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TS 09: Kinder des Weltalls

TS 09: Kinder des Weltalls

Titel: TS 09: Kinder des Weltalls
Autoren: E.C. Tubb
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mitzukommen.“
    „Warum?“ fragte Gregson scharf. „Hatte er einen Verdacht gegen dich?“
    „Ich glaube kaum. Er konnte mich nicht im Verdacht ha ben, sonst wäre er niemals mit mir allein geblieben.“ Merrill schluckte mühsam, als er Gregsons Gesichtsausdruck sah. „West hat leicht reden, aber er brauchte ja auch nicht den Auftrag auszuführen. Ich sage dir, der Mann war argwöhnisch, nicht mir gegenüber, sondern wegen der allgemeinen Umstände. Viele von diesen Alten sind es – sie scheinen zu fühlen, daß ihr Ende naht.“
    „Hör auf, dich selbst zu entschuldigen“, sagte Gregson kalt. „Was geschah?“
    „Ich brachte ihn endlich so weit, daß er mich in sein Zimmer mitnahm. Ich mußte schnell arbeiten – so schlug ich ihn nieder, entfernte die Deckplatte und ließ seine Hand auf eine lebende Leitung fallen. Selbst dazu hatte ich kaum Zeit. Ich sah jemand den Gang entlangkommen, als ich den Raum verließ.“
    „Das war Edwards“, sagte Jay grimmig. „Ich habe dir ja gesagt, daß er dich gesehen hat.“
    „Na, und wenn schon?“ sagte Merrill verächtlich. „Er kann nichts beweisen.“
    „Nichts beweisen!“ Gregson richtete sich in seinem Stuhl halb auf, seine Augen waren hart vor kalter Wut. „Du Dummkopf! Hast du noch nicht genug Leute ausgelöscht, um zu wissen, daß jeder Verdacht unserer Tätigkeit gerade das ist, was wir unbedingt vermeiden müssen? Wenn dieser Mann, dieser Edwards, einen Verdacht geschöpft hat, dann braucht er keinen Beweis. Sein Verdacht ist schon gefährlich genug. Er wird reden, Bemerkungen mit anderen austauschen, Gerüchte verbreiten, und bevor wir es wissen, wird das ganze Schiff vermuten, was vorgeht.“ Er ließ sich in seinen Stuhl zurücksinken. „Du sagst, daß du ihn hereingebracht hast, West?“
    „Ja. Kennedy hat seine Personalien aufgenommen und ihn in eine Zelle gesperrt. Mordverdacht.“ Jay zuckte mit den Schultern. „Er ist natürlich unschuldig, aber was konnte ich anderes tun?“
    „Nichts. Wenigstens hast du gehandelt, als ob du Hirn und Verstand hattest. Ich wünschte, ich konnte dasselbe von sonst jemandem sagen.“
    „Wenn du mich damit meinst, Gregson, warum sagst du das dann nicht?“ Merrill trat einen Schritt vor, seine bleichen Augen und seine dünnen Lippen verrieten seine Wut. „Ich habe Jenson getötet, nicht wahr? Was willst du noch mehr?“
    „Du hast Jenson ausgelöscht“, verbesserte Gregson kühl. „Und ich erwarte etwas mehr als eine verpfuschte Amateurarbeit von jedem meiner Offiziere, einschließlich dir.“
    „Verpfuscht?“
    „Jawohl. West hat recht, mit dem, was er sagt. Kein Hefearbeiter würde es wagen, an elektrischen Leitungen her umzumurksen; das war dein erster Fehler. der andere war, daß du dich in einer verfänglichen Situation sehen ließest. Du hast den dümmsten aller Fehler gemacht – du hast einen Zeugen deiner Tat.“
    „Das war Unglück.“
    „Nein, so etwas wie Glück gibt es bei dem nicht, womit wir zu tun haben. Entweder kannst du deine Aufträge ausführen, wie sie getan werden sollten, oder du bist ungeeignet, deine Stellung zu behalten.“ Gregson beugte sich ein wenig vor, seine Stimme wurde ein wildes Knurren. „Du weißt, was das bedeutet, vermute ich?“
    Merrill wußte es. Jay wußte es. Jeder, der mit der Hirn- Polizei zusammenhing, wußte es: Die Offiziere, der Spezialist von PSYCHO, die selten gesehene und fast unbekannte Führungsschicht des Schiffes. Sie wußten es, wenn es sonst auch keiner wußte, und es war gerade dieses Wissen, was den Leuten ferngehalten werden mußte.
    (Beseitigung von unbrauchbarem Personal: § 1927, Gesetzbuch des SCHIFFES. Unbrauchbar sind alle und jeder, der nicht völlig in der Lage ist, seinen Auftrag auszuführen: die Kranken, die Schwachen, die Unproduktiven, die Unfruchtbaren, die Neurotiker, jene, die zuviel essen, die zu langsame Reflexe haben, die körperlich unter dem Durchschnitt, die geistig labil sind. Die Überflüssigen, die Unwichtigen, die Alten. Besonders die Alten.)
    Denn irgend jemand mußte ja Platz für die neue Generation machen.
    „Ich …“ Merrill schluckte mühsam, Schweiß glänzte auf seinem nackten Körper. „Du wirst mich nicht auslöschen wollen.“
    „Warum nicht?“ Gregson lächelte humorlos. „Mache niemals diesen Fehler, Merrill. Ich gebe zu, daß es nicht leicht ist, geeigneten Ersatz auszuwählen, Männer, denen man vertrauen kann. Mitleidlose Auslöscher im Interesse des allgemeinen Wohls. Aber wir können
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