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TS 09: Kinder des Weltalls

TS 09: Kinder des Weltalls

Titel: TS 09: Kinder des Weltalls
Autoren: E.C. Tubb
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getan. Wo willst du mich hinbringen?“
    „Ins Stabsquartier.“ Jay lockerte die Nervenpresse und führte den Mann zur Tür. „Du bist mir nach meiner Meinung etwas zu überzeugt davon, daß Jenson ermordet wurde. Der einzige Grund, warum du so sicher sein kannst, ist der, daß du ihn selbst getötet hast.“
    „Das ist doch Unsinn!“ Edwards versuchte, sich wieder freizumachen, dann zuckte er zusammen, als Jay den Druck auf den Nerv verstärkte. „Du kannst das unmöglich annehmen. Hans war mein Freund – ich wäre niemals auf den Gedanken gekommen, ihn zu töten.“
    „Vielleicht, aber ich glaube, wir lassen das PSYCHO entscheiden.“
    Jay sah den Gefangenen nicht an, als sie durch die tuschelnden Korridore gingen.

 
Kapitel 2
     
    Kennedy war im Vorzimmer, als sie ankamen. Er blickte von seinem Schreibtisch auf und lächelte Jay zu. Als er Edwards sah, kniff er die Augen zusammen.
    „Wer ist das?“
    „Ein Gefangener“, sagte Jay kurz. „Nimm die Personalien auf und halte ihn zur Vernehmung bereit. Mordverdacht.“ Er sah den Hefearbeiter nicht an. „Wo ist Greg son?“
    „Drinnen.“ Kennedy wies mit seinem Daumen auf das innere Büro. „Aber Merrill ist bei ihm, und ich glaube, sie wollen allein sein.“ Er wandte sich an Edwards. „Zeige mir deine Erkennungsmarke.“
    Schweigend streckte Edwards sein linkes Handgelenk aus, so daß Kennedy Name und Nummer abschreiben konnte. Er starrte vor sich hin, zeigte nicht die geringste Unruhe, und Jay wünschte, daß er ihn nicht hätte hierherzubringen brauchen. Er wartete ungeduldig, bis Kennedy die Einzelheiten aufgeschrieben und angeordnet hatte, den Mann in eine Zelle zu bringen.
    „Sage Gregson, daß ich ihn sprechen möchte.“
    „Laß dir Zeit“, sagte der Offizier leichthin. „Ich habe dir doch schon gesagt, daß er beschäftigt ist.“ Er rekelte sich in seinem Stuhl, sah aber wieder auf, als sich die innere Tür öffnete und ein Mann in das Vorzimmer trat. „Hier kommt Merrill. Ich glaube, du kannst jetzt hineingehen.“
    Merrill grinste Jay an, als er auf ihn zutrat, und legte ihm leutselig eine Hand auf die Schulter. „Hallo, Jay, wie stehen die Dinge?“
    „Nicht gerade gut.“ Jay liebte den weichen, geschmeidigen, katzenähnlichen Mann mit seinen bleichen Albino-Augen und seinem zu schmalen Mund keineswegs. Es ging etwas Wildes von ihm aus, eine insgeheime schadenfrohe und fast erschreckende Unbarmherzigkeit. Jay hatte oft das Gefühl gehabt, daß von ihnen allen Merrill der einzige war, der seine Arbeit wirklich liebte und der sie auch getan hätte ohne die Sonderprivilegien und Privatzimmer, die allen Offizieren rechtmäßig zustanden. Er schüttelte die Hand des anderen ab.
    „Wo geht’s hin, Jay?“
    „Gregson sprechen. Ich möchte, daß du mitkommst.“
    „Ich?“ Merrill lächelte und zeigte seine vollendet weißen Zähne. Wenn er so lächelte, dann erinnerte er Jay mehr denn je an einen Tiger – oder war es ein Wiesel? Woran er ihn auch erinnern mochte, Jay glaubte, daß Merrill die schlechtesten Eigenschaften von beiden in sich vereinigte.
    „Ja.“
    „Ist es wichtig, Jay? Ich bin jetzt gerade frei und habe eine dringende Verabredung unten im Sektor Fünf.“ Er lächelte wieder, als er Jays Gesichtsausdruck sah. „Du hast recht, mit einer Freundschaft von dir. Susan entwickelt sich zu einem prächtigen Mädchen.“
    „Laß Susan aus dem Spiel“, stieß Jay hervor. „Sie hat noch ein Jahr, bevor sie das heiratsfähige Alter erreicht.“ Er warf einen vielsagenden Blick auf Merrills nichtgekennzeichnete Shorts. „Und du hast auch nicht die Absicht, zu heiraten.“
    „Warum auch?“ Merrill zuckte mit den Schultern. „Wir können doch unseren Spaß haben, nicht wahr? Oder versuchst du, sie für dich selbst zu angeln?“
    „Mit solchen Reden wirst du Schwierigkeiten mit der Eugenik bekommen“, warnte Jay. „Du hast keinen amtlichen Grund, mit Ihr zu freundschaftlich zu werden. Sektor Fünf ist mein inoffizieller Sektor, nicht deiner.“
    „Es ist mein offizieller Sektor“, erinnerte ihn Merrill, „und mir gefällt Susan. Mir gefällt sie sogar sehr.“
    „Ich kann dich deshalb nicht tadeln“, sagte Jay fest, „aber laß sie allein. Es stehen viele Frauen außerhalb des heiratsfähigen Alters zur Verfügung, wenn du so etwas willst. Laufe mit denen über fünfundzwanzig herum, wenn du durchaus mußt, aber laß die Hände von den jungen.“
    Er machte keinen Versuch, seine Verachtung zu verbergen. Achtung
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