat ich es mit der Absicht, mich von euch zu der Rakete führen zu lassen und die Radios so zu stellen, daß ihr nichts erkennen könntet, während wir die Maschine auseinandernehmen und alles über sie lernen würden.
    Allmählich wurde mir jedoch klar, daß alles, was du gesagt hast, wahr ist. Ihr hieltet mit euren Kenntnissen nicht absichtlich zurück, als ihr uns so schnell und gründlich erklärtet, nach welchen Gesetzen die Gleiter der Inselbewohner fliegen konnten. In diesem Augenblick begann ich zu begreifen, was ihr unter Wissenschaften versteht. Ihr entschuldigtet euch sogar, uns keine noch genaueren Auskünfte geben zu können, da solche Gleiter von eurem Volk seit mehr als zweihundert Jahren nicht mehr benutzt würden. Ich kann daran ermessen, wieviel ihr heute wissen müßt – und wieviel uns selbst an Wissen fehlt.
    Dennoch könnt ihr tun, was ich möchte. Ein wenig habt ihr bereits getan, als ihr uns lehrtet, die Hebemaschine zu bauen. Wir wollen am Anfang beginnen, da wir uns voll bewußt sind, daß wir in unserem Leben nicht alles lernen können. Wir hoffen jedoch, wenigstens soviel zu lernen, daß wir verstehen, wie ihr diese Dinge herausgefunden habt. Was uns von unseren Philosophen erzählt wird, sind weiter nichts als Vermutungen, zum Beispiel, daß Mesklin eine Schüssel ist. Eure Wissenschaften hingegen
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