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TS 09: Kinder des Weltalls

TS 09: Kinder des Weltalls

Titel: TS 09: Kinder des Weltalls
Autoren: E.C. Tubb
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würde.
    Er saß in seinem Stuhl hinter seinem Schreibtisch und kontrollierte den Flug des Weltraumschiffs. Er war froh, daß er so lange gelebt hatte, um das Ende der Reise zu sehen, und besonders froh, daß der Zwang zur Auslöschung kräftiger, gesunder Männer und Frauen vorüber war. Er lächelte, als Jay und Malick den Raum betraten. „Geht alles nach Plan?“
    „Jawohl. Die Erbauer haben an alles gedacht. Ich bin in den versiegelten Bezirken gewesen und habe die Lebewesen und Sämereien, die im Tiefschlaf liegen, untersucht. Die Männer und Frauen auch. Ich hoffe, sie werden erwachen.“
    „Sie müssen es!“ sagte Quentin grimmig. „Sonst ist keiner da, der die Forschungsschiffe steuern kann. Der Unterricht in der Handhabung und Pflege von Forschungsraketen ist etwas, das offensichtlich durch Lehrfilme nicht durchgeführt werden konnte. Wir brauchen diese Mannschaften im Tiefschlaf dringend.“
    „Wir brauchen sie noch zu mehr“, sagte Malick. „Denken Sie an den Fortbestand unseres neuen Geschlechts.“ Er lächelte den Kapitän an. „Entschuldigen Sie bitte, aber ich kann mein eigenes Arbeitsgebiet nun mal nicht vergessen.“
    „Das dürfen Sie auch niemals. Eugenik ist eine Lehre, die wir immer anwenden müssen. Sie zeigt den einzigen Weg, auf dem wir das erhalten können, was wir während der vergangenen sechzehn Generationen gewonnen haben.“ Quentin lächelte, als er Jays sprachloses Gesicht sah. „Verstehst du das auch alles?“
    „Ich glaube, ja.“ Jay saß nachdenklich da und versuchte, den weitgesteckten Plan zu begreifen, von dem er selbst ein Teil war. Dann dachte er an Gregson und kleidete seine Gedanken in Worte.
    „Gregson?“ Quentin zuckte mit den Schultern. „Der ist jetzt kein Problem mehr. Da er nun von seiner krankhaften Todesfurcht befreit ist, wurde er wieder normal und ist genauso begierig darauf, einen neuen Planeten zu erforschen, wie Merrill. Sie werden sehr bald sehr viel zu tun bekommen.“
    Bald. Quentin seufzte, als er daran dachte. Zunächst kam das Aufwecken der Raketenmannschaft aus ihrem Tiefschlaf. Dann kamen drei lange Jahre, in denen das Schiff um die Zentralsonne kreiste, die Erforschung von dreizehn Planeten, die durch das Luna-Observatorium vor langer Zeit entdeckt worden waren, und die Überprüfung der Theorie, daß diese Planeten bewohnbar waren.
    Dann die Arbeit. Das endlose Hin- und Herfliegen zwischen dem Schiff und der ausgewählten Welt. Die Überprüfung der Bakterien und fremden Lebensformen. Das Aussetzen von Männern und Frauen, als ob sie Samen wären, um festzustellen, ob sie sich am Leben erhalten und vermehren könnten. Die Isolierung dieser Testkolonien, bis alle Gefahren harmloser Bakterien, unbekannter Viren und drohender Umwelteinflüsse klar entschieden waren. Das sorgfältige Einkreuzen, um das Beste aus den beiden fast völlig verschiedenen Rassen, die sich jetzt an Bord befanden herauszuholen.
    Fünf Jahre? Zehn? Eine volle Generation? Quentin wußte es nicht, aber als er jetzt daran dachte, wünschte er, daß er noch ein jüngerer Mann wäre. Erregendes Leben und gefährliche Abenteuer lagen vor ihnen. Das war Arbeit für einen jüngeren Mann, einen leistungsfähigen, tüchtigen Mann, der sich belehren und auf den Weg führen ließ, den er dann einschlagen sollte. Jay West?
    „Du kannst dein Arbeit jetzt beenden, Jay.“ Quentin ließ sich entspannt in seinen Stuhl zurückfallen. „Es ist eines der Vorrechte des Kapitäns, seinen eigenen Nachfolger zu wählen. Der Höflichkeit halber werde ich es vor den Rat bringen, aber seine Reaktion ist nicht zu bezweifeln.“ Quentin erhob sich zum Zeichen der Entlassung und streckte seine Hand aus, eine Geste, die Jay vorher niemals gesehen hatte. Er starrte auf die ausgestreckte Hand.
    „Es ist ein alter Brauch“, erläuterte Quentin. „Du hast ihn vielleicht auf einem der Bildstreifen gesehen. Der Grund für diese Geste ist, dir zu versichern, daß ich dein Freund bin.“
    „Ich verstehe.“ Jay nahm die dargebotene Hand und schüttelte sie heftig.
    Quentin lächelte. „Ich habe in meinem Leben nur ein mal jemandem die Hand geschüttelt. Das war, als mein Vorgänger mir mitteilte, daß ich sein Nachfolger werden sollte. Ich hielt das für einen guten Brauch und entschloß mich, ihn anzuwenden, um meine eigene Wahl zum Ausdruck zu bringen.“
    „Kapitän?“ Jay blinzelte, nur halb bewußt der still schweigenden Folgerungen aus dem, was Quentin eben gesagt hatte.
    „Jawohl. Du
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